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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LXXXXI haubtstück
Vom burgfriden.
§ 3158
was burgfri-
den heißet?

Die gan-erben pflegen teils wegen der erbfolge
unter sich, teils wegen der töchter-witben, teils
wegen der sicherheit, entscheidung irer streitigkei-
[t]en und austrägen, bestrafung der frevel und ver-
[b]rechen, gedinge unter einander zu errichten, wel-
[c]he burgfriden heißen, Boch de pace burgorum,
[i]n der kleinen schriften IIten bande s. 425 fg.,
Waldschmidt de pactis ganerbinatuum, Datt de
pace publica,
vom burg-rechte sihe den Lünig im
Reichs-archiv T. XXIII s. 1764. Tue hinzu die
einung der von Hesberg in Rudolphi Gotha diplom.
II
s. 305 fg.

§ 3159
solcher ist bei
den landsas-
sen zu bestä-
tigen.

Der landsassen burgfriden müssen von den lan-
des-sowohl lehnherrn bestätiget werden, Stryk am
a. o. § 15.

§ 3160
die bedeutung
des wortes:
burgfriden.

Das wort: burgfride hat mancherlei bedeutun-
gen (§ 1046, 47). Eigentlich bedeutet selbiger eine
sicherheit des ortes wider gewalt und schandtat,
z. e. daß keiner im burgfriden sich schlagen, noch
den andern begünstigen, vilweniger in pallästen,
oder posthäusern und andern öffentlichen gebäuden
gewalt brauchen darf; imgleichen, daß die hurerei
im schlosse härter bestrafet wird, als sonst, Adrian
Beiers
disp. de iure castrensi, Appold de signo
p is
in den kleinen schriften IIten band s. 449 fg.

§ 3161

Von den sadel-banden in Nider-Sachsen, sihe
der kleinen schriften IIten band s. 475 fg., IIIten
band s. 389 fg., Königs selecta iuris publici nou,
im IIIIten teile, cap. III § X s. 80, 81, Vten teile,
cap. I s. 3 fg.

Von
LXXXXI haubtſtuͤck
Vom burgfriden.
§ 3158
was burgfri-
den heißet?

Die gan-erben pflegen teils wegen der erbfolge
unter ſich, teils wegen der toͤchter-witben, teils
wegen der ſicherheit, entſcheidung irer ſtreitigkei-
[t]en und austraͤgen, beſtrafung der frevel und ver-
[b]rechen, gedinge unter einander zu errichten, wel-
[c]he burgfriden heißen, Boch de pace burgorum,
[i]n der kleinen ſchriften IIten bande ſ. 425 fg.,
Waldſchmidt de pactis ganerbinatuum, Datt de
pace publica,
vom burg-rechte ſihe den Luͤnig im
Reichs-archiv T. XXIII ſ. 1764. Tue hinzu die
einung der von Hesberg in Rudolphi Gotha diplom.
II
ſ. 305 fg.

§ 3159
ſolcher iſt bei
den landſaſ-
ſen zu beſtaͤ-
tigen.

Der landſaſſen burgfriden muͤſſen von den lan-
des-ſowohl lehnherrn beſtaͤtiget werden, Stryk am
a. o. § 15.

§ 3160
die bedeutung
des wortes:
burgfriden.

Das wort: burgfride hat mancherlei bedeutun-
gen (§ 1046, 47). Eigentlich bedeutet ſelbiger eine
ſicherheit des ortes wider gewalt und ſchandtat,
z. e. daß keiner im burgfriden ſich ſchlagen, noch
den andern beguͤnſtigen, vilweniger in pallaͤſten,
oder poſthaͤuſern und andern oͤffentlichen gebaͤuden
gewalt brauchen darf; imgleichen, daß die hurerei
im ſchloſſe haͤrter beſtrafet wird, als ſonſt, Adrian
Beiers
diſp. de iure caſtrenſi, Appold de ſigno
p is
in den kleinen ſchriften IIten band ſ. 449 fg.

§ 3161

Von den ſadel-banden in Nider-Sachſen, ſihe
der kleinen ſchriften IIten band ſ. 475 fg., IIIten
band ſ. 389 fg., Koͤnigs ſelecta iuris publici nou,
im IIIIten teile, cap. III § X ſ. 80, 81, Vten teile,
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[136/0186] LXXXXI haubtſtuͤck Vom burgfriden. § 3158 Die gan-erben pflegen teils wegen der erbfolge unter ſich, teils wegen der toͤchter-witben, teils wegen der ſicherheit, entſcheidung irer ſtreitigkei- ten und austraͤgen, beſtrafung der frevel und ver- brechen, gedinge unter einander zu errichten, wel- che burgfriden heißen, Boch de pace burgorum, in der kleinen ſchriften IIten bande ſ. 425 fg., Waldſchmidt de pactis ganerbinatuum, Datt de pace publica, vom burg-rechte ſihe den Luͤnig im Reichs-archiv T. XXIII ſ. 1764. Tue hinzu die einung der von Hesberg in Rudolphi Gotha diplom. II ſ. 305 fg. § 3159 Der landſaſſen burgfriden muͤſſen von den lan- des-ſowohl lehnherrn beſtaͤtiget werden, Stryk am a. o. § 15. § 3160 Das wort: burgfride hat mancherlei bedeutun- gen (§ 1046, 47). Eigentlich bedeutet ſelbiger eine ſicherheit des ortes wider gewalt und ſchandtat, z. e. daß keiner im burgfriden ſich ſchlagen, noch den andern beguͤnſtigen, vilweniger in pallaͤſten, oder poſthaͤuſern und andern oͤffentlichen gebaͤuden gewalt brauchen darf; imgleichen, daß die hurerei im ſchloſſe haͤrter beſtrafet wird, als ſonſt, Adrian Beiers diſp. de iure caſtrenſi, Appold de ſigno p is in den kleinen ſchriften IIten band ſ. 449 fg. § 3161 Von den ſadel-banden in Nider-Sachſen, ſihe der kleinen ſchriften IIten band ſ. 475 fg., IIIten band ſ. 389 fg., Koͤnigs ſelecta iuris publici nou, im IIIIten teile, cap. III § X ſ. 80, 81, Vten teile, cap. I ſ. 3 fg. Von

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/186>, abgerufen am 27.11.2024.