stand. Jm engern sinne bedeutet es ein depositum, Dreyer am a. o. s. 911-913.
§ 3978
auf wie vi- lerlei weise die hinterle- gung beschi- het?
Das gut wird entweder in gerichten hinterle- get, oder bei andern personen, und solches beschihet bald mit strittigen, bald mit andern sachen, wor- über kein streit ist. Jm ersten falle wird solches ein sequestrum genennet, im andern falle ist es eine ge- richtliche hinterlegung, kaiserliche und Reichs-kam- mer-gerichts-ordnung P. I tit. 30 § 8
§ 3979
der richter darf die hin- terlegten sa- chen nicht nuzen,
Jnhalts des Hohenloischen land-rechtes III tit. 14 § 6, soll, wenn einem amte, stadt-rate, ge- richte, oder schuldheisen etwas in die verwarung gegeben wird, es sey nun solches gleich streitig, oder nicht, getreulich verwaret und immittels, bis selbi- ges gefodert wird, nicht genuzet werden, iedoch mit disem unterschide, daß, wenn eine streitige sache gerichtlich zu dem ende hinterleget worden, daß sie nach ausgetragener sache, dem obsigenden teile ein- gehändiget werden mögte, auf solchen fall soll die hinterlegte haab nicht so fort dem hinterleger auf sein verlangen verabfolget, sondern der sachen aus- gang erwartet, und hernach erst dem überwinder selbige eingehändiget werden.
§ 3980
auch sollen die nidergelegten gelter nicht angeariffen werden.
Die gerichtlich nidergelegten gelter müssen in sicherer verwarung gehalten und von denen, wel- chen die aufsicht darüber anvertrauet worden ist, nicht angegriffen, in eigenen nuzen verwendet, noch veruntrauet werden, widrigenfalls solches einem dibstale gleich bestrafet werden soll, peinliche hals- gerichts-ordnung art. 170, von Leyserspec. 537 med. 9, F. S. Altenburgisches mandat wider die malversationes der justiz- und rechnungs-beamten,
auch
XXXXVIII haubtſtuͤck von dem
ſtand. Jm engern ſinne bedeutet es ein depoſitum, Dreyer am a. o. ſ. 911-913.
§ 3978
auf wie vi- lerlei weiſe die hinterle- gung beſchi- het?
Das gut wird entweder in gerichten hinterle- get, oder bei andern perſonen, und ſolches beſchihet bald mit ſtrittigen, bald mit andern ſachen, wor- uͤber kein ſtreit iſt. Jm erſten falle wird ſolches ein ſequeſtrum genennet, im andern falle iſt es eine ge- richtliche hinterlegung, kaiſerliche und Reichs-kam- mer-gerichts-ordnung P. I tit. 30 § 8
§ 3979
der richter darf die hin- terlegten ſa- chen nicht nuzen,
Jnhalts des Hohenloiſchen land-rechtes III tit. 14 § 6, ſoll, wenn einem amte, ſtadt-rate, ge- richte, oder ſchuldheiſen etwas in die verwarung gegeben wird, es ſey nun ſolches gleich ſtreitig, oder nicht, getreulich verwaret und immittels, bis ſelbi- ges gefodert wird, nicht genuzet werden, iedoch mit diſem unterſchide, daß, wenn eine ſtreitige ſache gerichtlich zu dem ende hinterleget worden, daß ſie nach ausgetragener ſache, dem obſigenden teile ein- gehaͤndiget werden moͤgte, auf ſolchen fall ſoll die hinterlegte haab nicht ſo fort dem hinterleger auf ſein verlangen verabfolget, ſondern der ſachen aus- gang erwartet, und hernach erſt dem uͤberwinder ſelbige eingehaͤndiget werden.
§ 3980
auch ſollen die nidergelegten gelter nicht angeariffen werden.
Die gerichtlich nidergelegten gelter muͤſſen in ſicherer verwarung gehalten und von denen, wel- chen die aufſicht daruͤber anvertrauet worden iſt, nicht angegriffen, in eigenen nuzen verwendet, noch veruntrauet werden, widrigenfalls ſolches einem dibſtale gleich beſtrafet werden ſoll, peinliche hals- gerichts-ordnung art. 170, von Leyſerſpec. 537 med. 9, F. S. Altenburgiſches mandat wider die malverſationes der juſtiz- und rechnungs-beamten,
auch
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XXXXVIII haubtſtuͤck von dem
ſtand. Jm engern ſinne bedeutet es ein depoſitum,
Dreyer am a. o. ſ. 911-913.
§ 3978
Das gut wird entweder in gerichten hinterle-
get, oder bei andern perſonen, und ſolches beſchihet
bald mit ſtrittigen, bald mit andern ſachen, wor-
uͤber kein ſtreit iſt. Jm erſten falle wird ſolches ein
ſequeſtrum genennet, im andern falle iſt es eine ge-
richtliche hinterlegung, kaiſerliche und Reichs-kam-
mer-gerichts-ordnung P. I tit. 30 § 8
§ 3979
Jnhalts des Hohenloiſchen land-rechtes III tit.
14 § 6, ſoll, wenn einem amte, ſtadt-rate, ge-
richte, oder ſchuldheiſen etwas in die verwarung
gegeben wird, es ſey nun ſolches gleich ſtreitig, oder
nicht, getreulich verwaret und immittels, bis ſelbi-
ges gefodert wird, nicht genuzet werden, iedoch mit
diſem unterſchide, daß, wenn eine ſtreitige ſache
gerichtlich zu dem ende hinterleget worden, daß ſie
nach ausgetragener ſache, dem obſigenden teile ein-
gehaͤndiget werden moͤgte, auf ſolchen fall ſoll die
hinterlegte haab nicht ſo fort dem hinterleger auf
ſein verlangen verabfolget, ſondern der ſachen aus-
gang erwartet, und hernach erſt dem uͤberwinder
ſelbige eingehaͤndiget werden.
§ 3980
Die gerichtlich nidergelegten gelter muͤſſen in
ſicherer verwarung gehalten und von denen, wel-
chen die aufſicht daruͤber anvertrauet worden iſt,
nicht angegriffen, in eigenen nuzen verwendet, noch
veruntrauet werden, widrigenfalls ſolches einem
dibſtale gleich beſtrafet werden ſoll, peinliche hals-
gerichts-ordnung art. 170, von Leyſer ſpec. 537
med. 9, F. S. Altenburgiſches mandat wider die
malverſationes der juſtiz- und rechnungs-beamten,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/520>, abgerufen am 22.11.2024.
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