gegen einen järlichen zins von 10 tornes, auch ein fastnachts-hun übergeben.
§ 4471
1436 bekam Lampracht von Neter benebst seinem eheweibe auf lebenslang den freien hof zu Allen- dorf, bei den soden gelegen, pacht-weise, wobei be- dungen wurde, daß davon die besserung bei dem heimfalle nicht gesodert werden sollte.
§ 4472
1455 erhilte Henne Prünnenheim und Rule Cluter, beide zu Leitgestern, einen hof daselbst zu landsidel-leihe-recht unter verschidenen bedingun- gen und zwar, 1) daß Henne Prünnenheim auf dem hofe wonen, die baukosten tragen sollte, immasen der landsidel nicht allemal die wonung vom guts- herrn hat, 2) den hof nicht zu verteilen, 3) das beste haubt mit gelte zu taidigen, 4) nach ablei- ben des landsidels die leihe zu erneuern, und den weinkauf dem guts-herrn zulifern, 5) die järlichen abgaben an pächten und gülten bei verlust der leihe, auch der besserung, one alle gerichte und vorbot, järlich zu erlegen, 6) one vorgehenden feler, oder verbrechen den guts-herrn den hof, gegen erstattung der besserung an den gebäuden und dem gute zurück nemen zu lassen, woraus sich ergibet, daß dem land- sidel kein erbrecht zugestanden worden sey. Jm- masen dann auch aus den urkunden sich ergibet, landsidel-lei- hen auf ge- wisse jare,daß die landsidel-leihen auf gewisse jare erteilet worden, gestalt aus einer rachtung zwischen dem guts-herrn und zwenen landsideln zum Kirchhaine vom jare 1464 sich erbricht, daß ire landsidel- leihen alle schalt-jare frei und ledig, oder beendiget worden seynd, darnebst die früchte auf dem felde von dem guts-herrn järlich haben besichtiget wer- den sollen.
§ 4473
LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
gegen einen jaͤrlichen zins von 10 tornes, auch ein faſtnachts-hun uͤbergeben.
§ 4471
1436 bekam Lampracht von Neter benebſt ſeinem eheweibe auf lebenslang den freien hof zu Allen- dorf, bei den ſoden gelegen, pacht-weiſe, wobei be- dungen wurde, daß davon die beſſerung bei dem heimfalle nicht geſodert werden ſollte.
§ 4472
1455 erhilte Henne Pruͤnnenheim und Rule Cluter, beide zu Leitgeſtern, einen hof daſelbſt zu landſidel-leihe-recht unter verſchidenen bedingun- gen und zwar, 1) daß Henne Pruͤnnenheim auf dem hofe wonen, die baukoſten tragen ſollte, immaſen der landſidel nicht allemal die wonung vom guts- herrn hat, 2) den hof nicht zu verteilen, 3) das beſte haubt mit gelte zu taidigen, 4) nach ablei- ben des landſidels die leihe zu erneuern, und den weinkauf dem guts-herrn zulifern, 5) die jaͤrlichen abgaben an paͤchten und guͤlten bei verluſt der leihe, auch der beſſerung, one alle gerichte und vorbot, jaͤrlich zu erlegen, 6) one vorgehenden feler, oder verbrechen den guts-herrn den hof, gegen erſtattung der beſſerung an den gebaͤuden und dem gute zuruͤck nemen zu laſſen, woraus ſich ergibet, daß dem land- ſidel kein erbrecht zugeſtanden worden ſey. Jm- maſen dann auch aus den urkunden ſich ergibet, landſidel-lei- hen auf ge- wiſſe jare,daß die landſidel-leihen auf gewiſſe jare erteilet worden, geſtalt aus einer rachtung zwiſchen dem guts-herrn und zwenen landſideln zum Kirchhaine vom jare 1464 ſich erbricht, daß ire landſidel- leihen alle ſchalt-jare frei und ledig, oder beendiget worden ſeynd, darnebſt die fruͤchte auf dem felde von dem guts-herrn jaͤrlich haben beſichtiget wer- den ſollen.
§ 4473
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LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
gegen einen jaͤrlichen zins von 10 tornes, auch ein
faſtnachts-hun uͤbergeben.
§ 4471
1436 bekam Lampracht von Neter benebſt ſeinem
eheweibe auf lebenslang den freien hof zu Allen-
dorf, bei den ſoden gelegen, pacht-weiſe, wobei be-
dungen wurde, daß davon die beſſerung bei dem
heimfalle nicht geſodert werden ſollte.
§ 4472
1455 erhilte Henne Pruͤnnenheim und Rule
Cluter, beide zu Leitgeſtern, einen hof daſelbſt zu
landſidel-leihe-recht unter verſchidenen bedingun-
gen und zwar, 1) daß Henne Pruͤnnenheim auf dem
hofe wonen, die baukoſten tragen ſollte, immaſen
der landſidel nicht allemal die wonung vom guts-
herrn hat, 2) den hof nicht zu verteilen, 3) das
beſte haubt mit gelte zu taidigen, 4) nach ablei-
ben des landſidels die leihe zu erneuern, und den
weinkauf dem guts-herrn zulifern, 5) die jaͤrlichen
abgaben an paͤchten und guͤlten bei verluſt der leihe,
auch der beſſerung, one alle gerichte und vorbot,
jaͤrlich zu erlegen, 6) one vorgehenden feler, oder
verbrechen den guts-herrn den hof, gegen erſtattung
der beſſerung an den gebaͤuden und dem gute zuruͤck
nemen zu laſſen, woraus ſich ergibet, daß dem land-
ſidel kein erbrecht zugeſtanden worden ſey. Jm-
maſen dann auch aus den urkunden ſich ergibet,
daß die landſidel-leihen auf gewiſſe jare erteilet
worden, geſtalt aus einer rachtung zwiſchen dem
guts-herrn und zwenen landſideln zum Kirchhaine
vom jare 1464 ſich erbricht, daß ire landſidel-
leihen alle ſchalt-jare frei und ledig, oder beendiget
worden ſeynd, darnebſt die fruͤchte auf dem felde
von dem guts-herrn jaͤrlich haben beſichtiget wer-
den ſollen.
landſidel-lei-
hen auf ge-
wiſſe jare,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 650. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/698>, abgerufen am 22.11.2024.
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