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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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alten und neuen stamm-gütern etc.
§ 3423

Sotane fideicommisse werden entweder durchwie sie gestif-
tet werden?

das herkommen, ein gesäz, geding, oder einen lezten
willen etc. gestiftet, und zwar bald für den manns-
stamm, bald für den manns-stamm und das weib-
liche geschlecht zugleich. Es können darnebst die
fideicommisse nur auf gewisse personen, oder die
sachen gerichtet werden, und zwar so wohl bestän-
dig, als auf eine gewisse zeit. Nicht minder wer-
den entweder alle güter, oder nur ein teil, auch
eine gewisse sache darzu ausgesezet. Es kön-
nen sowohl unbewegliche, als auch bewegliche
sachen, z. e. gelt, wie Anton Waltbot herr zu
Bassenheim 1535 in seinem testamente tat, im-
gleichen kostbares geschirr, gemälde, die kunst-
kammer, das münz-cabinet, medaillen, bibliothe-
cken etc. wie aus dem lezten willen des herzogs Carl
Alexanders zu Wirtenberg § 9 in der Wirtenber-
gischen grundfeste 1738 fol. erhellet, stillschweigend
und ausdrücklich darzu genommen werden. Da-
her die fideicommisse mancherlei sind, Just Hen-
ning Böhmer
de fundamento pactorum familiae
ad fideicommissa inclinantium,
cap. I § 4 fgg., T. III
P. III consult.
593-601, freiherr von Cramer
opusc. T. IIII s. 52-104 s. 503 fg., Christian Wild-
vogels
disp. de fideicommissis familiarum nobi-
lium conuentionalibus,
Jena 1710, Joh. Stephan
Pütters
disp. de iure feminarum adspirandi ad fi-
deicommissa familiae et de earum renunciatione,
quae fit extincta jam stirpe masculina,
vulgo: nach
dem ledigen anfalle, Marb. 1745 cap. III § 14 s. 12,
des herrn grafens Franz von Oettingen diatribe
de fideicommissis,
Joh. Ernst Schröters unter
dem vorsize des herrn H. R. Heimburgs disp. de
differentiis iuris com. et Germ. in doctrina de sidei-

com-
R 5
alten und neuen ſtamm-guͤtern ꝛc.
§ 3423

Sotane fideicommiſſe werden entweder durchwie ſie geſtif-
tet werden?

das herkommen, ein geſaͤz, geding, oder einen lezten
willen ꝛc. geſtiftet, und zwar bald fuͤr den manns-
ſtamm, bald fuͤr den manns-ſtamm und das weib-
liche geſchlecht zugleich. Es koͤnnen darnebſt die
fideicommiſſe nur auf gewiſſe perſonen, oder die
ſachen gerichtet werden, und zwar ſo wohl beſtaͤn-
dig, als auf eine gewiſſe zeit. Nicht minder wer-
den entweder alle guͤter, oder nur ein teil, auch
eine gewiſſe ſache darzu ausgeſezet. Es koͤn-
nen ſowohl unbewegliche, als auch bewegliche
ſachen, z. e. gelt, wie Anton Waltbot herr zu
Baſſenheim 1535 in ſeinem teſtamente tat, im-
gleichen koſtbares geſchirr, gemaͤlde, die kunſt-
kammer, das muͤnz-cabinet, medaillen, bibliothe-
cken ꝛc. wie aus dem lezten willen des herzogs Carl
Alexanders zu Wirtenberg § 9 in der Wirtenber-
giſchen grundfeſte 1738 fol. erhellet, ſtillſchweigend
und ausdruͤcklich darzu genommen werden. Da-
her die fideicommiſſe mancherlei ſind, Juſt Hen-
ning Boͤhmer
de fundamento pactorum familiae
ad fideicommiſſa inclinantium,
cap. I § 4 fgg., T. III
P. III conſult.
593-601, freiherr von Cramer
opuſc. T. IIII ſ. 52-104 ſ. 503 fg., Chriſtian Wild-
vogels
diſp. de fideicommiſſis familiarum nobi-
lium conuentionalibus,
Jena 1710, Joh. Stephan
Puͤtters
diſp. de iure feminarum adſpirandi ad fi-
deicommiſſa familiae et de earum renunciatione,
quae fit extincta jam ſtirpe maſculina,
vulgo: nach
dem ledigen anfalle, Marb. 1745 cap. III § 14 ſ. 12,
des herrn grafens Franz von Oettingen diatribe
de fideicommiſſis,
Joh. Ernſt Schroͤters unter
dem vorſize des herrn H. R. Heimburgs diſp. de
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com-
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[265/0313] alten und neuen ſtamm-guͤtern ꝛc. § 3423 Sotane fideicommiſſe werden entweder durch das herkommen, ein geſaͤz, geding, oder einen lezten willen ꝛc. geſtiftet, und zwar bald fuͤr den manns- ſtamm, bald fuͤr den manns-ſtamm und das weib- liche geſchlecht zugleich. Es koͤnnen darnebſt die fideicommiſſe nur auf gewiſſe perſonen, oder die ſachen gerichtet werden, und zwar ſo wohl beſtaͤn- dig, als auf eine gewiſſe zeit. Nicht minder wer- den entweder alle guͤter, oder nur ein teil, auch eine gewiſſe ſache darzu ausgeſezet. Es koͤn- nen ſowohl unbewegliche, als auch bewegliche ſachen, z. e. gelt, wie Anton Waltbot herr zu Baſſenheim 1535 in ſeinem teſtamente tat, im- gleichen koſtbares geſchirr, gemaͤlde, die kunſt- kammer, das muͤnz-cabinet, medaillen, bibliothe- cken ꝛc. wie aus dem lezten willen des herzogs Carl Alexanders zu Wirtenberg § 9 in der Wirtenber- giſchen grundfeſte 1738 fol. erhellet, ſtillſchweigend und ausdruͤcklich darzu genommen werden. Da- her die fideicommiſſe mancherlei ſind, Juſt Hen- ning Boͤhmer de fundamento pactorum familiae ad fideicommiſſa inclinantium, cap. I § 4 fgg., T. III P. III conſult. 593-601, freiherr von Cramer opuſc. T. IIII ſ. 52-104 ſ. 503 fg., Chriſtian Wild- vogels diſp. de fideicommiſſis familiarum nobi- lium conuentionalibus, Jena 1710, Joh. Stephan Puͤtters diſp. de iure feminarum adſpirandi ad fi- deicommiſſa familiae et de earum renunciatione, quae fit extincta jam ſtirpe maſculina, vulgo: nach dem ledigen anfalle, Marb. 1745 cap. III § 14 ſ. 12, des herrn grafens Franz von Oettingen diatribe de fideicommiſſis, Joh. Ernſt Schroͤters unter dem vorſize des herrn H. R. Heimburgs diſp. de differentiis iuris com. et Germ. in doctrina de ſidei- com- wie ſie geſtif- tet werden? R 5

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/313>, abgerufen am 22.11.2024.