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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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vom kaufe und verkaufe.
geht für mite, Eisenachische statuten, art. 29-31
im IIIIten teile.

§ 4139

Die sachen werden verkaufet, daß man geltwas der kauf-
schilling ist?

dafür haben will. Diejenige summe, welche man
für die erkaufte sache erhält, heisset der kauf-schil-
ling, das kauf-gelt, wovon der rest-kauf-schilling
unterschiden ist, immaßen der rückstand des kauf-
geltes darunter angezeiget wird, Orth II tit. VII
s. 195 fg., Benjamin Schneider de validitate &
effectu reseruationis dominii et hypothecae in
securitatem residui pretii in rebus praecipuae immo-
bilibus venditis, vulgo
rest-kauf-schilling, Gött.
1754. Zum spotte saget man von den diben:
sie kaufen one gelt, oder, man will heute kein gelt
von inen lösen. Jmmittels darf der käufer nichtwenn solcher-
erlanget wer-
den muß?

eher bezalen, bevor ihm die sache geliefert ist.
Wenn der käufer in verzuge mit dem kauf-gelte
ist, muß er das interesse erlegen, Heinrich von
Boden
de vsuris pretii non soluti.

§ 4140

Auf einen kauf brauchet man keine waaren indaran ist der
verkäufer kei-
ne waaren
unemen
anz ldig.

bezalung anzunemen. Wenn dises beschehen soll,
muß die gehelung darzu vorhanden seyn, wobei
unter handels-leuten ein gewisser rabbat dißfalls
gebräuchlich ist. Nach den Ostfrisischen land-
rechten II cap. 281 wird der virte pfennig ab-
gezogen.

§ 4141

Der preis, sowohl wert der verkaufenden sa-wie der preis
bestimmet
wird?

chen, wird bald durch das geding, bald durch die
gesäze, auch durch darzu bestellte, oder erwählte,
imgleichen der sachen-kundige unparteiische und hir-
zu besonders vereidete personen bestimmet. Dero-
wegen, wenn die rechts-frage entstehet, wie hoch
z. e. unterschidene weine bezalet werden sollen,

durch
L l 2

vom kaufe und verkaufe.
geht fuͤr mite, Eiſenachiſche ſtatuten, art. 29-31
im IIIIten teile.

§ 4139

Die ſachen werden verkaufet, daß man geltwas der kauf-
ſchilling iſt?

dafuͤr haben will. Diejenige ſumme, welche man
fuͤr die erkaufte ſache erhaͤlt, heiſſet der kauf-ſchil-
ling, das kauf-gelt, wovon der reſt-kauf-ſchilling
unterſchiden iſt, immaßen der ruͤckſtand des kauf-
geltes darunter angezeiget wird, Orth II tit. VII
ſ. 195 fg., Benjamin Schneider de validitate &
effectu reſeruationis dominii et hypothecae in
ſecuritatem reſidui pretii in rebus praecipuae immo-
bilibus venditis, vulgo
reſt-kauf-ſchilling, Goͤtt.
1754. Zum ſpotte ſaget man von den diben:
ſie kaufen one gelt, oder, man will heute kein gelt
von inen loͤſen. Jmmittels darf der kaͤufer nichtwenn ſolcher-
erlanget wer-
den muß?

eher bezalen, bevor ihm die ſache geliefert iſt.
Wenn der kaͤufer in verzuge mit dem kauf-gelte
iſt, muß er das intereſſe erlegen, Heinrich von
Boden
de vſuris pretii non ſoluti.

§ 4140

Auf einen kauf brauchet man keine waaren indaran iſt der
verkaͤufer kei-
ne waaren
unemen
anz ldig.

bezalung anzunemen. Wenn diſes beſchehen ſoll,
muß die gehelung darzu vorhanden ſeyn, wobei
unter handels-leuten ein gewiſſer rabbat dißfalls
gebraͤuchlich iſt. Nach den Oſtfriſiſchen land-
rechten II cap. 281 wird der virte pfennig ab-
gezogen.

§ 4141

Der preis, ſowohl wert der verkaufenden ſa-wie der preis
beſtimmet
wird?

chen, wird bald durch das geding, bald durch die
geſaͤze, auch durch darzu beſtellte, oder erwaͤhlte,
imgleichen der ſachen-kundige unparteiiſche und hir-
zu beſonders vereidete perſonen beſtimmet. Dero-
wegen, wenn die rechts-frage entſtehet, wie hoch
z. e. unterſchidene weine bezalet werden ſollen,

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[531/0579] vom kaufe und verkaufe. geht fuͤr mite, Eiſenachiſche ſtatuten, art. 29-31 im IIIIten teile. § 4139 Die ſachen werden verkaufet, daß man gelt dafuͤr haben will. Diejenige ſumme, welche man fuͤr die erkaufte ſache erhaͤlt, heiſſet der kauf-ſchil- ling, das kauf-gelt, wovon der reſt-kauf-ſchilling unterſchiden iſt, immaßen der ruͤckſtand des kauf- geltes darunter angezeiget wird, Orth II tit. VII ſ. 195 fg., Benjamin Schneider de validitate & effectu reſeruationis dominii et hypothecae in ſecuritatem reſidui pretii in rebus praecipuae immo- bilibus venditis, vulgo reſt-kauf-ſchilling, Goͤtt. 1754. Zum ſpotte ſaget man von den diben: ſie kaufen one gelt, oder, man will heute kein gelt von inen loͤſen. Jmmittels darf der kaͤufer nicht eher bezalen, bevor ihm die ſache geliefert iſt. Wenn der kaͤufer in verzuge mit dem kauf-gelte iſt, muß er das intereſſe erlegen, Heinrich von Boden de vſuris pretii non ſoluti. was der kauf- ſchilling iſt? wenn ſolcher- erlanget wer- den muß? § 4140 Auf einen kauf brauchet man keine waaren in bezalung anzunemen. Wenn diſes beſchehen ſoll, muß die gehelung darzu vorhanden ſeyn, wobei unter handels-leuten ein gewiſſer rabbat dißfalls gebraͤuchlich iſt. Nach den Oſtfriſiſchen land- rechten II cap. 281 wird der virte pfennig ab- gezogen. daran iſt der verkaͤufer kei- ne waaren unemen anz ldig. § 4141 Der preis, ſowohl wert der verkaufenden ſa- chen, wird bald durch das geding, bald durch die geſaͤze, auch durch darzu beſtellte, oder erwaͤhlte, imgleichen der ſachen-kundige unparteiiſche und hir- zu beſonders vereidete perſonen beſtimmet. Dero- wegen, wenn die rechts-frage entſtehet, wie hoch z. e. unterſchidene weine bezalet werden ſollen, durch wie der preis beſtimmet wird? L l 2

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 531. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/579>, abgerufen am 26.06.2024.