Jn der zwischen Hanß graf von Thüngen mit der frei-fräulein Marien Johannen Faustin von Stromberg am jänner 1678 errichteten ehe- beredung wurde der fräulein braut der rückfall ires braut-schazes an 4000 fl. Rheinischer wärung aus- bedungen, welchen auch nachher der herr graf von Elz-Kempenich, genannt Faust von Stromberg, namens seiner frau gemalin von dem ritter-haubt- mann von Thüngen foderte, und zwar als dem lehn- erben; immaßen besagte braut-gift auf das lehn Zeitlofs mit lehn-herrlicher bewilligung des fürstl. hauses Brandenburg-Onolzbach, auf gehelung der gevettern, als lehns-folgern, versichert worden war.
§ 3239
Es ist nötig deshalber im ehe-brife abrede zu treffen. Daher in vilen ehe-stiftungen aus Fran- ken und am Nieder-Rheine der rückfall ausbe- dungen sich findet. Freiherr von Crameropuscul. IIII s. 459 fgg.
§ 3240
Jeweilen entstehet die frage: ob in Frankenob die braut- gift des wit- tumes unge- achtet an der witben erben außer Sach- sen zurück falle? und am Rheinstrome nach ableben einer gräflichen, oder adelichen witbe, des genossenen leibgedinges ungeachtet die heirats-gelter an der witbe erben zu- rück fallen? Einige bejahen dise frage in der maße, daß wenn gleich nichts ausbedungen wäre; den- noch die braut-gift zurück falle, angesehen der Sächsische saz: "daß durchs leibgeding die mit- "gift verschlungen werde," im Reiche nicht anschlü- ge; bevorab es geschähe, daß ehemänner ire ehe- gattinnen von dem ausgelihenen heirats-gelte das interesse zögen, auch die schuldener von der ehe- genossin quittiret würden. Daher die O. M.
von
zuwaͤlzungs- oder devolutar-rechte ꝛc.
§ 3238
Jn der zwiſchen Hanß graf von Thuͤngen mit der frei-fraͤulein Marien Johannen Fauſtin von Stromberg am jaͤnner 1678 errichteten ehe- beredung wurde der fraͤulein braut der ruͤckfall ires braut-ſchazes an 4000 fl. Rheiniſcher waͤrung aus- bedungen, welchen auch nachher der herr graf von Elz-Kempenich, genannt Fauſt von Stromberg, namens ſeiner frau gemalin von dem ritter-haubt- mann von Thuͤngen foderte, und zwar als dem lehn- erben; immaßen beſagte braut-gift auf das lehn Zeitlofs mit lehn-herrlicher bewilligung des fuͤrſtl. hauſes Brandenburg-Onolzbach, auf gehelung der gevettern, als lehns-folgern, verſichert worden war.
§ 3239
Es iſt noͤtig deshalber im ehe-brife abrede zu treffen. Daher in vilen ehe-ſtiftungen aus Fran- ken und am Nieder-Rheine der ruͤckfall ausbe- dungen ſich findet. Freiherr von Crameropuſcul. IIII ſ. 459 fgg.
§ 3240
Jeweilen entſtehet die frage: ob in Frankenob die braut- gift des wit- tumes unge- achtet an der witben erben außer Sach- ſen zuruͤck falle? und am Rheinſtrome nach ableben einer graͤflichen, oder adelichen witbe, des genoſſenen leibgedinges ungeachtet die heirats-gelter an der witbe erben zu- ruͤck fallen? Einige bejahen diſe frage in der maße, daß wenn gleich nichts ausbedungen waͤre; den- noch die braut-gift zuruͤck falle, angeſehen der Saͤchſiſche ſaz: „daß durchs leibgeding die mit- „gift verſchlungen werde,„ im Reiche nicht anſchluͤ- ge; bevorab es geſchaͤhe, daß ehemaͤnner ire ehe- gattinnen von dem ausgelihenen heirats-gelte das intereſſe zoͤgen, auch die ſchuldener von der ehe- genoſſin quittiret wuͤrden. Daher die O. M.
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Elz-Kempenich, genannt Fauſt von Stromberg,
namens ſeiner frau gemalin von dem ritter-haubt-
mann von Thuͤngen foderte, und zwar als dem lehn-
erben; immaßen beſagte braut-gift auf das lehn
Zeitlofs mit lehn-herrlicher bewilligung des fuͤrſtl.
hauſes Brandenburg-Onolzbach, auf gehelung der
gevettern, als lehns-folgern, verſichert worden
war.
§ 3239
Es iſt noͤtig deshalber im ehe-brife abrede zu
treffen. Daher in vilen ehe-ſtiftungen aus Fran-
ken und am Nieder-Rheine der ruͤckfall ausbe-
dungen ſich findet. Freiherr von Cramer opuſcul.
IIII ſ. 459 fgg.
§ 3240
Jeweilen entſtehet die frage: ob in Franken
und am Rheinſtrome nach ableben einer graͤflichen,
oder adelichen witbe, des genoſſenen leibgedinges
ungeachtet die heirats-gelter an der witbe erben zu-
ruͤck fallen? Einige bejahen diſe frage in der maße,
daß wenn gleich nichts ausbedungen waͤre; den-
noch die braut-gift zuruͤck falle, angeſehen der
Saͤchſiſche ſaz: „daß durchs leibgeding die mit-
„gift verſchlungen werde,„ im Reiche nicht anſchluͤ-
ge; bevorab es geſchaͤhe, daß ehemaͤnner ire ehe-
gattinnen von dem ausgelihenen heirats-gelte das
intereſſe zoͤgen, auch die ſchuldener von der ehe-
genoſſin quittiret wuͤrden. Daher die O. M.
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ob die braut-
gift des wit-
tumes unge-
achtet an der
witben erben
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ſen zuruͤck
falle?
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/221>, abgerufen am 21.11.2024.
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