Besage der Meiningischen gerichts- und proceß- ordnung tit. 28 §. 22 s. 227 erlanget der überleben- de ehegatt die hälfte der errungenschaft. Zu Augs- burg, Ulm, (§ 734) erbet ebenderselbe den one kinder verstorbenen ehegenossen, Repertorium iuris priuati II s. 2326 fg. § 7, a. b, s. 1332 § 14.
§ 3050
Sächsischen,
Jn Sachsen erhält der ehemann nach ableben seines eheweibes, die beweglichen sachen, hingegen die witbe, wenn drei, oder keine kinder vorhanden sind, nach beschehener einwerfung, den virten teil; wenn aber mehr als drei kinder am leben sind, be- kömmt sie kindesteil, Richterde successione ab in- testato sect. 4 membr. 2 num. 57. Jn Kur-Sachsen erlanget sie in disem falle den virten teil von des ehe- mannes nachlasse an eigenen gütern. Die adeli- chen witben bekommen ausserdem das wittum, die morgengabe, gerate, und das mußteil, Gottfrid Leonhart Jöchers disp. de successione coniu- gum Lipsiensium, Leipzig 1731, Christian Ha- naccs disp. de pacto coniugum improlium succes- sorio secundum statutum Zittauiense, Wittenberg 1754. Von Gotha, Frankenhausen, den Schwarz- burgischen landen, sihe oben § 841.
§ 3051
Hennebergi- schen,
Jm Hennebergischen können sowohl adeliche, als andre eheweiber eine morgengabe erhalten, Hen- nebergische Landesordn. im IIIten buche tit. 2 cap. 5 s. 134. Wenn der überblibene ehegatt zur an- dern ehe schreitet, und kinder vorhanden sind, muß selbiger alle güter mit ihnen abteilen, die kinder erhalten 2/3 und der ehegenoß 1/3 , wodurch die kin- der völlig abgeteilet werden. Wenn aber der hin-
Beſage der Meiningiſchen gerichts- und proceß- ordnung tit. 28 §. 22 ſ. 227 erlanget der uͤberleben- de ehegatt die haͤlfte der errungenſchaft. Zu Augs- burg, Ulm, (§ 734) erbet ebenderſelbe den one kinder verſtorbenen ehegenoſſen, Repertorium iuris priuati II ſ. 2326 fg. § 7, a. b, ſ. 1332 § 14.
§ 3050
Saͤchſiſchen,
Jn Sachſen erhaͤlt der ehemann nach ableben ſeines eheweibes, die beweglichen ſachen, hingegen die witbe, wenn drei, oder keine kinder vorhanden ſind, nach beſchehener einwerfung, den virten teil; wenn aber mehr als drei kinder am leben ſind, be- koͤmmt ſie kindesteil, Richterde ſucceſſione ab in- teſtato ſect. 4 membr. 2 num. 57. Jn Kur-Sachſen erlanget ſie in diſem falle den virten teil von des ehe- mannes nachlaſſe an eigenen guͤtern. Die adeli- chen witben bekommen auſſerdem das wittum, die morgengabe, gerate, und das mußteil, Gottfrid Leonhart Joͤchers diſp. de ſucceſſione coniu- gum Lipſienſium, Leipzig 1731, Chriſtian Ha- naccs diſp. de pacto coniugum improlium ſucceſ- ſorio ſecundum ſtatutum Zittauienſe, Wittenberg 1754. Von Gotha, Frankenhauſen, den Schwarz- burgiſchen landen, ſihe oben § 841.
§ 3051
Hennebergi- ſchen,
Jm Hennebergiſchen koͤnnen ſowohl adeliche, als andre eheweiber eine morgengabe erhalten, Hen- nebergiſche Landesordn. im IIIten buche tit. 2 cap. 5 ſ. 134. Wenn der uͤberblibene ehegatt zur an- dern ehe ſchreitet, und kinder vorhanden ſind, muß ſelbiger alle guͤter mit ihnen abteilen, die kinder erhalten ⅔ und der ehegenoß ⅓, wodurch die kin- der voͤllig abgeteilet werden. Wenn aber der hin-
terbli-
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[82/0134]
LXXX haubtſtuͤck
§ 3049
Beſage der Meiningiſchen gerichts- und proceß-
ordnung tit. 28 §. 22 ſ. 227 erlanget der uͤberleben-
de ehegatt die haͤlfte der errungenſchaft. Zu Augs-
burg, Ulm, (§ 734) erbet ebenderſelbe den one
kinder verſtorbenen ehegenoſſen, Repertorium iuris
priuati II ſ. 2326 fg. § 7, a. b, ſ. 1332 § 14.
§ 3050
Jn Sachſen erhaͤlt der ehemann nach ableben
ſeines eheweibes, die beweglichen ſachen, hingegen
die witbe, wenn drei, oder keine kinder vorhanden
ſind, nach beſchehener einwerfung, den virten teil;
wenn aber mehr als drei kinder am leben ſind, be-
koͤmmt ſie kindesteil, Richter de ſucceſſione ab in-
teſtato ſect. 4 membr. 2 num. 57. Jn Kur-Sachſen
erlanget ſie in diſem falle den virten teil von des ehe-
mannes nachlaſſe an eigenen guͤtern. Die adeli-
chen witben bekommen auſſerdem das wittum, die
morgengabe, gerate, und das mußteil, Gottfrid
Leonhart Joͤchers diſp. de ſucceſſione coniu-
gum Lipſienſium, Leipzig 1731, Chriſtian Ha-
naccs diſp. de pacto coniugum improlium ſucceſ-
ſorio ſecundum ſtatutum Zittauienſe, Wittenberg
1754. Von Gotha, Frankenhauſen, den Schwarz-
burgiſchen landen, ſihe oben § 841.
§ 3051
Jm Hennebergiſchen koͤnnen ſowohl adeliche, als
andre eheweiber eine morgengabe erhalten, Hen-
nebergiſche Landesordn. im IIIten buche tit. 2 cap. 5
ſ. 134. Wenn der uͤberblibene ehegatt zur an-
dern ehe ſchreitet, und kinder vorhanden ſind, muß
ſelbiger alle guͤter mit ihnen abteilen, die kinder
erhalten ⅔ und der ehegenoß ⅓, wodurch die kin-
der voͤllig abgeteilet werden. Wenn aber der hin-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/134>, abgerufen am 22.11.2024.
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