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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LXIIII haubtstück vom pachten,
zwenen zeugen, Leiser im iure georg. lib. II cap. II
num. 27 s. 236, noch vor einem hirzu verordneten
commissarien errichtet worden ist, Gasser am a.o.
cap. VII § 1 s. 182, noch, wofern es öffentlich nicht
gemachet worden, des pachters unterschrift hirzu
gekommen ist, welche sonst hirzu erfodert wird,
Wolfg. Adam Schoepf de probatione contra in-
uentarium § XV
und cons. 59 num. 88 s. 570 vol.
VIIII Consil. Tubing. in erwägung, daß, in sofern
das inventarium eine gattung der specification ist,
Hofmanns klugheit hauszuhalten im IIten buche
s. 322, man die unterschrift dessen erheischet, den es
verbindet; daher kan solches in diser absicht als
eine privat-urkunde zwar passiren, iedoch ist so
dann selbiges in rücksicht auf die beiden teile nur
giltig, wann die unterschrift von einer ieden partei
erfolget, in betracht die unterschrift eine bewilligung
dessen ist, was man unterschreibet, Peter Müller
über Struvens syntagm. iur. ciu. exerc. 28 § 24
num. 3, 4, s. 250 vol. II, Joh. Brunnemann cent.
III decis.
27 n. 5 s. 157.

§ 4535
was der pach-
ter bei dem
abzuge zu
lifern hat?

Was der pachter vermöge des inventarii an
heu, stroh, vih, und andern haus-geräte erhalten
hat, muß er bei dem abzuge wieder lifern.

§ 4536
dem pacht-
handel mö-
gen bedin-
gungen an-
gehänged
werden.

Den pacht-contracten mögen allerhand erlaubte
bedingungen angehänget werden. Dise gereichen
teils dem verpachter teils dem pachter zum nuzen.
Zu dem ersten gehören unter andern, daß z. e. des
verpachters trift-hammel und trift-lämmer unent-
geltlich unter der schäferei frei gehütet und ausge-
füttert werden sollen; daß der verpachter, wenn er
auf das gut kömmt, einige tage frei gehalten, eini-

ger

LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
zwenen zeugen, Leiſer im iure georg. lib. II cap. II
num. 27 ſ. 236, noch vor einem hirzu verordneten
commiſſarien errichtet worden iſt, Gaſſer am a.o.
cap. VII § 1 ſ. 182, noch, wofern es oͤffentlich nicht
gemachet worden, des pachters unterſchrift hirzu
gekommen iſt, welche ſonſt hirzu erfodert wird,
Wolfg. Adam Schoepf de probatione contra in-
uentarium § XV
und conſ. 59 num. 88 ſ. 570 vol.
VIIII Conſil. Tubing. in erwaͤgung, daß, in ſofern
das inventarium eine gattung der ſpecification iſt,
Hofmanns klugheit hauszuhalten im IIten buche
ſ. 322, man die unterſchrift deſſen erheiſchet, den es
verbindet; daher kan ſolches in diſer abſicht als
eine privat-urkunde zwar paſſiren, iedoch iſt ſo
dann ſelbiges in ruͤckſicht auf die beiden teile nur
giltig, wann die unterſchrift von einer ieden partei
erfolget, in betracht die unterſchrift eine bewilligung
deſſen iſt, was man unterſchreibet, Peter Muͤller
uͤber Struvens ſyntagm. iur. ciu. exerc. 28 § 24
num. 3, 4, ſ. 250 vol. II, Joh. Brunnemann cent.
III deciſ.
27 n. 5 ſ. 157.

§ 4535
was der pach-
ter bei dem
abzuge zu
lifern hat?

Was der pachter vermoͤge des inventarii an
heu, ſtroh, vih, und andern haus-geraͤte erhalten
hat, muß er bei dem abzuge wieder lifern.

§ 4536
dem pacht-
handel moͤ-
gen bedin-
gungen an-
gehaͤnged
werden.

Den pacht-contracten moͤgen allerhand erlaubte
bedingungen angehaͤnget werden. Diſe gereichen
teils dem verpachter teils dem pachter zum nuzen.
Zu dem erſten gehoͤren unter andern, daß z. e. des
verpachters trift-hammel und trift-laͤmmer unent-
geltlich unter der ſchaͤferei frei gehuͤtet und ausge-
fuͤttert werden ſollen; daß der verpachter, wenn er
auf das gut koͤmmt, einige tage frei gehalten, eini-

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[674/0722] LXIIII haubtſtuͤck vom pachten, zwenen zeugen, Leiſer im iure georg. lib. II cap. II num. 27 ſ. 236, noch vor einem hirzu verordneten commiſſarien errichtet worden iſt, Gaſſer am a.o. cap. VII § 1 ſ. 182, noch, wofern es oͤffentlich nicht gemachet worden, des pachters unterſchrift hirzu gekommen iſt, welche ſonſt hirzu erfodert wird, Wolfg. Adam Schoepf de probatione contra in- uentarium § XV und conſ. 59 num. 88 ſ. 570 vol. VIIII Conſil. Tubing. in erwaͤgung, daß, in ſofern das inventarium eine gattung der ſpecification iſt, Hofmanns klugheit hauszuhalten im IIten buche ſ. 322, man die unterſchrift deſſen erheiſchet, den es verbindet; daher kan ſolches in diſer abſicht als eine privat-urkunde zwar paſſiren, iedoch iſt ſo dann ſelbiges in ruͤckſicht auf die beiden teile nur giltig, wann die unterſchrift von einer ieden partei erfolget, in betracht die unterſchrift eine bewilligung deſſen iſt, was man unterſchreibet, Peter Muͤller uͤber Struvens ſyntagm. iur. ciu. exerc. 28 § 24 num. 3, 4, ſ. 250 vol. II, Joh. Brunnemann cent. III deciſ. 27 n. 5 ſ. 157. § 4535 Was der pachter vermoͤge des inventarii an heu, ſtroh, vih, und andern haus-geraͤte erhalten hat, muß er bei dem abzuge wieder lifern. § 4536 Den pacht-contracten moͤgen allerhand erlaubte bedingungen angehaͤnget werden. Diſe gereichen teils dem verpachter teils dem pachter zum nuzen. Zu dem erſten gehoͤren unter andern, daß z. e. des verpachters trift-hammel und trift-laͤmmer unent- geltlich unter der ſchaͤferei frei gehuͤtet und ausge- fuͤttert werden ſollen; daß der verpachter, wenn er auf das gut koͤmmt, einige tage frei gehalten, eini- ger

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 674. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/722>, abgerufen am 22.11.2024.