Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

von den erbschaften one lezten willen.
der Hanß George von Reinstein, des Teutschen
ordens ritter und commtur zu Mürstatt, ein gräf-
licher Hohenloischer vasall, Christian Ernst Han-
selmann
im diplomatischen beweise der Hohenloi-
schen landeshoheit s. 561, auch besage der gräflichen
Hanauischen lehn-brifen in der ausfürung: ob die
herren von Hanau mit den ausgestorbenen von
Carben in vergleichung zu stellen seynd, Hanau
1734 fol. s. 273, dises erhellet, daß Ludewig von
Erfirshusen, rytter-bruder, ordens sente Johannes,
im jare 1438 vom herrn Reinhart, grafen zu Ha-
nau belehnet worden sei, und als ein Hanauischer
vasall wird Anton von Düdelsheim combter
Teutsch-ordens s. 298 angezogen. Jmgleichen wur-
de Heinrich Ferdinand von der Leyen in Nickenich,
domprobst zu Mainz, welcher 1714 gestorben ist,
bei seinen lebzeiten durch ein urtel zum lehns- und
stamms-folger des Carl Caspars von der Leyen zu
Saffig erkläret, und brachte das seinige durch
einen lezten willen, was nicht lehn- oder stamm-
gut war, an die freiherren Breidbach zu Büres-
heim. Anton Waltbot von Bassenheim, dom-
sänger zu Mainz verordnete in seinem lezten willen
1622, daß die töchter und weiblichen geschlechts-
anverwandten, in den erb- und stamm-gütern aus-
geschlossen seyn sollten. Jmgleichen hat Johann
Philipp Greifenklau zu Vollrats, dom-capitular
zu Mainz und Wirzburg, Franz Friderich, dessen
bruder, dom-capitular zu Bamberg, und Chri-
stoph Heinrich Greifenklau zu Vollrats, dom-
herr zu Trier und Wirzburg 1690 die lehne zu
Hanau mit empfangen. Von den Fuldischen ca-
nonicis sihe den Schannat im Fuldischen lehnhofe
P. I cap. III § 4 num. 5 s. 27 und probat. 434 u. 391,
freiherr von Cramer opusc. T. IIII s. 97. Jn dem
Kur-Mainzischen landrechte tit. XVI § 6 s. 32 ist

auch

von den erbſchaften one lezten willen.
der Hanß George von Reinſtein, des Teutſchen
ordens ritter und commtur zu Muͤrſtatt, ein graͤf-
licher Hohenloiſcher vaſall, Chriſtian Ernſt Han-
ſelmann
im diplomatiſchen beweiſe der Hohenloi-
ſchen landeshoheit ſ. 561, auch beſage der graͤflichen
Hanauiſchen lehn-brifen in der ausfuͤrung: ob die
herren von Hanau mit den ausgeſtorbenen von
Carben in vergleichung zu ſtellen ſeynd, Hanau
1734 fol. ſ. 273, diſes erhellet, daß Ludewig von
Erfirshuſen, rytter-bruder, ordens ſente Johannes,
im jare 1438 vom herrn Reinhart, grafen zu Ha-
nau belehnet worden ſei, und als ein Hanauiſcher
vaſall wird Anton von Duͤdelsheim combter
Teutſch-ordens ſ. 298 angezogen. Jmgleichen wur-
de Heinrich Ferdinand von der Leyen in Nickenich,
domprobſt zu Mainz, welcher 1714 geſtorben iſt,
bei ſeinen lebzeiten durch ein urtel zum lehns- und
ſtamms-folger des Carl Caſpars von der Leyen zu
Saffig erklaͤret, und brachte das ſeinige durch
einen lezten willen, was nicht lehn- oder ſtamm-
gut war, an die freiherren Breidbach zu Buͤres-
heim. Anton Waltbot von Baſſenheim, dom-
ſaͤnger zu Mainz verordnete in ſeinem lezten willen
1622, daß die toͤchter und weiblichen geſchlechts-
anverwandten, in den erb- und ſtamm-guͤtern aus-
geſchloſſen ſeyn ſollten. Jmgleichen hat Johann
Philipp Greifenklau zu Vollrats, dom-capitular
zu Mainz und Wirzburg, Franz Friderich, deſſen
bruder, dom-capitular zu Bamberg, und Chri-
ſtoph Heinrich Greifenklau zu Vollrats, dom-
herr zu Trier und Wirzburg 1690 die lehne zu
Hanau mit empfangen. Von den Fuldiſchen ca-
nonicis ſihe den Schannat im Fuldiſchen lehnhofe
P. I cap. III § 4 num. 5 ſ. 27 und probat. 434 u. 391,
freiherr von Cramer opuſc. T. IIII ſ. 97. Jn dem
Kur-Mainziſchen landrechte tit. XVI § 6 ſ. 32 iſt

auch
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0127" n="75"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von den erb&#x017F;chaften one lezten willen.</hi></fw><lb/>
der Hanß George von Rein&#x017F;tein, des Teut&#x017F;chen<lb/>
ordens ritter und commtur zu Mu&#x0364;r&#x017F;tatt, ein gra&#x0364;f-<lb/>
licher Hohenloi&#x017F;cher va&#x017F;all, <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;tian Ern&#x017F;t Han-<lb/>
&#x017F;elmann</hi> im diplomati&#x017F;chen bewei&#x017F;e der Hohenloi-<lb/>
&#x017F;chen landeshoheit &#x017F;. 561, auch be&#x017F;age der gra&#x0364;flichen<lb/>
Hanaui&#x017F;chen lehn-brifen in der ausfu&#x0364;rung: ob die<lb/>
herren von Hanau mit den ausge&#x017F;torbenen von<lb/>
Carben in vergleichung zu &#x017F;tellen &#x017F;eynd, Hanau<lb/>
1734 fol. &#x017F;. 273, di&#x017F;es erhellet, daß Ludewig von<lb/>
Erfirshu&#x017F;en, rytter-bruder, ordens &#x017F;ente Johannes,<lb/>
im jare 1438 vom herrn Reinhart, grafen zu Ha-<lb/>
nau belehnet worden &#x017F;ei, und als ein Hanaui&#x017F;cher<lb/>
va&#x017F;all wird Anton von Du&#x0364;delsheim combter<lb/>
Teut&#x017F;ch-ordens &#x017F;. 298 angezogen. Jmgleichen wur-<lb/>
de Heinrich Ferdinand von der Leyen in Nickenich,<lb/>
domprob&#x017F;t zu Mainz, welcher 1714 ge&#x017F;torben i&#x017F;t,<lb/>
bei &#x017F;einen lebzeiten durch ein urtel zum lehns- und<lb/>
&#x017F;tamms-folger des Carl Ca&#x017F;pars von der Leyen zu<lb/>
Saffig erkla&#x0364;ret, und brachte das &#x017F;einige durch<lb/>
einen lezten willen, was nicht lehn- oder &#x017F;tamm-<lb/>
gut war, an die freiherren Breidbach zu Bu&#x0364;res-<lb/>
heim. Anton Waltbot von Ba&#x017F;&#x017F;enheim, dom-<lb/>
&#x017F;a&#x0364;nger zu Mainz verordnete in &#x017F;einem lezten willen<lb/>
1622, daß die to&#x0364;chter und weiblichen ge&#x017F;chlechts-<lb/>
anverwandten, in den erb- und &#x017F;tamm-gu&#x0364;tern aus-<lb/>
ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en &#x017F;eyn &#x017F;ollten. Jmgleichen hat Johann<lb/>
Philipp Greifenklau zu Vollrats, dom-capitular<lb/>
zu Mainz und Wirzburg, Franz Friderich, de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
bruder, dom-capitular zu Bamberg, und Chri-<lb/>
&#x017F;toph Heinrich Greifenklau zu Vollrats, dom-<lb/>
herr zu Trier und Wirzburg 1690 die lehne zu<lb/>
Hanau mit empfangen. Von den Fuldi&#x017F;chen ca-<lb/>
nonicis &#x017F;ihe den <hi rendition="#fr">Schannat</hi> im Fuldi&#x017F;chen lehnhofe<lb/><hi rendition="#aq">P. I</hi> cap. <hi rendition="#aq">III</hi> § 4 num. 5 &#x017F;. 27 und <hi rendition="#aq">probat.</hi> 434 u. 391,<lb/>
freiherr <hi rendition="#fr">von Cramer</hi> <hi rendition="#aq">opu&#x017F;c. T. IIII</hi> &#x017F;. 97. Jn dem<lb/>
Kur-Mainzi&#x017F;chen landrechte tit. <hi rendition="#aq">XVI</hi> § 6 &#x017F;. 32 i&#x017F;t<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">auch</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[75/0127] von den erbſchaften one lezten willen. der Hanß George von Reinſtein, des Teutſchen ordens ritter und commtur zu Muͤrſtatt, ein graͤf- licher Hohenloiſcher vaſall, Chriſtian Ernſt Han- ſelmann im diplomatiſchen beweiſe der Hohenloi- ſchen landeshoheit ſ. 561, auch beſage der graͤflichen Hanauiſchen lehn-brifen in der ausfuͤrung: ob die herren von Hanau mit den ausgeſtorbenen von Carben in vergleichung zu ſtellen ſeynd, Hanau 1734 fol. ſ. 273, diſes erhellet, daß Ludewig von Erfirshuſen, rytter-bruder, ordens ſente Johannes, im jare 1438 vom herrn Reinhart, grafen zu Ha- nau belehnet worden ſei, und als ein Hanauiſcher vaſall wird Anton von Duͤdelsheim combter Teutſch-ordens ſ. 298 angezogen. Jmgleichen wur- de Heinrich Ferdinand von der Leyen in Nickenich, domprobſt zu Mainz, welcher 1714 geſtorben iſt, bei ſeinen lebzeiten durch ein urtel zum lehns- und ſtamms-folger des Carl Caſpars von der Leyen zu Saffig erklaͤret, und brachte das ſeinige durch einen lezten willen, was nicht lehn- oder ſtamm- gut war, an die freiherren Breidbach zu Buͤres- heim. Anton Waltbot von Baſſenheim, dom- ſaͤnger zu Mainz verordnete in ſeinem lezten willen 1622, daß die toͤchter und weiblichen geſchlechts- anverwandten, in den erb- und ſtamm-guͤtern aus- geſchloſſen ſeyn ſollten. Jmgleichen hat Johann Philipp Greifenklau zu Vollrats, dom-capitular zu Mainz und Wirzburg, Franz Friderich, deſſen bruder, dom-capitular zu Bamberg, und Chri- ſtoph Heinrich Greifenklau zu Vollrats, dom- herr zu Trier und Wirzburg 1690 die lehne zu Hanau mit empfangen. Von den Fuldiſchen ca- nonicis ſihe den Schannat im Fuldiſchen lehnhofe P. I cap. III § 4 num. 5 ſ. 27 und probat. 434 u. 391, freiherr von Cramer opuſc. T. IIII ſ. 97. Jn dem Kur-Mainziſchen landrechte tit. XVI § 6 ſ. 32 iſt auch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/127
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/127>, abgerufen am 24.11.2024.