derselbe sey, 5) der name des schiffers, 6) von was für art und beschaffenheit dasselbe sey, 7) wo es zu der zeit sich befinde, 8) in was für einem hafen, oder ort das schiff laden und lossen, auch unterwe- ges etwa auslaufen soll, 9) was für güter eigent- lich versichert werden. Die police wird von iedem assuradeur eigenhändig unterzeichnet, auch die ver- sicherte summe mit zifern und buchstaben beigesezet.
§ 4352
Bei der versicherung muß der ausgang unge-wenn die versicherung nicht statt findet? wiß seyn, folglich wenn der assecurant weis, wel- chergestalt das schiff schon glücklich eingelausen, oder derselbe hat erfaren, daß es schon verunglücket sey; so hat keine versicherung mehr statt. Wo- fern aber weder selbiger, noch der versicherte weis, daß das schiff verunglückt sey, wird die versiche- rung für giltig gehalten, Hertlib. I paroem. 43 § 18.
§ 4353
Werden die waaren aus dem schiffe in ein an-auch der ver- sicherer den schaden nicht träget? deres gebracht, und lezteres scheitert, träget der versicherer keinen schaden. Ein anders aber ist es, wenn das schiff zu groß ist und nicht einlaufen kan, folglich die waaren auf kleine schiffe geladen wer- den müssen, gleichwol verunglücken. Jn disem falle muß der schade von selbigem geleistet werden. Hingegen gehen die versäuerungen der weine, ver- derbung der früchte, als eitronen etc. des kornes, der speisen, der sold demselben nichts an, Meier s. 59, StypmannP. IIII num. 279 s. 126; vilweniger die contrebant und verbotene waaren, Meier s. 50, Stypmann im iure maritimo III, 7, 286, Wed- derkop s. 113 § 86.
§ 4354
von den verſicherungen.
derſelbe ſey, 5) der name des ſchiffers, 6) von was fuͤr art und beſchaffenheit daſſelbe ſey, 7) wo es zu der zeit ſich befinde, 8) in was fuͤr einem hafen, oder ort das ſchiff laden und loſſen, auch unterwe- ges etwa auslaufen ſoll, 9) was fuͤr guͤter eigent- lich verſichert werden. Die police wird von iedem aſſuradeur eigenhaͤndig unterzeichnet, auch die ver- ſicherte ſumme mit zifern und buchſtaben beigeſezet.
§ 4352
Bei der verſicherung muß der ausgang unge-wenn die verſicherung nicht ſtatt findet? wiß ſeyn, folglich wenn der aſſecurant weis, wel- chergeſtalt das ſchiff ſchon gluͤcklich eingelauſen, oder derſelbe hat erfaren, daß es ſchon verungluͤcket ſey; ſo hat keine verſicherung mehr ſtatt. Wo- fern aber weder ſelbiger, noch der verſicherte weis, daß das ſchiff verungluͤckt ſey, wird die verſiche- rung fuͤr giltig gehalten, Hertlib. I paroem. 43 § 18.
§ 4353
Werden die waaren aus dem ſchiffe in ein an-auch der ver- ſicherer den ſchaden nicht traͤget? deres gebracht, und lezteres ſcheitert, traͤget der verſicherer keinen ſchaden. Ein anders aber iſt es, wenn das ſchiff zu groß iſt und nicht einlaufen kan, folglich die waaren auf kleine ſchiffe geladen wer- den muͤſſen, gleichwol verungluͤcken. Jn diſem falle muß der ſchade von ſelbigem geleiſtet werden. Hingegen gehen die verſaͤuerungen der weine, ver- derbung der fruͤchte, als eitronen ꝛc. des kornes, der ſpeiſen, der ſold demſelben nichts an, Meier ſ. 59, StypmannP. IIII num. 279 ſ. 126; vilweniger die contrebant und verbotene waaren, Meier ſ. 50, Stypmann im iure maritimo III, 7, 286, Wed- derkop ſ. 113 § 86.
§ 4354
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0655"n="607"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den verſicherungen.</hi></fw><lb/>
derſelbe ſey, 5) der name des ſchiffers, 6) von was<lb/>
fuͤr art und beſchaffenheit daſſelbe ſey, 7) wo es zu<lb/>
der zeit ſich befinde, 8) in was fuͤr einem hafen,<lb/>
oder ort das ſchiff laden und loſſen, auch unterwe-<lb/>
ges etwa auslaufen ſoll, 9) was fuͤr guͤter eigent-<lb/>
lich verſichert werden. Die police wird von iedem<lb/>
aſſuradeur eigenhaͤndig unterzeichnet, auch die ver-<lb/>ſicherte ſumme mit zifern und buchſtaben beigeſezet.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 4352</head><lb/><p>Bei der verſicherung muß der ausgang unge-<noteplace="right">wenn die<lb/>
verſicherung<lb/>
nicht ſtatt<lb/>
findet?</note><lb/>
wiß ſeyn, folglich wenn der aſſecurant weis, wel-<lb/>
chergeſtalt das ſchiff ſchon gluͤcklich eingelauſen,<lb/>
oder derſelbe hat erfaren, daß es ſchon verungluͤcket<lb/>ſey; ſo hat keine verſicherung mehr ſtatt. Wo-<lb/>
fern aber weder ſelbiger, noch der verſicherte weis,<lb/>
daß das ſchiff verungluͤckt ſey, wird die verſiche-<lb/>
rung fuͤr giltig gehalten, <hirendition="#fr">Hert</hi><hirendition="#aq">lib. I paroem.</hi> 43<lb/>
§ 18.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 4353</head><lb/><p>Werden die waaren aus dem ſchiffe in ein an-<noteplace="right">auch der ver-<lb/>ſicherer den<lb/>ſchaden nicht<lb/>
traͤget?</note><lb/>
deres gebracht, und lezteres ſcheitert, traͤget der<lb/>
verſicherer keinen ſchaden. Ein anders aber iſt es,<lb/>
wenn das ſchiff zu groß iſt und nicht einlaufen kan,<lb/>
folglich die waaren auf kleine ſchiffe geladen wer-<lb/>
den muͤſſen, gleichwol verungluͤcken. Jn diſem<lb/>
falle muß der ſchade von ſelbigem geleiſtet werden.<lb/>
Hingegen gehen die verſaͤuerungen der weine, ver-<lb/>
derbung der fruͤchte, als eitronen ꝛc. des kornes, der<lb/>ſpeiſen, der ſold demſelben nichts an, <hirendition="#fr">Meier</hi>ſ. 59,<lb/><hirendition="#fr">Stypmann</hi><hirendition="#aq">P. IIII</hi> num. 279 ſ. 126; vilweniger<lb/>
die contrebant und verbotene waaren, <hirendition="#fr">Meier</hi>ſ. 50,<lb/><hirendition="#fr">Stypmann</hi> im <hirendition="#aq">iure maritimo III,</hi> 7, 286, <hirendition="#fr">Wed-<lb/>
derkop</hi>ſ. 113 § 86.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§ 4354</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[607/0655]
von den verſicherungen.
derſelbe ſey, 5) der name des ſchiffers, 6) von was
fuͤr art und beſchaffenheit daſſelbe ſey, 7) wo es zu
der zeit ſich befinde, 8) in was fuͤr einem hafen,
oder ort das ſchiff laden und loſſen, auch unterwe-
ges etwa auslaufen ſoll, 9) was fuͤr guͤter eigent-
lich verſichert werden. Die police wird von iedem
aſſuradeur eigenhaͤndig unterzeichnet, auch die ver-
ſicherte ſumme mit zifern und buchſtaben beigeſezet.
§ 4352
Bei der verſicherung muß der ausgang unge-
wiß ſeyn, folglich wenn der aſſecurant weis, wel-
chergeſtalt das ſchiff ſchon gluͤcklich eingelauſen,
oder derſelbe hat erfaren, daß es ſchon verungluͤcket
ſey; ſo hat keine verſicherung mehr ſtatt. Wo-
fern aber weder ſelbiger, noch der verſicherte weis,
daß das ſchiff verungluͤckt ſey, wird die verſiche-
rung fuͤr giltig gehalten, Hert lib. I paroem. 43
§ 18.
wenn die
verſicherung
nicht ſtatt
findet?
§ 4353
Werden die waaren aus dem ſchiffe in ein an-
deres gebracht, und lezteres ſcheitert, traͤget der
verſicherer keinen ſchaden. Ein anders aber iſt es,
wenn das ſchiff zu groß iſt und nicht einlaufen kan,
folglich die waaren auf kleine ſchiffe geladen wer-
den muͤſſen, gleichwol verungluͤcken. Jn diſem
falle muß der ſchade von ſelbigem geleiſtet werden.
Hingegen gehen die verſaͤuerungen der weine, ver-
derbung der fruͤchte, als eitronen ꝛc. des kornes, der
ſpeiſen, der ſold demſelben nichts an, Meier ſ. 59,
Stypmann P. IIII num. 279 ſ. 126; vilweniger
die contrebant und verbotene waaren, Meier ſ. 50,
Stypmann im iure maritimo III, 7, 286, Wed-
derkop ſ. 113 § 86.
auch der ver-
ſicherer den
ſchaden nicht
traͤget?
§ 4354
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 607. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/655>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.