dert: ich komme wolfeiler zu, wenn sie bei mir die kost und wonung behält etc. Jn sachen von Schm. wider die Schm. vormundschaft wurde 1757 ge- sprochen: daß das lezte rechtens sei, sie könnte dann bescheinigen, daß an sitten, oder der erzihung die unmündige verdorben werde. Tue hinzu den Ferd. Christoph Harpprechtresp. XIII n. 229 s. 237, den Dav. MeviusP. IIII dec. CCCXVIIII. Denn einem vetter sind die standes-mäßigen din- sten einer kost-fräulein nicht zu entzihen.
Von der zeit auch weise der töchterlichen verzicht-leistung.
§ 3218
Wann aber und zu welcher zeit die verzicht zuwenn die ver- zicht zu lei- sten ist? leisten sei? solches ist zwar willkürlich. Man findet aber doch, daß merenteils die verheirateten töchter selbige vor der trauung oder heimfürung, oder nach vollzogenem beilager geleistet werden, Joh. Philipps Kuchenbeckers abh. von den erbhofämtern der landgrafschaft Hessen in den ur- kunden und beilagen s. 90 fg. Jeweilen sind ge- wisse jare den töchtern darzu bestimmet, in wel- chen sie verzicht leisten sollen, z. e. im 18ten jare, wie aus der gräflich Hanauischen erb-vereinigung vom jare 1610 § 24 erhellet (3181).
§ 3219
Die feierlichkeiten, art, und weise, wie die ver-mit was für feierlichkei- ten? zichte bei dem hohen adel, besonders den Sächsi- schen prinzessinnen geleistet worden sind, zeiget Mül- ler in den annal. Saxonicis s. 408 s. 549. Als im jare 1656 die prinzessin zu Weimar an den herzog Moriz zu Sachsen vermälet wurde, verzihe diselbe eidlich 1) auf alle väterliche, 2) brüderliche und vet- terliche erbschaft und anfälle, in gegenwart fünf
geheimer
II teil. L
von den verzichten der toͤchter ꝛc.
dert: ich komme wolfeiler zu, wenn ſie bei mir die koſt und wonung behaͤlt ꝛc. Jn ſachen von Schm. wider die Schm. vormundſchaft wurde 1757 ge- ſprochen: daß das lezte rechtens ſei, ſie koͤnnte dann beſcheinigen, daß an ſitten, oder der erzihung die unmuͤndige verdorben werde. Tue hinzu den Ferd. Chriſtoph Harpprechtreſp. XIII n. 229 ſ. 237, den Dav. MeviusP. IIII dec. CCCXVIIII. Denn einem vetter ſind die ſtandes-maͤßigen din- ſten einer koſt-fraͤulein nicht zu entzihen.
Von der zeit auch weiſe der toͤchterlichen verzicht-leiſtung.
§ 3218
Wann aber und zu welcher zeit die verzicht zuwenn die ver- zicht zu lei- ſten iſt? leiſten ſei? ſolches iſt zwar willkuͤrlich. Man findet aber doch, daß merenteils die verheirateten toͤchter ſelbige vor der trauung oder heimfuͤrung, oder nach vollzogenem beilager geleiſtet werden, Joh. Philipps Kuchenbeckers abh. von den erbhofaͤmtern der landgrafſchaft Heſſen in den ur- kunden und beilagen ſ. 90 fg. Jeweilen ſind ge- wiſſe jare den toͤchtern darzu beſtimmet, in wel- chen ſie verzicht leiſten ſollen, z. e. im 18ten jare, wie aus der graͤflich Hanauiſchen erb-vereinigung vom jare 1610 § 24 erhellet (3181).
§ 3219
Die feierlichkeiten, art, und weiſe, wie die ver-mit was fuͤr feierlichkei- ten? zichte bei dem hohen adel, beſonders den Saͤchſi- ſchen prinzeſſinnen geleiſtet worden ſind, zeiget Muͤl- ler in den annal. Saxonicis ſ. 408 ſ. 549. Als im jare 1656 die prinzeſſin zu Weimar an den herzog Moriz zu Sachſen vermaͤlet wurde, verzihe diſelbe eidlich 1) auf alle vaͤterliche, 2) bruͤderliche und vet- terliche erbſchaft und anfaͤlle, in gegenwart fuͤnf
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wider die Schm. vormundſchaft wurde 1757 ge-
ſprochen: daß das lezte rechtens ſei, ſie koͤnnte
dann beſcheinigen, daß an ſitten, oder der erzihung
die unmuͤndige verdorben werde. Tue hinzu den
Ferd. Chriſtoph Harpprecht reſp. XIII n. 229
ſ. 237, den Dav. Mevius P. IIII dec. CCCXVIIII.
Denn einem vetter ſind die ſtandes-maͤßigen din-
ſten einer koſt-fraͤulein nicht zu entzihen.
Von der zeit auch weiſe der toͤchterlichen
verzicht-leiſtung.
§ 3218
Wann aber und zu welcher zeit die verzicht zu
leiſten ſei? ſolches iſt zwar willkuͤrlich. Man
findet aber doch, daß merenteils die verheirateten
toͤchter ſelbige vor der trauung oder heimfuͤrung,
oder nach vollzogenem beilager geleiſtet werden,
Joh. Philipps Kuchenbeckers abh. von den
erbhofaͤmtern der landgrafſchaft Heſſen in den ur-
kunden und beilagen ſ. 90 fg. Jeweilen ſind ge-
wiſſe jare den toͤchtern darzu beſtimmet, in wel-
chen ſie verzicht leiſten ſollen, z. e. im 18ten jare,
wie aus der graͤflich Hanauiſchen erb-vereinigung
vom jare 1610 § 24 erhellet (3181).
wenn die ver-
zicht zu lei-
ſten iſt?
§ 3219
Die feierlichkeiten, art, und weiſe, wie die ver-
zichte bei dem hohen adel, beſonders den Saͤchſi-
ſchen prinzeſſinnen geleiſtet worden ſind, zeiget Muͤl-
ler in den annal. Saxonicis ſ. 408 ſ. 549. Als im
jare 1656 die prinzeſſin zu Weimar an den herzog
Moriz zu Sachſen vermaͤlet wurde, verzihe diſelbe
eidlich 1) auf alle vaͤterliche, 2) bruͤderliche und vet-
terliche erbſchaft und anfaͤlle, in gegenwart fuͤnf
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mit was fuͤr
feierlichkei-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/211>, abgerufen am 21.11.2024.
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