Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

lehnen, anlehn, darlehn.
von urtheln und bescheiden, cap. XX § 837 fg., s. 335
fgg., von dem interusurio, oder rabbat sihe eben di-
sen unterricht von urtheln und bescheiden § 821 fgg.
cap. 20 s. 328 fg., von den zinsen bei kram-waa-
ren sihe den Schoepf vol. 8 consil. Tubing. con-
sil.
54 num. 48, den Mevius P. III decis. II
num. 8, meine anfangs-gründe I, tit. 95 § 851,
cc, s. 300, fg.

Drei und zwanzigstes haubtstück
von den übermäsigen zinsen, und dem

verbotenen wucher.
§ 3633

Bei ausleihung der gelter pfleget man sich ge-der wucher
ist unterschi-
den.

meiniglich gewisse järliche zinsen zu bedin-
gen. Dise werden entweder nach fürschrift der
Reichs- und landes-gesäze bestimmet, oder sie wer-
den höher, als die rechte erlauben, versprochen und
gefodert. Jm ersten falle sind die zinsen erlaubet,
im andern hingegen unerlaubet. Man hat da-
her einen mäsigen und übermäsigen wucher.

§ 3634

Nach masgebung der Teutschen Reichs-ge-es sollen in-
halts der R.
gesäze nur 5
vom hundert
genommen
werden.

säze soll nimand, er sey ein christ, oder jüde, mehr
als 5 vom hundert nemen, Reichs-policei-ordnung
1577 tit. von jüden und irem wucher 20 § 6,
Reichs-deputations-abschid 1600 § 139, R. A. 1654
§ 164, Beck de iuribus Iudaeorum, cap. XII § 6
s. 223 fg., daher derjenige, welcher 6 vom hundert
verlanget, notwendig erweisen muß, daß die Reichs-

gesäze
Y 2

lehnen, anlehn, darlehn.
von urtheln und beſcheiden, cap. XX § 837 fg., ſ. 335
fgg., von dem interuſurio, oder rabbat ſihe eben di-
ſen unterricht von urtheln und beſcheiden § 821 fgg.
cap. 20 ſ. 328 fg., von den zinſen bei kram-waa-
ren ſihe den Schoepf vol. 8 conſil. Tubing. con-
ſil.
54 num. 48, den Mevius P. III deciſ. II
num. 8, meine anfangs-gruͤnde I, tit. 95 § 851,
cc, ſ. 300, fg.

Drei und zwanzigſtes haubtſtuͤck
von den uͤbermaͤſigen zinſen, und dem

verbotenen wucher.
§ 3633

Bei ausleihung der gelter pfleget man ſich ge-der wucher
iſt unterſchi-
den.

meiniglich gewiſſe jaͤrliche zinſen zu bedin-
gen. Diſe werden entweder nach fuͤrſchrift der
Reichs- und landes-geſaͤze beſtimmet, oder ſie wer-
den hoͤher, als die rechte erlauben, verſprochen und
gefodert. Jm erſten falle ſind die zinſen erlaubet,
im andern hingegen unerlaubet. Man hat da-
her einen maͤſigen und uͤbermaͤſigen wucher.

§ 3634

Nach masgebung der Teutſchen Reichs-ge-es ſollen in-
halts der R.
geſaͤze nur 5
vom hundert
genommen
werden.

ſaͤze ſoll nimand, er ſey ein chriſt, oder juͤde, mehr
als 5 vom hundert nemen, Reichs-policei-ordnung
1577 tit. von juͤden und irem wucher 20 § 6,
Reichs-deputations-abſchid 1600 § 139, R. A. 1654
§ 164, Beck de iuribus Iudaeorum, cap. XII § 6
ſ. 223 fg., daher derjenige, welcher 6 vom hundert
verlanget, notwendig erweiſen muß, daß die Reichs-

geſaͤze
Y 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0387" n="339"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">lehnen, anlehn, darlehn.</hi></fw><lb/>
von urtheln und be&#x017F;cheiden, cap. <hi rendition="#aq">XX</hi> § 837 fg., &#x017F;. 335<lb/>
fgg., von dem interu&#x017F;urio, oder rabbat &#x017F;ihe eben di-<lb/>
&#x017F;en unterricht von urtheln und be&#x017F;cheiden § 821 fgg.<lb/>
cap. 20 &#x017F;. 328 fg., von den zin&#x017F;en bei kram-waa-<lb/>
ren &#x017F;ihe den <hi rendition="#fr">Schoepf</hi> vol. 8 <hi rendition="#aq">con&#x017F;il. Tubing. con-<lb/>
&#x017F;il.</hi> 54 num. 48, den <hi rendition="#fr">Mevius</hi> <hi rendition="#aq">P. III deci&#x017F;. II</hi><lb/>
num. 8, meine anfangs-gru&#x0364;nde <hi rendition="#aq">I,</hi> tit. 95 § 851,<lb/>
cc, &#x017F;. 300, fg.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Drei und zwanzig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
von den u&#x0364;berma&#x0364;&#x017F;igen zin&#x017F;en, und dem</hi><lb/>
verbotenen wucher.</head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3633</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">B</hi>ei ausleihung der gelter pfleget man &#x017F;ich ge-<note place="right">der <hi rendition="#g">wucher</hi><lb/>
i&#x017F;t unter&#x017F;chi-<lb/>
den.</note><lb/>
meiniglich gewi&#x017F;&#x017F;e ja&#x0364;rliche zin&#x017F;en zu bedin-<lb/>
gen. Di&#x017F;e werden entweder nach fu&#x0364;r&#x017F;chrift der<lb/>
Reichs- und landes-ge&#x017F;a&#x0364;ze be&#x017F;timmet, oder &#x017F;ie wer-<lb/>
den ho&#x0364;her, als die rechte erlauben, ver&#x017F;prochen und<lb/>
gefodert. Jm er&#x017F;ten falle &#x017F;ind die zin&#x017F;en erlaubet,<lb/>
im andern hingegen unerlaubet. Man hat da-<lb/>
her einen ma&#x0364;&#x017F;igen und u&#x0364;berma&#x0364;&#x017F;igen wucher.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 3634</head><lb/>
            <p>Nach masgebung der Teut&#x017F;chen Reichs-ge-<note place="right">es &#x017F;ollen in-<lb/>
halts der R.<lb/>
ge&#x017F;a&#x0364;ze nur 5<lb/>
vom hundert<lb/>
genommen<lb/>
werden.</note><lb/>
&#x017F;a&#x0364;ze &#x017F;oll nimand, er &#x017F;ey ein chri&#x017F;t, oder ju&#x0364;de, mehr<lb/>
als 5 vom hundert nemen, Reichs-policei-ordnung<lb/>
1577 tit. von ju&#x0364;den und irem wucher 20 § 6,<lb/>
Reichs-deputations-ab&#x017F;chid 1600 § 139, R. A. 1654<lb/>
§ 164, <hi rendition="#fr">Beck</hi> <hi rendition="#aq">de iuribus Iudaeorum,</hi> cap. <hi rendition="#aq">XII</hi> § 6<lb/>
&#x017F;. 223 fg., daher derjenige, welcher 6 vom hundert<lb/>
verlanget, notwendig erwei&#x017F;en muß, daß die Reichs-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Y 2</fw><fw place="bottom" type="catch">ge&#x017F;a&#x0364;ze</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[339/0387] lehnen, anlehn, darlehn. von urtheln und beſcheiden, cap. XX § 837 fg., ſ. 335 fgg., von dem interuſurio, oder rabbat ſihe eben di- ſen unterricht von urtheln und beſcheiden § 821 fgg. cap. 20 ſ. 328 fg., von den zinſen bei kram-waa- ren ſihe den Schoepf vol. 8 conſil. Tubing. con- ſil. 54 num. 48, den Mevius P. III deciſ. II num. 8, meine anfangs-gruͤnde I, tit. 95 § 851, cc, ſ. 300, fg. Drei und zwanzigſtes haubtſtuͤck von den uͤbermaͤſigen zinſen, und dem verbotenen wucher. § 3633 Bei ausleihung der gelter pfleget man ſich ge- meiniglich gewiſſe jaͤrliche zinſen zu bedin- gen. Diſe werden entweder nach fuͤrſchrift der Reichs- und landes-geſaͤze beſtimmet, oder ſie wer- den hoͤher, als die rechte erlauben, verſprochen und gefodert. Jm erſten falle ſind die zinſen erlaubet, im andern hingegen unerlaubet. Man hat da- her einen maͤſigen und uͤbermaͤſigen wucher. der wucher iſt unterſchi- den. § 3634 Nach masgebung der Teutſchen Reichs-ge- ſaͤze ſoll nimand, er ſey ein chriſt, oder juͤde, mehr als 5 vom hundert nemen, Reichs-policei-ordnung 1577 tit. von juͤden und irem wucher 20 § 6, Reichs-deputations-abſchid 1600 § 139, R. A. 1654 § 164, Beck de iuribus Iudaeorum, cap. XII § 6 ſ. 223 fg., daher derjenige, welcher 6 vom hundert verlanget, notwendig erweiſen muß, daß die Reichs- geſaͤze es ſollen in- halts der R. geſaͤze nur 5 vom hundert genommen werden. Y 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/387
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/387>, abgerufen am 18.05.2024.