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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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ämter, güter, zehnten, u. gerechtigkeiten.
sive schornsteine hat, darnebst im guten stande ist,
kan nicht über 3, 4, bis 500 rtlr. angeschlagen wer-
den. Diejenigen aber, welche geringer oder nur mit
stroh und rohr gedecket sind, kommen geringer, z.
e. 50, 100, bis 200 rtlr. Hingegen massive häu-
ser, die mit vilen zimmern und gewölben versehen,
auch im guten stande sind, kommen in höhern preiß,
iedoch nicht über 1000 rtlr.

7) Die hoflagen können in keinen anschlag
gesezet werden, wann brüder und schwestern mit
einander teilen; wenn aber nur brüder allein unter
sich zu tun haben, oder vettern dabei fürkommen,
oder die güter in concurs geraten, sind selbige nach
irer beschaffenheit und lage in anschlag zu bringen,
iedoch nicht über 1, 2 bis 300 rtlr.

8) Mit der gerichtbarkeit und patronat-rechte
hat es gleiche bewandniß, daß solche bei teilungen
zwischen brüdern und schwestern nicht geachtet,
bei andern teilungen aber bei einem ganzen dorfe
nur 100 bis 200 rtlr. angeschlagen werden.

Die virdte abteilung bestimmet, was für ab-
züge und abgänge sich insgemein bei den gütern
finden, worauf der schäzer zu sehen hat, und wel-
che er dem gesezten preise, bevor er die summen der
taxe zihet, abzihen muß, als

1) der järliche von dem gute zu entrichtende
lehns-canon.

2) Die contribution und andere öffentliche be-
schwerden.

3) Das gesinde-lon auf den haushalter, dessen
eheweib, knechte, mägde, jungen auch maier, fischer,
holzwärter, die unumgänglich bei einem gute ge-
brauchet werden müssen.

4) Das benötigte getreide auf vorerwänte leu-
te, als a) an rocken, b) an grüzkorn, c) an trinkgerste,

d) was

aͤmter, guͤter, zehnten, u. gerechtigkeiten.
ſive ſchornſteine hat, darnebſt im guten ſtande iſt,
kan nicht uͤber 3, 4, bis 500 rtlr. angeſchlagen wer-
den. Diejenigen aber, welche geringer oder nur mit
ſtroh und rohr gedecket ſind, kommen geringer, z.
e. 50, 100, bis 200 rtlr. Hingegen maſſive haͤu-
ſer, die mit vilen zimmern und gewoͤlben verſehen,
auch im guten ſtande ſind, kommen in hoͤhern preiß,
iedoch nicht uͤber 1000 rtlr.

7) Die hoflagen koͤnnen in keinen anſchlag
geſezet werden, wann bruͤder und ſchweſtern mit
einander teilen; wenn aber nur bruͤder allein unter
ſich zu tun haben, oder vettern dabei fuͤrkommen,
oder die guͤter in concurs geraten, ſind ſelbige nach
irer beſchaffenheit und lage in anſchlag zu bringen,
iedoch nicht uͤber 1, 2 bis 300 rtlr.

8) Mit der gerichtbarkeit und patronat-rechte
hat es gleiche bewandniß, daß ſolche bei teilungen
zwiſchen bruͤdern und ſchweſtern nicht geachtet,
bei andern teilungen aber bei einem ganzen dorfe
nur 100 bis 200 rtlr. angeſchlagen werden.

Die virdte abteilung beſtimmet, was fuͤr ab-
zuͤge und abgaͤnge ſich insgemein bei den guͤtern
finden, worauf der ſchaͤzer zu ſehen hat, und wel-
che er dem geſezten preiſe, bevor er die ſummen der
taxe zihet, abzihen muß, als

1) der jaͤrliche von dem gute zu entrichtende
lehns-canon.

2) Die contribution und andere oͤffentliche be-
ſchwerden.

3) Das geſinde-lon auf den haushalter, deſſen
eheweib, knechte, maͤgde, jungen auch maier, fiſcher,
holzwaͤrter, die unumgaͤnglich bei einem gute ge-
brauchet werden muͤſſen.

4) Das benoͤtigte getreide auf vorerwaͤnte leu-
te, als a) an rocken, b) an gruͤzkorn, c) an trinkgerſte,

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[221/0269] aͤmter, guͤter, zehnten, u. gerechtigkeiten. ſive ſchornſteine hat, darnebſt im guten ſtande iſt, kan nicht uͤber 3, 4, bis 500 rtlr. angeſchlagen wer- den. Diejenigen aber, welche geringer oder nur mit ſtroh und rohr gedecket ſind, kommen geringer, z. e. 50, 100, bis 200 rtlr. Hingegen maſſive haͤu- ſer, die mit vilen zimmern und gewoͤlben verſehen, auch im guten ſtande ſind, kommen in hoͤhern preiß, iedoch nicht uͤber 1000 rtlr. 7) Die hoflagen koͤnnen in keinen anſchlag geſezet werden, wann bruͤder und ſchweſtern mit einander teilen; wenn aber nur bruͤder allein unter ſich zu tun haben, oder vettern dabei fuͤrkommen, oder die guͤter in concurs geraten, ſind ſelbige nach irer beſchaffenheit und lage in anſchlag zu bringen, iedoch nicht uͤber 1, 2 bis 300 rtlr. 8) Mit der gerichtbarkeit und patronat-rechte hat es gleiche bewandniß, daß ſolche bei teilungen zwiſchen bruͤdern und ſchweſtern nicht geachtet, bei andern teilungen aber bei einem ganzen dorfe nur 100 bis 200 rtlr. angeſchlagen werden. Die virdte abteilung beſtimmet, was fuͤr ab- zuͤge und abgaͤnge ſich insgemein bei den guͤtern finden, worauf der ſchaͤzer zu ſehen hat, und wel- che er dem geſezten preiſe, bevor er die ſummen der taxe zihet, abzihen muß, als 1) der jaͤrliche von dem gute zu entrichtende lehns-canon. 2) Die contribution und andere oͤffentliche be- ſchwerden. 3) Das geſinde-lon auf den haushalter, deſſen eheweib, knechte, maͤgde, jungen auch maier, fiſcher, holzwaͤrter, die unumgaͤnglich bei einem gute ge- brauchet werden muͤſſen. 4) Das benoͤtigte getreide auf vorerwaͤnte leu- te, als a) an rocken, b) an gruͤzkorn, c) an trinkgerſte, d) was

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/269>, abgerufen am 22.11.2024.