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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LXIIII haubtstück vom pachten,
freiherrn von Gudenus T. II s. 266. Bemeldte
landsideler werden als pächter angesehen, sie
musten den dritten teil von den früchten an den guts-
herrn reichen, sammt eiern, schweinen, pacht-gelt,
gänsen, hünern. Es wurde iedoch ein voraus an
wicken und lein den landsidelern ausgesezet.

§ 4463

Jn eben gedachtem jare 1356 erhilte Hermann
genannt Grebe aus Leitgestern eine landsidel-leihe,
um den dritten, oder die dritte garbe, wobei sowohl
von einem teile des gutes die hälfte der früchte, als
auch gänse, hüner, nicht minder ein gewisser zins
bedungen wurden.

§ 4464
die landsidel-
leihe mit ei-
ner mutschar,

Ferner wurde dergleichen landsidel-leihe im
jare 1356 mit einer mutschar an Peter und Seibel,
Seibert zu Schiffenberg verlihen, daß nämlich sel-
bige einer um den andern haben sollte, darnebst
wurde vorbehalten, daß die ober-besserung an keinen
fremden verkaufet werden mögte; imgleichen, daß
auf erfolgten todesfall des landsidelers der eigen-
tümer das beste pferd erhalten sollte.

§ 4465
after-land-
sidel-leihen,

Jeweilen sind auch after-landsidel-leihen mit
bewilligung des guts-herrns gemachet worden; ge-
stalt dann im jare 1368 Stephan Henne, aus dem
Nassau-Weilburgischen Huchilheim (Hochelum),
auf 4 jare dergleichen erhalten hat, wovon er pacht
lifern, die verwilligten land-steuern leisten, auch
dinste tun sollte, bei verlust und einzihung des gutes.

§ 4466
erb-leihe

Jm jare 1393 erhilte Eckhart Scheffer von
Wiske und sein eheweib einen hof zur erb-leihe zu

Gisen,

LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
freiherrn von Gudenus T. II ſ. 266. Bemeldte
landſideler werden als paͤchter angeſehen, ſie
muſten den dritten teil von den fruͤchten an den guts-
herrn reichen, ſammt eiern, ſchweinen, pacht-gelt,
gaͤnſen, huͤnern. Es wurde iedoch ein voraus an
wicken und lein den landſidelern ausgeſezet.

§ 4463

Jn eben gedachtem jare 1356 erhilte Hermann
genannt Grebe aus Leitgeſtern eine landſidel-leihe,
um den dritten, oder die dritte garbe, wobei ſowohl
von einem teile des gutes die haͤlfte der fruͤchte, als
auch gaͤnſe, huͤner, nicht minder ein gewiſſer zins
bedungen wurden.

§ 4464
die landſidel-
leihe mit ei-
ner mutſchar,

Ferner wurde dergleichen landſidel-leihe im
jare 1356 mit einer mutſchar an Peter und Seibel,
Seibert zu Schiffenberg verlihen, daß naͤmlich ſel-
bige einer um den andern haben ſollte, darnebſt
wurde vorbehalten, daß die ober-beſſerung an keinen
fremden verkaufet werden moͤgte; imgleichen, daß
auf erfolgten todesfall des landſidelers der eigen-
tuͤmer das beſte pferd erhalten ſollte.

§ 4465
after-land-
ſidel-leihen,

Jeweilen ſind auch after-landſidel-leihen mit
bewilligung des guts-herrns gemachet worden; ge-
ſtalt dann im jare 1368 Stephan Henne, aus dem
Naſſau-Weilburgiſchen Huchilheim (Hochelum),
auf 4 jare dergleichen erhalten hat, wovon er pacht
lifern, die verwilligten land-ſteuern leiſten, auch
dinſte tun ſollte, bei verluſt und einzihung des gutes.

§ 4466
erb-leihe

Jm jare 1393 erhilte Eckhart Scheffer von
Wiske und ſein eheweib einen hof zur erb-leihe zu

Giſen,
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[648/0696] LXIIII haubtſtuͤck vom pachten, freiherrn von Gudenus T. II ſ. 266. Bemeldte landſideler werden als paͤchter angeſehen, ſie muſten den dritten teil von den fruͤchten an den guts- herrn reichen, ſammt eiern, ſchweinen, pacht-gelt, gaͤnſen, huͤnern. Es wurde iedoch ein voraus an wicken und lein den landſidelern ausgeſezet. § 4463 Jn eben gedachtem jare 1356 erhilte Hermann genannt Grebe aus Leitgeſtern eine landſidel-leihe, um den dritten, oder die dritte garbe, wobei ſowohl von einem teile des gutes die haͤlfte der fruͤchte, als auch gaͤnſe, huͤner, nicht minder ein gewiſſer zins bedungen wurden. § 4464 Ferner wurde dergleichen landſidel-leihe im jare 1356 mit einer mutſchar an Peter und Seibel, Seibert zu Schiffenberg verlihen, daß naͤmlich ſel- bige einer um den andern haben ſollte, darnebſt wurde vorbehalten, daß die ober-beſſerung an keinen fremden verkaufet werden moͤgte; imgleichen, daß auf erfolgten todesfall des landſidelers der eigen- tuͤmer das beſte pferd erhalten ſollte. § 4465 Jeweilen ſind auch after-landſidel-leihen mit bewilligung des guts-herrns gemachet worden; ge- ſtalt dann im jare 1368 Stephan Henne, aus dem Naſſau-Weilburgiſchen Huchilheim (Hochelum), auf 4 jare dergleichen erhalten hat, wovon er pacht lifern, die verwilligten land-ſteuern leiſten, auch dinſte tun ſollte, bei verluſt und einzihung des gutes. § 4466 Jm jare 1393 erhilte Eckhart Scheffer von Wiske und ſein eheweib einen hof zur erb-leihe zu Giſen,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 648. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/696>, abgerufen am 22.11.2024.