iuris comitum, s. 909; imgleichen der Reichs-rit- terschaft, wovon Jmmanuel Weber zu Gisen in einer disp. de retractu nobilibus imperii immediatis per priuilegia caesarea concesso, gehandelt hat. der Reichs- ritterschaft,Dises einstands-recht der Reichs-ritterschaft ste- het nicht allein den schwert- und spill-magen, son- dern nach disem auch iedem adelichen mitglide der ritterschaft zu, und dauert 3 jare von der zeit an, da der kauf gehöriger masen dem directorio iedes ortes angezeiget worden ist. Vom einstands-rech- te der adelichen in Ober-Oesterreich sihe den Lü- nig von der mittelbaren ritterschaft s. 387 fg.
Vom vorzuge im näher-rechte.
§ 4312
Nun kömmt es noch auf den vorzug im näher- rechte an, und zwar 1) bei der freund-losung, wo- zu auch die teil- und erb-losung unter nahen anver- wandten gehöret, 2) der gült- oder zins-losung, 3) der mark-losung, 4) der nachbar-losung, und 5) der gemeinschafts-losung.
§ 4313
der vorzug bei der freund-lo- sung,
Was die erste betrift, muß der nächste im blu- te, auch der nächste zum gute seyn. Sind aber merere vom gleichen glide vorhanden, lässet man sie um den vorzug losen, damit die teilung als eine unnüze zersplitterung unterbleibe. Wegen der zins- losung ist schon § 4303 bemerket worden, daß der- jenige, welcher den grösten teil hat, vorgehe.
§ 4314
mark-losung,
Wenn bei der mark-losung verschidene zusam- men treten, hat 1) der bürger oder bauer des or- tes den vorzug. Dann kommen erst die geistichen und weltlichen bedinten, auch schuldener, Ostfrist
sches
LVIII haubtſt. von dem vorkaufe,
iuris comitum, ſ. 909; imgleichen der Reichs-rit- terſchaft, wovon Jmmanuel Weber zu Giſen in einer diſp. de retractu nobilibus imperii immediatis per priuilegia caeſarea conceſſo, gehandelt hat. der Reichs- ritterſchaft,Diſes einſtands-recht der Reichs-ritterſchaft ſte- het nicht allein den ſchwert- und ſpill-magen, ſon- dern nach diſem auch iedem adelichen mitglide der ritterſchaft zu, und dauert 3 jare von der zeit an, da der kauf gehoͤriger maſen dem directorio iedes ortes angezeiget worden iſt. Vom einſtands-rech- te der adelichen in Ober-Oeſterreich ſihe den Luͤ- nig von der mittelbaren ritterſchaft ſ. 387 fg.
Vom vorzuge im naͤher-rechte.
§ 4312
Nun koͤmmt es noch auf den vorzug im naͤher- rechte an, und zwar 1) bei der freund-loſung, wo- zu auch die teil- und erb-loſung unter nahen anver- wandten gehoͤret, 2) der guͤlt- oder zins-loſung, 3) der mark-loſung, 4) der nachbar-loſung, und 5) der gemeinſchafts-loſung.
§ 4313
der vorzug bei der freund-lo- ſung,
Was die erſte betrift, muß der naͤchſte im blu- te, auch der naͤchſte zum gute ſeyn. Sind aber merere vom gleichen glide vorhanden, laͤſſet man ſie um den vorzug loſen, damit die teilung als eine unnuͤze zerſplitterung unterbleibe. Wegen der zins- loſung iſt ſchon § 4303 bemerket worden, daß der- jenige, welcher den groͤſten teil hat, vorgehe.
§ 4314
mark-loſung,
Wenn bei der mark-loſung verſchidene zuſam- men treten, hat 1) der buͤrger oder bauer des or- tes den vorzug. Dann kommen erſt die geiſtichen und weltlichen bedinten, auch ſchuldener, Oſtfriſt
ſches
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[594/0642]
LVIII haubtſt. von dem vorkaufe,
iuris comitum, ſ. 909; imgleichen der Reichs-rit-
terſchaft, wovon Jmmanuel Weber zu Giſen in
einer diſp. de retractu nobilibus imperii immediatis
per priuilegia caeſarea conceſſo, gehandelt hat.
Diſes einſtands-recht der Reichs-ritterſchaft ſte-
het nicht allein den ſchwert- und ſpill-magen, ſon-
dern nach diſem auch iedem adelichen mitglide der
ritterſchaft zu, und dauert 3 jare von der zeit an,
da der kauf gehoͤriger maſen dem directorio iedes
ortes angezeiget worden iſt. Vom einſtands-rech-
te der adelichen in Ober-Oeſterreich ſihe den Luͤ-
nig von der mittelbaren ritterſchaft ſ. 387 fg.
der Reichs-
ritterſchaft,
Vom vorzuge im naͤher-rechte.
§ 4312
Nun koͤmmt es noch auf den vorzug im naͤher-
rechte an, und zwar 1) bei der freund-loſung, wo-
zu auch die teil- und erb-loſung unter nahen anver-
wandten gehoͤret, 2) der guͤlt- oder zins-loſung, 3) der
mark-loſung, 4) der nachbar-loſung, und 5) der
gemeinſchafts-loſung.
§ 4313
Was die erſte betrift, muß der naͤchſte im blu-
te, auch der naͤchſte zum gute ſeyn. Sind aber
merere vom gleichen glide vorhanden, laͤſſet man
ſie um den vorzug loſen, damit die teilung als eine
unnuͤze zerſplitterung unterbleibe. Wegen der zins-
loſung iſt ſchon § 4303 bemerket worden, daß der-
jenige, welcher den groͤſten teil hat, vorgehe.
§ 4314
Wenn bei der mark-loſung verſchidene zuſam-
men treten, hat 1) der buͤrger oder bauer des or-
tes den vorzug. Dann kommen erſt die geiſtichen
und weltlichen bedinten, auch ſchuldener, Oſtfriſt
ſches
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 594. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/642>, abgerufen am 22.11.2024.
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