Stetten in der Augsburgischen geschichte cap. VII § 24, s. 163 s. 288, von Steinen im VIIIIten stücke der Westfälischen geschichte s. 270 fgg., er muste ein freier mann seyn. Sein zeugniß galt so vil, als 2 zeugen. Wannenher noch heut zu tage den behändigungs-boten völliger glaube beigemes- sen wird (§ 6563). Sihe meiner kleiner schriften VIter teil.
§ 6572
die gerichte werden hir und da noch unter freiem himmel ge- halten.
Es finden sich noch unterschidene gerichte in Teutschlande, welche unter freiem himmel gehal- ten werden, Tenzel in supplem. ad Sagittarii histor. Gotan. s. 297, analecta Hassiaca coll. III s. 206 fg., Heumannde iudiciis communit., der notpeinlichen hals-gerichte in Sachsen nicht zu gedenken; zu Wet- tin im Magdeburgischen häget der gesammte stadt- und land-richter alle 3 monate auf öffentlichem markte das stadt- und land-gericht, stats- und reise- geographi VII s. 906.
§ 6573
wenn die ge- richte gehal- ten worden sind?
Die gerichte wurden entweder zu gewissen zei- ten gehalten, welches das ungebot zu tage leget, oder an gewissen und fürgeschribenen tagen. Di- ses waren die gerichts-tage. Der dingstag hatte daher seinen namen, von Pistoriusamoenit. IIII s. 838, Dreyer am a. o. s. 153 fg., Peter Müller de diebus iuridicis, von amts- und gerichts-tagen, Jena 1687, Dreyers sammlung vermischter ab- handlungen, II s. 820 fgg.
§ 6574
wie die ter- mine bestim- met und an- beramet worden sind?
Die anberamten termine gingen auf 7, 14, 42 nächte, lex Sal. tit. 40 § 1 tit. 43, capit. Franc. lib. III cap. 45, lex Alam. tit. 36 § 3. Die siben näch-
te
LXXXIII h. von der art und weiſe,
Stetten in der Augsburgiſchen geſchichte cap. VII § 24, ſ. 163 ſ. 288, von Steinen im VIIIIten ſtuͤcke der Weſtfaͤliſchen geſchichte ſ. 270 fgg., er muſte ein freier mann ſeyn. Sein zeugniß galt ſo vil, als 2 zeugen. Wannenher noch heut zu tage den behaͤndigungs-boten voͤlliger glaube beigemeſ- ſen wird (§ 6563). Sihe meiner kleiner ſchriften VIter teil.
§ 6572
die gerichte werden hir und da noch unter freiem himmel ge- halten.
Es finden ſich noch unterſchidene gerichte in Teutſchlande, welche unter freiem himmel gehal- ten werden, Tenzel in ſupplem. ad Sagittarii hiſtor. Gotan. ſ. 297, analecta Haſſiaca coll. III ſ. 206 fg., Heumannde iudiciis communit., der notpeinlichen hals-gerichte in Sachſen nicht zu gedenken; zu Wet- tin im Magdeburgiſchen haͤget der geſammte ſtadt- und land-richter alle 3 monate auf oͤffentlichem markte das ſtadt- und land-gericht, ſtats- und reiſe- geographi VII ſ. 906.
§ 6573
wenn die ge- richte gehal- ten worden ſind?
Die gerichte wurden entweder zu gewiſſen zei- ten gehalten, welches das ungebot zu tage leget, oder an gewiſſen und fuͤrgeſchribenen tagen. Di- ſes waren die gerichts-tage. Der dingſtag hatte daher ſeinen namen, von Piſtoriusamoenit. IIII ſ. 838, Dreyer am a. o. ſ. 153 fg., Peter Muͤller de diebus iuridicis, von amts- und gerichts-tagen, Jena 1687, Dreyers ſammlung vermiſchter ab- handlungen, II ſ. 820 fgg.
§ 6574
wie die ter- mine beſtim- met und an- beramet worden ſind?
Die anberamten termine gingen auf 7, 14, 42 naͤchte, lex Sal. tit. 40 § 1 tit. 43, capit. Franc. lib. III cap. 45, lex Alam. tit. 36 § 3. Die ſiben naͤch-
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LXXXIII h. von der art und weiſe,
Stetten in der Augsburgiſchen geſchichte cap. VII
§ 24, ſ. 163 ſ. 288, von Steinen im VIIIIten
ſtuͤcke der Weſtfaͤliſchen geſchichte ſ. 270 fgg., er
muſte ein freier mann ſeyn. Sein zeugniß galt ſo
vil, als 2 zeugen. Wannenher noch heut zu tage
den behaͤndigungs-boten voͤlliger glaube beigemeſ-
ſen wird (§ 6563). Sihe meiner kleiner ſchriften
VIter teil.
§ 6572
Es finden ſich noch unterſchidene gerichte in
Teutſchlande, welche unter freiem himmel gehal-
ten werden, Tenzel in ſupplem. ad Sagittarii hiſtor.
Gotan. ſ. 297, analecta Haſſiaca coll. III ſ. 206 fg.,
Heumann de iudiciis communit., der notpeinlichen
hals-gerichte in Sachſen nicht zu gedenken; zu Wet-
tin im Magdeburgiſchen haͤget der geſammte ſtadt-
und land-richter alle 3 monate auf oͤffentlichem
markte das ſtadt- und land-gericht, ſtats- und reiſe-
geographi VII ſ. 906.
§ 6573
Die gerichte wurden entweder zu gewiſſen zei-
ten gehalten, welches das ungebot zu tage leget,
oder an gewiſſen und fuͤrgeſchribenen tagen. Di-
ſes waren die gerichts-tage. Der dingſtag hatte
daher ſeinen namen, von Piſtorius amoenit. IIII
ſ. 838, Dreyer am a. o. ſ. 153 fg., Peter Muͤller
de diebus iuridicis, von amts- und gerichts-tagen,
Jena 1687, Dreyers ſammlung vermiſchter ab-
handlungen, II ſ. 820 fgg.
§ 6574
Die anberamten termine gingen auf 7, 14, 42
naͤchte, lex Sal. tit. 40 § 1 tit. 43, capit. Franc. lib.
III cap. 45, lex Alam. tit. 36 § 3. Die ſiben naͤch-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 1114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1162>, abgerufen am 23.11.2024.
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