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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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von den wechsel-verschreibungen.
finden, sollen sie behörig geschäzet, und dem gläu-
biger zuerkannt werden, welche der schuldener bin-
nen 3 tagen auslösen kan, Hanauische wechsel-ge-
richts-ordnung § XIII.

§ 3750

Ferner ist im Reichs-abschide 1654 § 107 imwas der wech-
sel nach den
Reichs-gesä-
zen für wir-
kungen hat?

handel und wandel das wechsel-recht nachgelassen,
und die appellation davon hat keinen effectum su-
spensivum, sondern die hülfs vollstreckung-gehet für
sich, der appellation ungeachtet, von Ludolf
de iure camer. sect. I § 10 s. 101 s. 151 und P. II ob-
seruat. forens.
136 und 179, Blum am a. o. tit. 46
§ 62, meine anfangs-gründe § 1087, kk, III § 1113
§ 1114, b, § 1278 Iter teil, und im IIIIten teile,
Schoepf decis. 104 num. 1, 2 vol. 1 dec. 296 dec. 301
num. 3 vol. II. Hanauische wechsel-gerichts-ordnung
§ XVI. Hirüber ist im Reichs-schlusse 1670 am
a. o. versehen: daß bei acceptirten wechsel-brifen
die einrede des nicht gezalten geltes nicht statt ha-
ben solle. Es müssen auch alle wechsel-brife schrift-
lich acceptiret werden.

§ 3751

Dises sind die Reichs-gesäze wegen der wechsel,die strenge
des wechsel-
rechtes ist in
den R. gesä-
zen nicht ver-
ordnet.

one der strenge des wechsel-rechtes, das ist, des ar-
restes zu gedenken. Disem nach kömmt die strenge
des wechsel-rechtes auf die örter an, wo selbige ein-
gefüret ist. Und weilen die Jtaliener das wechsel-
wesen am meresten ausgekünstelt haben, so bedi-
net man sich der Jtalienischen wörter.

§ 3752

Die wechsel sind aber teils eigene oder trocke-die einteilun-
gen

ne, teils negotiirte oder kaufmanns-wechsel.

§ 3753

Die eigene, cambio sicco, sind entweder mit,der wechsel-
brife.

oder one einem unterpfande. Oder wenn man an-

statt
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von den wechſel-verſchreibungen.
finden, ſollen ſie behoͤrig geſchaͤzet, und dem glaͤu-
biger zuerkannt werden, welche der ſchuldener bin-
nen 3 tagen ausloͤſen kan, Hanauiſche wechſel-ge-
richts-ordnung § XIII.

§ 3750

Ferner iſt im Reichs-abſchide 1654 § 107 imwas der wech-
ſel nach den
Reichs-geſaͤ-
zen fuͤr wir-
kungen hat?

handel und wandel das wechſel-recht nachgelaſſen,
und die appellation davon hat keinen effectum ſu-
ſpenſivum, ſondern die huͤlfs vollſtreckung-gehet fuͤr
ſich, der appellation ungeachtet, von Ludolf
de iure camer. ſect. I § 10 ſ. 101 ſ. 151 und P. II ob-
ſeruat. forenſ.
136 und 179, Blum am a. o. tit. 46
§ 62, meine anfangs-gruͤnde § 1087, kk, III § 1113
§ 1114, b, § 1278 Iter teil, und im IIIIten teile,
Schoepf deciſ. 104 num. 1, 2 vol. 1 dec. 296 dec. 301
num. 3 vol. II. Hanauiſche wechſel-gerichts-ordnung
§ XVI. Hiruͤber iſt im Reichs-ſchluſſe 1670 am
a. o. verſehen: daß bei acceptirten wechſel-brifen
die einrede des nicht gezalten geltes nicht ſtatt ha-
ben ſolle. Es muͤſſen auch alle wechſel-brife ſchrift-
lich acceptiret werden.

§ 3751

Diſes ſind die Reichs-geſaͤze wegen der wechſel,die ſtrenge
des wechſel-
rechtes iſt in
den R. geſaͤ-
zen nicht ver-
ordnet.

one der ſtrenge des wechſel-rechtes, das iſt, des ar-
reſtes zu gedenken. Diſem nach koͤmmt die ſtrenge
des wechſel-rechtes auf die oͤrter an, wo ſelbige ein-
gefuͤret iſt. Und weilen die Jtaliener das wechſel-
weſen am mereſten ausgekuͤnſtelt haben, ſo bedi-
net man ſich der Jtalieniſchen woͤrter.

§ 3752

Die wechſel ſind aber teils eigene oder trocke-die einteilun-
gen

ne, teils negotiirte oder kaufmanns-wechſel.

§ 3753

Die eigene, cambio ſicco, ſind entweder mit,der wechſel-
brife.

oder one einem unterpfande. Oder wenn man an-

ſtatt
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[387/0435] von den wechſel-verſchreibungen. finden, ſollen ſie behoͤrig geſchaͤzet, und dem glaͤu- biger zuerkannt werden, welche der ſchuldener bin- nen 3 tagen ausloͤſen kan, Hanauiſche wechſel-ge- richts-ordnung § XIII. § 3750 Ferner iſt im Reichs-abſchide 1654 § 107 im handel und wandel das wechſel-recht nachgelaſſen, und die appellation davon hat keinen effectum ſu- ſpenſivum, ſondern die huͤlfs vollſtreckung-gehet fuͤr ſich, der appellation ungeachtet, von Ludolf de iure camer. ſect. I § 10 ſ. 101 ſ. 151 und P. II ob- ſeruat. forenſ. 136 und 179, Blum am a. o. tit. 46 § 62, meine anfangs-gruͤnde § 1087, kk, III § 1113 § 1114, b, § 1278 Iter teil, und im IIIIten teile, Schoepf deciſ. 104 num. 1, 2 vol. 1 dec. 296 dec. 301 num. 3 vol. II. Hanauiſche wechſel-gerichts-ordnung § XVI. Hiruͤber iſt im Reichs-ſchluſſe 1670 am a. o. verſehen: daß bei acceptirten wechſel-brifen die einrede des nicht gezalten geltes nicht ſtatt ha- ben ſolle. Es muͤſſen auch alle wechſel-brife ſchrift- lich acceptiret werden. was der wech- ſel nach den Reichs-geſaͤ- zen fuͤr wir- kungen hat? § 3751 Diſes ſind die Reichs-geſaͤze wegen der wechſel, one der ſtrenge des wechſel-rechtes, das iſt, des ar- reſtes zu gedenken. Diſem nach koͤmmt die ſtrenge des wechſel-rechtes auf die oͤrter an, wo ſelbige ein- gefuͤret iſt. Und weilen die Jtaliener das wechſel- weſen am mereſten ausgekuͤnſtelt haben, ſo bedi- net man ſich der Jtalieniſchen woͤrter. die ſtrenge des wechſel- rechtes iſt in den R. geſaͤ- zen nicht ver- ordnet. § 3752 Die wechſel ſind aber teils eigene oder trocke- ne, teils negotiirte oder kaufmanns-wechſel. die einteilun- gen § 3753 Die eigene, cambio ſicco, ſind entweder mit, oder one einem unterpfande. Oder wenn man an- ſtatt der wechſel- brife. B b 2

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/435>, abgerufen am 19.05.2024.