tionem facti et processus in sachen der hospitalien Haina und Merxhausen in Hessen, wider den herrn grafen Christian Ludewig zu Waldeck etc. 1727 fol. s. 21 fg.
§ 3672
wie die wi- sen-nuzungen anzuschlagen gen sind?
Wenn die wisen-nuzungen [i]n dergleichen fäl- len anzuschlagen sind, hat man hirzu 3 schäzer zu gebrauchen, welche sich auf die wise verfügen, wo- bei ihnen vorher die morgen- oder ruten-zal be- kannt zu machen ist, darnebst haben sie den grund und boden, auch die lage zu betrachten, imgleichen, ob die wise ein oder zweischürig ist? ferner ob sie gewässert werden kan? nicht minder wird von ih- nen zu überlegen seyn, ob der wagen heu nach da- siger landesart, etwa wie in Ober-Hessen, für 7 fl. 30 kreuzer, Estors anleitung für die advocaten s. 445 und der wagen grummet für die hälfte, an- zuschlagen sind? oder, ob man den wagen heu mit 4 pferden zu 18 centnern um 9 biß 10 rtl. und das grummet für die halbschid dises preises zu schäzen sey? Gottfrid Hofmann in der klugheit hauszu- halten s. 187 des IIIten teiles, immasen dißfalls die anschläge sehr von einander abgehen, Gassers ein- leitung zu den öconomischen und kameral-wissen- schaften s. 163, anbenebst wird von etwa 9 jaren die hälfte guter und die andre hälfte schlechter ja- ren genommen und nach disen ein mittel-preiß des wisen-zinses genommen, Christoph Her- mann Schweder von Anschlagung der güter s. 39 § 15, b.
§ 3673
die rückstän- digen gülten können nicht zu einem ca- pitale geschla- gen werden.
Die rückständigen gülten können rechtlicher weise nicht zu einem capitale geschlagen und davon wieder zinsen genommen werden. Daher leicht einzusehen ist, was man von dem falle urteilen
könne,
XXVII haubtſtuͤck
tionem facti et proceſſus in ſachen der hoſpitalien Haina und Merxhauſen in Heſſen, wider den herrn grafen Chriſtian Ludewig zu Waldeck ꝛc. 1727 fol. ſ. 21 fg.
§ 3672
wie die wi- ſen-nuzungen anzuſchlagen gen ſind?
Wenn die wiſen-nuzungen [i]n dergleichen faͤl- len anzuſchlagen ſind, hat man hirzu 3 ſchaͤzer zu gebrauchen, welche ſich auf die wiſe verfuͤgen, wo- bei ihnen vorher die morgen- oder ruten-zal be- kannt zu machen iſt, darnebſt haben ſie den grund und boden, auch die lage zu betrachten, imgleichen, ob die wiſe ein oder zweiſchuͤrig iſt? ferner ob ſie gewaͤſſert werden kan? nicht minder wird von ih- nen zu uͤberlegen ſeyn, ob der wagen heu nach da- ſiger landesart, etwa wie in Ober-Heſſen, fuͤr 7 fl. 30 kreuzer, Eſtors anleitung fuͤr die advocaten ſ. 445 und der wagen grummet fuͤr die haͤlfte, an- zuſchlagen ſind? oder, ob man den wagen heu mit 4 pferden zu 18 centnern um 9 biß 10 rtl. und das grummet fuͤr die halbſchid diſes preiſes zu ſchaͤzen ſey? Gottfrid Hofmann in der klugheit hauszu- halten ſ. 187 des IIIten teiles, immaſen dißfalls die anſchlaͤge ſehr von einander abgehen, Gaſſers ein- leitung zu den oͤconomiſchen und kameral-wiſſen- ſchaften ſ. 163, anbenebſt wird von etwa 9 jaren die haͤlfte guter und die andre haͤlfte ſchlechter ja- ren genommen und nach diſen ein mittel-preiß des wiſen-zinſes genommen, Chriſtoph Her- mann Schweder von Anſchlagung der guͤter ſ. 39 § 15, b.
§ 3673
die ruͤckſtaͤn- digen guͤlten koͤnnen nicht zu einem ca- pitale geſchla- gen werden.
Die ruͤckſtaͤndigen guͤlten koͤnnen rechtlicher weiſe nicht zu einem capitale geſchlagen und davon wieder zinſen genommen werden. Daher leicht einzuſehen iſt, was man von dem falle urteilen
koͤnne,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0404"n="356"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XXVII</hi> haubtſtuͤck</hi></fw><lb/>
tionem facti et proceſſus in ſachen der hoſpitalien<lb/>
Haina und Merxhauſen in Heſſen, wider den<lb/>
herrn grafen Chriſtian Ludewig zu Waldeck ꝛc.<lb/>
1727 fol. ſ. 21 fg.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3672</head><lb/><noteplace="left">wie die wi-<lb/>ſen-nuzungen<lb/>
anzuſchlagen<lb/>
gen ſind?</note><p>Wenn die wiſen-nuzungen <supplied>i</supplied>n dergleichen faͤl-<lb/>
len anzuſchlagen ſind, hat man hirzu 3 ſchaͤzer zu<lb/>
gebrauchen, welche ſich auf die wiſe verfuͤgen, wo-<lb/>
bei ihnen vorher die morgen- oder ruten-zal be-<lb/>
kannt zu machen iſt, darnebſt haben ſie den grund<lb/>
und boden, auch die lage zu betrachten, imgleichen,<lb/>
ob die wiſe ein oder zweiſchuͤrig iſt? ferner ob ſie<lb/>
gewaͤſſert werden kan? nicht minder wird von ih-<lb/>
nen zu uͤberlegen ſeyn, ob der wagen heu nach da-<lb/>ſiger landesart, etwa wie in Ober-Heſſen, fuͤr<lb/>
7 fl. 30 kreuzer, <hirendition="#fr">Eſtors</hi> anleitung fuͤr die advocaten<lb/>ſ. 445 und der wagen grummet fuͤr die haͤlfte, an-<lb/>
zuſchlagen ſind? oder, ob man den wagen heu mit<lb/>
4 pferden zu 18 centnern um 9 biß 10 rtl. und das<lb/>
grummet fuͤr die halbſchid diſes preiſes zu ſchaͤzen<lb/>ſey? <hirendition="#fr">Gottfrid Hofmann</hi> in der klugheit hauszu-<lb/>
halten ſ. 187 des <hirendition="#aq">III</hi>ten teiles, immaſen dißfalls die<lb/>
anſchlaͤge ſehr von einander abgehen, <hirendition="#fr">Gaſſers</hi> ein-<lb/>
leitung zu den oͤconomiſchen und kameral-wiſſen-<lb/>ſchaften ſ. 163, anbenebſt wird von etwa 9 jaren<lb/>
die haͤlfte guter und die andre haͤlfte ſchlechter ja-<lb/>
ren genommen und nach diſen ein mittel-preiß<lb/>
des wiſen-zinſes genommen, <hirendition="#fr">Chriſtoph Her-<lb/>
mann Schweder</hi> von Anſchlagung der guͤter<lb/>ſ. 39 § 15, b.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 3673</head><lb/><noteplace="left">die ruͤckſtaͤn-<lb/>
digen guͤlten<lb/>
koͤnnen nicht<lb/>
zu einem ca-<lb/>
pitale geſchla-<lb/>
gen werden.</note><p>Die ruͤckſtaͤndigen guͤlten koͤnnen rechtlicher<lb/>
weiſe nicht zu einem capitale geſchlagen und davon<lb/>
wieder zinſen genommen werden. Daher leicht<lb/>
einzuſehen iſt, was man von dem falle urteilen<lb/><fwplace="bottom"type="catch">koͤnne,</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[356/0404]
XXVII haubtſtuͤck
tionem facti et proceſſus in ſachen der hoſpitalien
Haina und Merxhauſen in Heſſen, wider den
herrn grafen Chriſtian Ludewig zu Waldeck ꝛc.
1727 fol. ſ. 21 fg.
§ 3672
Wenn die wiſen-nuzungen in dergleichen faͤl-
len anzuſchlagen ſind, hat man hirzu 3 ſchaͤzer zu
gebrauchen, welche ſich auf die wiſe verfuͤgen, wo-
bei ihnen vorher die morgen- oder ruten-zal be-
kannt zu machen iſt, darnebſt haben ſie den grund
und boden, auch die lage zu betrachten, imgleichen,
ob die wiſe ein oder zweiſchuͤrig iſt? ferner ob ſie
gewaͤſſert werden kan? nicht minder wird von ih-
nen zu uͤberlegen ſeyn, ob der wagen heu nach da-
ſiger landesart, etwa wie in Ober-Heſſen, fuͤr
7 fl. 30 kreuzer, Eſtors anleitung fuͤr die advocaten
ſ. 445 und der wagen grummet fuͤr die haͤlfte, an-
zuſchlagen ſind? oder, ob man den wagen heu mit
4 pferden zu 18 centnern um 9 biß 10 rtl. und das
grummet fuͤr die halbſchid diſes preiſes zu ſchaͤzen
ſey? Gottfrid Hofmann in der klugheit hauszu-
halten ſ. 187 des IIIten teiles, immaſen dißfalls die
anſchlaͤge ſehr von einander abgehen, Gaſſers ein-
leitung zu den oͤconomiſchen und kameral-wiſſen-
ſchaften ſ. 163, anbenebſt wird von etwa 9 jaren
die haͤlfte guter und die andre haͤlfte ſchlechter ja-
ren genommen und nach diſen ein mittel-preiß
des wiſen-zinſes genommen, Chriſtoph Her-
mann Schweder von Anſchlagung der guͤter
ſ. 39 § 15, b.
§ 3673
Die ruͤckſtaͤndigen guͤlten koͤnnen rechtlicher
weiſe nicht zu einem capitale geſchlagen und davon
wieder zinſen genommen werden. Daher leicht
einzuſehen iſt, was man von dem falle urteilen
koͤnne,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/404>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.
