Jm zweifel gehören die familien-fideicommissewem sie im zweifel ge- hören? für den manns-stamm, BöhmerT. III P. III consult. 601 num. 25.
§ 3428
Wenn die sachen bei einer famili nicht veräußertwenn ein fi- deicommiß vermutet wird? werden sollen, wird ein fideicommiß vermutet, un- geachtet des wortes: fideicommiß, keine erwänung beschehen ist, Böhmerconsult. vol. I P. II consult. 45, num. 95 fg. und cons. 64 num. 17 fg. num. 22, T. III P. I cons. 123 num. 39.
§ 3429
Die familien-fideicommisse können nicht alleinvon wem sie gestiftet wer- den können? von manns-personen, sondern auch von weibes- personen gestiftet werden, gestallt dergleichen frau Ursula Esther Nothaftin von Hohenberg, verehe- ligte Gemmingen, 1723 zur aufname des Gem- mingischen manns-stammes für ire söne verordnet hat. Amalia, Johannes grafens von Dauhn und Falkenstein tochter, ehegemalin Wolfgang Phi- lipps, herrn von Hohenfels und Reipoltskirchen, stiftete 1603 den 29 dec. für das Falkensteinische haus ein fideicommiß.
§ 3430
Jeweilen wird zu errichtung eines fideicom-ob die landes- fürstliche be- willigung hirzu nötig ist? misses die landesfürstliche bestätigung in den lan- des-gesäzen erfodert, wie z. e. in Böhmen, besage des edicts vom kaiser Ferdinand dem IIIten vom 15ten aprill 1638, BöhmerT. III P. III consultat. 631 num. II s. 442, Gottfr. Ludew. Menkens disp. de mandato caesareo-regio vltra familiae fidei- commissa alias vltimarum voluntatum substitutiones in Silesia non extendendo, Wittenb. 1724, allein es ist im übrigen bei ermangelung besonderer gesäze
die
alten und neuen ſtamm-guͤtern ꝛc.
§ 3427
Jm zweifel gehoͤren die familien-fideicommiſſewem ſie im zweifel ge- hoͤren? fuͤr den manns-ſtamm, BoͤhmerT. III P. III conſult. 601 num. 25.
§ 3428
Wenn die ſachen bei einer famili nicht veraͤußertwenn ein fi- deicommiß vermutet wird? werden ſollen, wird ein fideicommiß vermutet, un- geachtet des wortes: fideicommiß, keine erwaͤnung beſchehen iſt, Boͤhmerconſult. vol. I P. II conſult. 45, num. 95 fg. und conſ. 64 num. 17 fg. num. 22, T. III P. I conſ. 123 num. 39.
§ 3429
Die familien-fideicommiſſe koͤnnen nicht alleinvon wem ſie geſtiftet wer- den koͤnnen? von manns-perſonen, ſondern auch von weibes- perſonen geſtiftet werden, geſtallt dergleichen frau Urſula Eſther Nothaftin von Hohenberg, verehe- ligte Gemmingen, 1723 zur aufname des Gem- mingiſchen manns-ſtammes fuͤr ire ſoͤne verordnet hat. Amalia, Johannes grafens von Dauhn und Falkenſtein tochter, ehegemalin Wolfgang Phi- lipps, herrn von Hohenfels und Reipoltskirchen, ſtiftete 1603 den 29 dec. fuͤr das Falkenſteiniſche haus ein fideicommiß.
§ 3430
Jeweilen wird zu errichtung eines fideicom-ob die landes- fuͤrſtliche be- willigung hirzu noͤtig iſt? miſſes die landesfuͤrſtliche beſtaͤtigung in den lan- des-geſaͤzen erfodert, wie z. e. in Boͤhmen, beſage des edicts vom kaiſer Ferdinand dem IIIten vom 15ten aprill 1638, BoͤhmerT. III P. III conſultat. 631 num. II ſ. 442, Gottfr. Ludew. Menkens diſp. de mandato caeſareo-regio vltra familiae fidei- commiſſa alias vltimarum voluntatum ſubſtitutiones in Sileſia non extendendo, Wittenb. 1724, allein es iſt im uͤbrigen bei ermangelung beſonderer geſaͤze
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wem ſie im
zweifel ge-
hoͤren?
§ 3428
Wenn die ſachen bei einer famili nicht veraͤußert
werden ſollen, wird ein fideicommiß vermutet, un-
geachtet des wortes: fideicommiß, keine erwaͤnung
beſchehen iſt, Boͤhmer conſult. vol. I P. II conſult.
45, num. 95 fg. und conſ. 64 num. 17 fg. num. 22,
T. III P. I conſ. 123 num. 39.
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deicommiß
vermutet
wird?
§ 3429
Die familien-fideicommiſſe koͤnnen nicht allein
von manns-perſonen, ſondern auch von weibes-
perſonen geſtiftet werden, geſtallt dergleichen frau
Urſula Eſther Nothaftin von Hohenberg, verehe-
ligte Gemmingen, 1723 zur aufname des Gem-
mingiſchen manns-ſtammes fuͤr ire ſoͤne verordnet
hat. Amalia, Johannes grafens von Dauhn und
Falkenſtein tochter, ehegemalin Wolfgang Phi-
lipps, herrn von Hohenfels und Reipoltskirchen,
ſtiftete 1603 den 29 dec. fuͤr das Falkenſteiniſche
haus ein fideicommiß.
von wem ſie
geſtiftet wer-
den koͤnnen?
§ 3430
Jeweilen wird zu errichtung eines fideicom-
miſſes die landesfuͤrſtliche beſtaͤtigung in den lan-
des-geſaͤzen erfodert, wie z. e. in Boͤhmen, beſage
des edicts vom kaiſer Ferdinand dem IIIten vom
15ten aprill 1638, Boͤhmer T. III P. III conſultat.
631 num. II ſ. 442, Gottfr. Ludew. Menkens
diſp. de mandato caeſareo-regio vltra familiae fidei-
commiſſa alias vltimarum voluntatum ſubſtitutiones
in Sileſia non extendendo, Wittenb. 1724, allein
es iſt im uͤbrigen bei ermangelung beſonderer geſaͤze
die
ob die landes-
fuͤrſtliche be-
willigung
hirzu noͤtig
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/317>, abgerufen am 22.11.2024.
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