ten in be- trachtung gezogen.an den straßen die nuß- und obst-bäume nicht zu verabsäumen. Denn es gibt dörfer, die 200 rtl. aus wall-nüssen des jares gelöset haben, unge- achtet 2 schocke nur 9 pf. gelten, Beckmann sp. 671, und die accise für nüsse in etlichen tagen 100 rtl. eingenommen hat, wenn gleich ein scheffel nur 6 pf. an accise einbringet, Beckmann s. 672. dargegen ist der maronen-bau an den straßen ein wo nicht schädliches, doch unnüzliches wesen. Die kleinen nüsse werden zum salat-öle gebrauchet. Vom obste fället eine gute losung. Die faulen zwetschen geben einen guten brantewein. Die pfersichen, das Franz- und busch-obst sind einträglich. Die küchen-gärten sind bei einer weitläuftigen haus- haltung unumgänglich nötig.
§ 4524
der waid- bau.
7) Jst der waidbau einträglich. Thüringen träget guten waid, isatis, und zwar auf den fel- dern zwischen Gota, Erfurt, und Langensalza. Er kan in die brache gesäet werden. Das vih kan allda weiden; indem ihn das vih wegen der bitter- keit unberüret lässet. Er träget zimlich breite blät- ter, und schüßet im folgenden jare in einen stängel, neben dem die blüten aufschüßen, und samen brin- gen. Jm jare da er gesäet worden ist, stößet man ihn vermittels eines eisens zu zweienmalen ab, und durch einen runden stein der mit pferden herum gezogen wird, lässet man ihn zerquetschen. Wenn dises geschehen ist, wird er in ballen ge- bracht und auf horten an der sonne getrucknet, und ferner zubereitet, RudolphiGotha diplom. III s. 253.
§ 4525
der wisen- wachs.
8) Der wisen-wachs ist zur vihe-zucht und dem dünger zum acker-bau ein haubtstück. Jedoch
ist
LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
ten in be- trachtung gezogen.an den ſtraßen die nuß- und obſt-baͤume nicht zu verabſaͤumen. Denn es gibt doͤrfer, die 200 rtl. aus wall-nuͤſſen des jares geloͤſet haben, unge- achtet 2 ſchocke nur 9 pf. gelten, Beckmann ſp. 671, und die acciſe fuͤr nuͤſſe in etlichen tagen 100 rtl. eingenommen hat, wenn gleich ein ſcheffel nur 6 pf. an acciſe einbringet, Beckmann ſ. 672. dargegen iſt der maronen-bau an den ſtraßen ein wo nicht ſchaͤdliches, doch unnuͤzliches weſen. Die kleinen nuͤſſe werden zum ſalat-oͤle gebrauchet. Vom obſte faͤllet eine gute loſung. Die faulen zwetſchen geben einen guten brantewein. Die pferſichen, das Franz- und buſch-obſt ſind eintraͤglich. Die kuͤchen-gaͤrten ſind bei einer weitlaͤuftigen haus- haltung unumgaͤnglich noͤtig.
§ 4524
der waid- bau.
7) Jſt der waidbau eintraͤglich. Thuͤringen traͤget guten waid, iſatis, und zwar auf den fel- dern zwiſchen Gota, Erfurt, und Langenſalza. Er kan in die brache geſaͤet werden. Das vih kan allda weiden; indem ihn das vih wegen der bitter- keit unberuͤret laͤſſet. Er traͤget zimlich breite blaͤt- ter, und ſchuͤßet im folgenden jare in einen ſtaͤngel, neben dem die bluͤten aufſchuͤßen, und ſamen brin- gen. Jm jare da er geſaͤet worden iſt, ſtoͤßet man ihn vermittels eines eiſens zu zweienmalen ab, und durch einen runden ſtein der mit pferden herum gezogen wird, laͤſſet man ihn zerquetſchen. Wenn diſes geſchehen iſt, wird er in ballen ge- bracht und auf horten an der ſonne getrucknet, und ferner zubereitet, RudolphiGotha diplom. III ſ. 253.
§ 4525
der wiſen- wachs.
8) Der wiſen-wachs iſt zur vihe-zucht und dem duͤnger zum acker-bau ein haubtſtuͤck. Jedoch
iſt
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LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
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achtet 2 ſchocke nur 9 pf. gelten, Beckmann ſp. 671,
und die acciſe fuͤr nuͤſſe in etlichen tagen 100 rtl.
eingenommen hat, wenn gleich ein ſcheffel nur 6 pf.
an acciſe einbringet, Beckmann ſ. 672. dargegen
iſt der maronen-bau an den ſtraßen ein wo nicht
ſchaͤdliches, doch unnuͤzliches weſen. Die kleinen
nuͤſſe werden zum ſalat-oͤle gebrauchet. Vom
obſte faͤllet eine gute loſung. Die faulen zwetſchen
geben einen guten brantewein. Die pferſichen,
das Franz- und buſch-obſt ſind eintraͤglich. Die
kuͤchen-gaͤrten ſind bei einer weitlaͤuftigen haus-
haltung unumgaͤnglich noͤtig.
ten in be-
trachtung
gezogen.
§ 4524
7) Jſt der waidbau eintraͤglich. Thuͤringen
traͤget guten waid, iſatis, und zwar auf den fel-
dern zwiſchen Gota, Erfurt, und Langenſalza. Er
kan in die brache geſaͤet werden. Das vih kan
allda weiden; indem ihn das vih wegen der bitter-
keit unberuͤret laͤſſet. Er traͤget zimlich breite blaͤt-
ter, und ſchuͤßet im folgenden jare in einen ſtaͤngel,
neben dem die bluͤten aufſchuͤßen, und ſamen brin-
gen. Jm jare da er geſaͤet worden iſt, ſtoͤßet
man ihn vermittels eines eiſens zu zweienmalen
ab, und durch einen runden ſtein der mit pferden
herum gezogen wird, laͤſſet man ihn zerquetſchen.
Wenn diſes geſchehen iſt, wird er in ballen ge-
bracht und auf horten an der ſonne getrucknet, und
ferner zubereitet, Rudolphi Gotha diplom. III
ſ. 253.
§ 4525
8) Der wiſen-wachs iſt zur vihe-zucht und
dem duͤnger zum acker-bau ein haubtſtuͤck. Jedoch
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 670. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/718>, abgerufen am 22.11.2024.
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