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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LXXX haubtstück
§ 3049
Sachsen-
Meiningi-
schen, Augs-
burgischen,
Ulmischen,

Besage der Meiningischen gerichts- und proceß-
ordnung tit. 28 §. 22 s. 227 erlanget der überleben-
de ehegatt die hälfte der errungenschaft. Zu Augs-
burg, Ulm, (§ 734) erbet ebenderselbe den one
kinder verstorbenen ehegenossen, Repertorium iuris
priuati II
s. 2326 fg. § 7, a. b, s. 1332 § 14.

§ 3050
Sächsischen,

Jn Sachsen erhält der ehemann nach ableben
seines eheweibes, die beweglichen sachen, hingegen
die witbe, wenn drei, oder keine kinder vorhanden
sind, nach beschehener einwerfung, den virten teil;
wenn aber mehr als drei kinder am leben sind, be-
kömmt sie kindesteil, Richter de successione ab in-
testato sect. 4 membr.
2 num. 57. Jn Kur-Sachsen
erlanget sie in disem falle den virten teil von des ehe-
mannes nachlasse an eigenen gütern. Die adeli-
chen witben bekommen ausserdem das wittum, die
morgengabe, gerate, und das mußteil, Gottfrid
Leonhart Jöchers
disp. de successione coniu-
gum Lipsiensium,
Leipzig 1731, Christian Ha-
naccs
disp. de pacto coniugum improlium succes-
sorio secundum statutum Zittauiense,
Wittenberg
1754. Von Gotha, Frankenhausen, den Schwarz-
burgischen landen, sihe oben § 841.

§ 3051
Hennebergi-
schen,

Jm Hennebergischen können sowohl adeliche, als
andre eheweiber eine morgengabe erhalten, Hen-
nebergische Landesordn. im IIIten buche tit. 2 cap. 5
s. 134. Wenn der überblibene ehegatt zur an-
dern ehe schreitet, und kinder vorhanden sind, muß
selbiger alle güter mit ihnen abteilen, die kinder
erhalten 2/3 und der ehegenoß 1/3 , wodurch die kin-
der völlig abgeteilet werden. Wenn aber der hin-

terbli-
LXXX haubtſtuͤck
§ 3049
Sachſen-
Meiningi-
ſchen, Augs-
burgiſchen,
Ulmiſchen,

Beſage der Meiningiſchen gerichts- und proceß-
ordnung tit. 28 §. 22 ſ. 227 erlanget der uͤberleben-
de ehegatt die haͤlfte der errungenſchaft. Zu Augs-
burg, Ulm, (§ 734) erbet ebenderſelbe den one
kinder verſtorbenen ehegenoſſen, Repertorium iuris
priuati II
ſ. 2326 fg. § 7, a. b, ſ. 1332 § 14.

§ 3050
Saͤchſiſchen,

Jn Sachſen erhaͤlt der ehemann nach ableben
ſeines eheweibes, die beweglichen ſachen, hingegen
die witbe, wenn drei, oder keine kinder vorhanden
ſind, nach beſchehener einwerfung, den virten teil;
wenn aber mehr als drei kinder am leben ſind, be-
koͤmmt ſie kindesteil, Richter de ſucceſſione ab in-
teſtato ſect. 4 membr.
2 num. 57. Jn Kur-Sachſen
erlanget ſie in diſem falle den virten teil von des ehe-
mannes nachlaſſe an eigenen guͤtern. Die adeli-
chen witben bekommen auſſerdem das wittum, die
morgengabe, gerate, und das mußteil, Gottfrid
Leonhart Joͤchers
diſp. de ſucceſſione coniu-
gum Lipſienſium,
Leipzig 1731, Chriſtian Ha-
naccs
diſp. de pacto coniugum improlium ſucceſ-
ſorio ſecundum ſtatutum Zittauienſe,
Wittenberg
1754. Von Gotha, Frankenhauſen, den Schwarz-
burgiſchen landen, ſihe oben § 841.

§ 3051
Hennebergi-
ſchen,

Jm Hennebergiſchen koͤnnen ſowohl adeliche, als
andre eheweiber eine morgengabe erhalten, Hen-
nebergiſche Landesordn. im IIIten buche tit. 2 cap. 5
ſ. 134. Wenn der uͤberblibene ehegatt zur an-
dern ehe ſchreitet, und kinder vorhanden ſind, muß
ſelbiger alle guͤter mit ihnen abteilen, die kinder
erhalten ⅔ und der ehegenoß ⅓, wodurch die kin-
der voͤllig abgeteilet werden. Wenn aber der hin-

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[82/0134] LXXX haubtſtuͤck § 3049 Beſage der Meiningiſchen gerichts- und proceß- ordnung tit. 28 §. 22 ſ. 227 erlanget der uͤberleben- de ehegatt die haͤlfte der errungenſchaft. Zu Augs- burg, Ulm, (§ 734) erbet ebenderſelbe den one kinder verſtorbenen ehegenoſſen, Repertorium iuris priuati II ſ. 2326 fg. § 7, a. b, ſ. 1332 § 14. § 3050 Jn Sachſen erhaͤlt der ehemann nach ableben ſeines eheweibes, die beweglichen ſachen, hingegen die witbe, wenn drei, oder keine kinder vorhanden ſind, nach beſchehener einwerfung, den virten teil; wenn aber mehr als drei kinder am leben ſind, be- koͤmmt ſie kindesteil, Richter de ſucceſſione ab in- teſtato ſect. 4 membr. 2 num. 57. Jn Kur-Sachſen erlanget ſie in diſem falle den virten teil von des ehe- mannes nachlaſſe an eigenen guͤtern. Die adeli- chen witben bekommen auſſerdem das wittum, die morgengabe, gerate, und das mußteil, Gottfrid Leonhart Joͤchers diſp. de ſucceſſione coniu- gum Lipſienſium, Leipzig 1731, Chriſtian Ha- naccs diſp. de pacto coniugum improlium ſucceſ- ſorio ſecundum ſtatutum Zittauienſe, Wittenberg 1754. Von Gotha, Frankenhauſen, den Schwarz- burgiſchen landen, ſihe oben § 841. § 3051 Jm Hennebergiſchen koͤnnen ſowohl adeliche, als andre eheweiber eine morgengabe erhalten, Hen- nebergiſche Landesordn. im IIIten buche tit. 2 cap. 5 ſ. 134. Wenn der uͤberblibene ehegatt zur an- dern ehe ſchreitet, und kinder vorhanden ſind, muß ſelbiger alle guͤter mit ihnen abteilen, die kinder erhalten ⅔ und der ehegenoß ⅓, wodurch die kin- der voͤllig abgeteilet werden. Wenn aber der hin- terbli-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/134>, abgerufen am 22.11.2024.