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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LXXXXVIII haubtstück
§ 3262
wenn ehegat-
ten derglei-
chen

Oefters müssen die zur andern ehe schreitenden
ehegatten, wenn kinder aus erster ehe vorhanden
sind, oder die erbschaft des verstorbenen, auf des-
sen erben zurückfället, ein inventarium errichten,
Kur-Mainzisches land-recht tit. VI § 1, 3. Den ge-
ehrten personen wird ein eidliches verzeichnis zuge-
lassen, tit. VI § 1. Bevor solches beschehen ist,
dürfen die geistlichen die verlobten nicht aufrufen,
§ 2. Jmmittels sind die ältern, welche in irer kin-
der gütern den niesbrauch haben, zu keiner inven-
tur, noch rechnung verbunden, so lang sie nicht
zur andern ehe schreiten, § 5, tit. VII § 7 s. 16,
Hohenloisches land-recht V, tit. 3 § 3 s. 177, Orth
im dritten teile, tit. 4 § 6 s. 44 fg. Von der be-
rechnung derer nuzungen, welche bei der endigung
der ehe dem manne, oder dessen erben, und dem ehe-
weibe, oder deren erben aus dem brautschaze ge-
büren, sihe meine anfangsgründe im IIIten teile
s. 122 fgg.

§ 3263
errichten
müssen?

Besage der fürstlichen Hessen-Casselischen ver-
ordnung vom 29ten april 1754 soll ebenfalls der ehe-
gatt, welcher nach ableben des andern sich wieder
zu verheiraten willens ist, das ordnungs-mäßige in-
ventarium bei der gerichtlichen anzeige der ehe vor
der einschreibung iedesmal bei den gerichten einlisern.
Jnhalts der verordnung vom 26ten jänner und 6ten
merz 1751 wegen würderung der inventarien-stücke,
imgleichen vom 29ten april 1754 soll die befolne
schäzung von den beweglichen sachen verstanden
werden, welche nämlich aufbehalten, und nicht
nach dem ermessen des vormundens, oder der ober-
keit sogleich zu verkaufen ratsam geachtet werden.
Laut der verordnung vom 24ten aug. 1748 sollen
alle vormundschaftliche inventarien öffentlich errich-

tet,
LXXXXVIII haubtſtuͤck
§ 3262
wenn ehegat-
ten derglei-
chen

Oefters muͤſſen die zur andern ehe ſchreitenden
ehegatten, wenn kinder aus erſter ehe vorhanden
ſind, oder die erbſchaft des verſtorbenen, auf deſ-
ſen erben zuruͤckfaͤllet, ein inventarium errichten,
Kur-Mainziſches land-recht tit. VI § 1, 3. Den ge-
ehrten perſonen wird ein eidliches verzeichnis zuge-
laſſen, tit. VI § 1. Bevor ſolches beſchehen iſt,
duͤrfen die geiſtlichen die verlobten nicht aufrufen,
§ 2. Jmmittels ſind die aͤltern, welche in irer kin-
der guͤtern den niesbrauch haben, zu keiner inven-
tur, noch rechnung verbunden, ſo lang ſie nicht
zur andern ehe ſchreiten, § 5, tit. VII § 7 ſ. 16,
Hohenloiſches land-recht V, tit. 3 § 3 ſ. 177, Orth
im dritten teile, tit. 4 § 6 ſ. 44 fg. Von der be-
rechnung derer nuzungen, welche bei der endigung
der ehe dem manne, oder deſſen erben, und dem ehe-
weibe, oder deren erben aus dem brautſchaze ge-
buͤren, ſihe meine anfangsgruͤnde im IIIten teile
ſ. 122 fgg.

§ 3263
errichten
muͤſſen?

Beſage der fuͤrſtlichen Heſſen-Caſſeliſchen ver-
ordnung vom 29ten april 1754 ſoll ebenfalls der ehe-
gatt, welcher nach ableben des andern ſich wieder
zu verheiraten willens iſt, das ordnungs-maͤßige in-
ventarium bei der gerichtlichen anzeige der ehe vor
der einſchreibung iedesmal bei den gerichten einliſern.
Jnhalts der verordnung vom 26ten jaͤnner und 6ten
merz 1751 wegen wuͤrderung der inventarien-ſtuͤcke,
imgleichen vom 29ten april 1754 ſoll die befolne
ſchaͤzung von den beweglichen ſachen verſtanden
werden, welche naͤmlich aufbehalten, und nicht
nach dem ermeſſen des vormundens, oder der ober-
keit ſogleich zu verkaufen ratſam geachtet werden.
Laut der verordnung vom 24ten aug. 1748 ſollen
alle vormundſchaftliche inventarien oͤffentlich errich-

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[182/0232] LXXXXVIII haubtſtuͤck § 3262 Oefters muͤſſen die zur andern ehe ſchreitenden ehegatten, wenn kinder aus erſter ehe vorhanden ſind, oder die erbſchaft des verſtorbenen, auf deſ- ſen erben zuruͤckfaͤllet, ein inventarium errichten, Kur-Mainziſches land-recht tit. VI § 1, 3. Den ge- ehrten perſonen wird ein eidliches verzeichnis zuge- laſſen, tit. VI § 1. Bevor ſolches beſchehen iſt, duͤrfen die geiſtlichen die verlobten nicht aufrufen, § 2. Jmmittels ſind die aͤltern, welche in irer kin- der guͤtern den niesbrauch haben, zu keiner inven- tur, noch rechnung verbunden, ſo lang ſie nicht zur andern ehe ſchreiten, § 5, tit. VII § 7 ſ. 16, Hohenloiſches land-recht V, tit. 3 § 3 ſ. 177, Orth im dritten teile, tit. 4 § 6 ſ. 44 fg. Von der be- rechnung derer nuzungen, welche bei der endigung der ehe dem manne, oder deſſen erben, und dem ehe- weibe, oder deren erben aus dem brautſchaze ge- buͤren, ſihe meine anfangsgruͤnde im IIIten teile ſ. 122 fgg. § 3263 Beſage der fuͤrſtlichen Heſſen-Caſſeliſchen ver- ordnung vom 29ten april 1754 ſoll ebenfalls der ehe- gatt, welcher nach ableben des andern ſich wieder zu verheiraten willens iſt, das ordnungs-maͤßige in- ventarium bei der gerichtlichen anzeige der ehe vor der einſchreibung iedesmal bei den gerichten einliſern. Jnhalts der verordnung vom 26ten jaͤnner und 6ten merz 1751 wegen wuͤrderung der inventarien-ſtuͤcke, imgleichen vom 29ten april 1754 ſoll die befolne ſchaͤzung von den beweglichen ſachen verſtanden werden, welche naͤmlich aufbehalten, und nicht nach dem ermeſſen des vormundens, oder der ober- keit ſogleich zu verkaufen ratſam geachtet werden. Laut der verordnung vom 24ten aug. 1748 ſollen alle vormundſchaftliche inventarien oͤffentlich errich- tet,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/232>, abgerufen am 21.11.2024.