Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

von den schöffen.
bank und erkennung in der sache, auch fällung ei-
nes urtels gebrauchet wird. Der richter hise des-
wegen frager, mahner, Dreyer de vsu genuino
iuris Anglo-Sax.
s. 161 fg. * s. 189 fg. *, Christian
Heinrich Eckhart
de interrogationibus in iure,
Estor de iudicio principum, stats- und reise-geo-
graphi im VIIIten bande s. 192 fg.

§ 6581

Das wort: schöppe, schöffe, kömmt her vondes wortes
ableitung,

schef, welches den vördersten, oder fürnämsten
bedeutet. Andre leiten sotanes wort von schaffen,
schöpfen ab, immasen die schöffen das recht, das
urtel fällen, und schaffen, erfinden musten. Sie
sollten hirzu nüchtern, angekleidet, one hut und
handschuh in den gerichten erscheinen, Brummer
de scabinis, cap. VII § 19, Hofmann de modo
exercendi priuata iudicia,
s. 12, (e).

§ 6582

Ein schöffe muste, wie der Teutsche richter,wie der schöf-
fe beschaffen
seyn muste?

ehrlich geboren, und mit den beklagten gleiches stan-
des seyn, von Westphal III s. 632, IIII s. 3105,
gemeiniglich waren der schöffen siben, Zweibrücki-
sche unter-gerichts-ordnung art. I, hernach zwölf,
Buder de iudiciis duodecemuir. populi Septentr. et
Germ.,
historischer bericht von der kaiserlichen und
Reichs-land-vogtei in Schwaben etc. s. 34 fgg.,
Dreyer am a. o. s. 154 fg. Jmmittels ist der
gerichts-brauch so wohl in bürgerlichen, als auch in
peinlichen händeln, mit dem richter und zwenen
schöffen zufriden. Und wo die sache, welche schöf-
fen erfodert, durch eine commission behandelt wer-
den soll, alsdann werden 3 commissarien nidergese-
zet, deren der erste den richter, und die 2 andern

die

von den ſchoͤffen.
bank und erkennung in der ſache, auch faͤllung ei-
nes urtels gebrauchet wird. Der richter hiſe des-
wegen frager, mahner, Dreyer de vſu genuino
iuris Anglo-Sax.
ſ. 161 fg. * ſ. 189 fg. *, Chriſtian
Heinrich Eckhart
de interrogationibus in iure,
Eſtor de iudicio principum, ſtats- und reiſe-geo-
graphi im VIIIten bande ſ. 192 fg.

§ 6581

Das wort: ſchoͤppe, ſchoͤffe, koͤmmt her vondes wortes
ableitung,

ſchef, welches den voͤrderſten, oder fuͤrnaͤmſten
bedeutet. Andre leiten ſotanes wort von ſchaffen,
ſchoͤpfen ab, immaſen die ſchoͤffen das recht, das
urtel faͤllen, und ſchaffen, erfinden muſten. Sie
ſollten hirzu nuͤchtern, angekleidet, one hut und
handſchuh in den gerichten erſcheinen, Brummer
de ſcabinis, cap. VII § 19, Hofmann de modo
exercendi priuata iudicia,
ſ. 12, (e).

§ 6582

Ein ſchoͤffe muſte, wie der Teutſche richter,wie der ſchoͤf-
fe beſchaffen
ſeyn muſte?

ehrlich geboren, und mit den beklagten gleiches ſtan-
des ſeyn, von Weſtphal III ſ. 632, IIII ſ. 3105,
gemeiniglich waren der ſchoͤffen ſiben, Zweibruͤcki-
ſche unter-gerichts-ordnung art. I, hernach zwoͤlf,
Buder de iudiciis duodecemuir. populi Septentr. et
Germ.,
hiſtoriſcher bericht von der kaiſerlichen und
Reichs-land-vogtei in Schwaben ꝛc. ſ. 34 fgg.,
Dreyer am a. o. ſ. 154 fg. Jmmittels iſt der
gerichts-brauch ſo wohl in buͤrgerlichen, als auch in
peinlichen haͤndeln, mit dem richter und zwenen
ſchoͤffen zufriden. Und wo die ſache, welche ſchoͤf-
fen erfodert, durch eine commiſſion behandelt wer-
den ſoll, alsdann werden 3 commiſſarien nidergeſe-
zet, deren der erſte den richter, und die 2 andern

die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f1167" n="1119"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von den &#x017F;cho&#x0364;ffen.</hi></fw><lb/>
bank und erkennung in der &#x017F;ache, auch fa&#x0364;llung ei-<lb/>
nes urtels gebrauchet wird. Der richter hi&#x017F;e des-<lb/>
wegen frager, mahner, <hi rendition="#fr">Dreyer</hi> <hi rendition="#aq">de v&#x017F;u genuino<lb/>
iuris Anglo-Sax.</hi> &#x017F;. 161 fg. * &#x017F;. 189 fg. *, <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;tian<lb/>
Heinrich Eckhart</hi> <hi rendition="#aq">de interrogationibus in iure,</hi><lb/><hi rendition="#fr">E&#x017F;tor</hi> <hi rendition="#aq">de iudicio principum,</hi> &#x017F;tats- und rei&#x017F;e-geo-<lb/>
graphi im <hi rendition="#aq">VIII</hi>ten bande &#x017F;. 192 fg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6581</head><lb/>
            <p>Das wort: &#x017F;cho&#x0364;ppe, &#x017F;cho&#x0364;ffe, ko&#x0364;mmt her von<note place="right">des wortes<lb/>
ableitung,</note><lb/><hi rendition="#fr">&#x017F;chef,</hi> welches den vo&#x0364;rder&#x017F;ten, oder fu&#x0364;rna&#x0364;m&#x017F;ten<lb/>
bedeutet. Andre leiten &#x017F;otanes wort von &#x017F;chaffen,<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;pfen ab, imma&#x017F;en die &#x017F;cho&#x0364;ffen das recht, das<lb/>
urtel fa&#x0364;llen, und &#x017F;chaffen, erfinden mu&#x017F;ten. Sie<lb/>
&#x017F;ollten hirzu nu&#x0364;chtern, angekleidet, one hut und<lb/>
hand&#x017F;chuh in den gerichten er&#x017F;cheinen, <hi rendition="#fr">Brummer</hi><lb/><hi rendition="#aq">de &#x017F;cabinis,</hi> cap. <hi rendition="#aq">VII</hi> § 19, <hi rendition="#fr">Hofmann</hi> <hi rendition="#aq">de modo<lb/>
exercendi priuata iudicia,</hi> &#x017F;. 12, (<hi rendition="#aq">e</hi>).</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 6582</head><lb/>
            <p>Ein &#x017F;cho&#x0364;ffe mu&#x017F;te, wie der Teut&#x017F;che richter,<note place="right">wie der &#x017F;cho&#x0364;f-<lb/>
fe be&#x017F;chaffen<lb/>
&#x017F;eyn mu&#x017F;te?</note><lb/>
ehrlich geboren, und mit den beklagten gleiches &#x017F;tan-<lb/>
des &#x017F;eyn, <hi rendition="#fr">von We&#x017F;tphal</hi> <hi rendition="#aq">III</hi> &#x017F;. 632, <hi rendition="#aq">IIII</hi> &#x017F;. 3105,<lb/>
gemeiniglich waren der &#x017F;cho&#x0364;ffen &#x017F;iben, Zweibru&#x0364;cki-<lb/>
&#x017F;che unter-gerichts-ordnung art. <hi rendition="#aq">I,</hi> hernach zwo&#x0364;lf,<lb/><hi rendition="#fr">Buder</hi> <hi rendition="#aq">de iudiciis duodecemuir. populi Septentr. et<lb/>
Germ.,</hi> hi&#x017F;tori&#x017F;cher bericht von der kai&#x017F;erlichen und<lb/>
Reichs-land-vogtei in Schwaben &#xA75B;c. &#x017F;. 34 fgg.,<lb/><hi rendition="#fr">Dreyer</hi> am a. o. &#x017F;. 154 fg. Jmmittels i&#x017F;t der<lb/>
gerichts-brauch &#x017F;o wohl in bu&#x0364;rgerlichen, als auch in<lb/>
peinlichen ha&#x0364;ndeln, mit dem richter und zwenen<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;ffen zufriden. Und wo die &#x017F;ache, welche &#x017F;cho&#x0364;f-<lb/>
fen erfodert, durch eine commi&#x017F;&#x017F;ion behandelt wer-<lb/>
den &#x017F;oll, alsdann werden 3 commi&#x017F;&#x017F;arien niderge&#x017F;e-<lb/>
zet, deren der er&#x017F;te den richter, und die 2 andern<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1119/1167] von den ſchoͤffen. bank und erkennung in der ſache, auch faͤllung ei- nes urtels gebrauchet wird. Der richter hiſe des- wegen frager, mahner, Dreyer de vſu genuino iuris Anglo-Sax. ſ. 161 fg. * ſ. 189 fg. *, Chriſtian Heinrich Eckhart de interrogationibus in iure, Eſtor de iudicio principum, ſtats- und reiſe-geo- graphi im VIIIten bande ſ. 192 fg. § 6581 Das wort: ſchoͤppe, ſchoͤffe, koͤmmt her von ſchef, welches den voͤrderſten, oder fuͤrnaͤmſten bedeutet. Andre leiten ſotanes wort von ſchaffen, ſchoͤpfen ab, immaſen die ſchoͤffen das recht, das urtel faͤllen, und ſchaffen, erfinden muſten. Sie ſollten hirzu nuͤchtern, angekleidet, one hut und handſchuh in den gerichten erſcheinen, Brummer de ſcabinis, cap. VII § 19, Hofmann de modo exercendi priuata iudicia, ſ. 12, (e). des wortes ableitung, § 6582 Ein ſchoͤffe muſte, wie der Teutſche richter, ehrlich geboren, und mit den beklagten gleiches ſtan- des ſeyn, von Weſtphal III ſ. 632, IIII ſ. 3105, gemeiniglich waren der ſchoͤffen ſiben, Zweibruͤcki- ſche unter-gerichts-ordnung art. I, hernach zwoͤlf, Buder de iudiciis duodecemuir. populi Septentr. et Germ., hiſtoriſcher bericht von der kaiſerlichen und Reichs-land-vogtei in Schwaben ꝛc. ſ. 34 fgg., Dreyer am a. o. ſ. 154 fg. Jmmittels iſt der gerichts-brauch ſo wohl in buͤrgerlichen, als auch in peinlichen haͤndeln, mit dem richter und zwenen ſchoͤffen zufriden. Und wo die ſache, welche ſchoͤf- fen erfodert, durch eine commiſſion behandelt wer- den ſoll, alsdann werden 3 commiſſarien nidergeſe- zet, deren der erſte den richter, und die 2 andern die wie der ſchoͤf- fe beſchaffen ſeyn muſte?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1167
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 1119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1167>, abgerufen am 23.11.2024.