pellation und eingereichten beschwerden, niderzu- schreiben und anzumerken, sonst können die parteien iren rückgang wider ihn nemen, Lübeckische revidir- te nider-gerichts-ordnung cap. IIII art. 20, meine anfangs-gründe § 851 s. 291. Er kan auch so gut als ein richter für verdächtig angegeben werden, Kemmerich am a. o. § XI s. 18 fg., weshalber selbiger die beigemessene unrichtigkeit durch den rei- nigungs-eid jeweilen ablehnen muß, Kur-Sächsi- sche erneuerte proceß-ordnung, n. 29.
§ 6543
Wenn bei einem gerichtlichen verkaufe in dembei bffentli- chen verkau- fen, öffentlichen anschlage stehet, daß man sich an ge- wönlicher gerichts-stelle melden solle; ist auf ein dem gerichts-schreiber beschehenes gebot nicht zu se- hen, Barth im dissensu 955 § 4.
§ 6544
Jn Kur-Sachsen dürfen die gerichts-schreibersollen in K. Sachsen nicht ausser landes wo- nen. nicht ausserhalb landes wonen; sihe das Kur- Sächsische mandat vom 2ten sept. 1722.
Ein und achtzigstes haubtstück von dem fiscal und seinem amte.
§ 6545
Man hat unterschidene personen, welche zur ver- taidigung und zum anbringen der sachen be- stellet sind. Einige sind bestellet: um die gerecht- samen des fisci zu wahren; andre haben allerhand sachen und rechts-streite zu besorgen. Zu den er- sten gehören der procurator und advocatus fisci.
§ 6546
amts- und gerichts-perſonen.
pellation und eingereichten beſchwerden, niderzu- ſchreiben und anzumerken, ſonſt koͤnnen die parteien iren ruͤckgang wider ihn nemen, Luͤbeckiſche revidir- te nider-gerichts-ordnung cap. IIII art. 20, meine anfangs-gruͤnde § 851 ſ. 291. Er kan auch ſo gut als ein richter fuͤr verdaͤchtig angegeben werden, Kemmerich am a. o. § XI ſ. 18 fg., weshalber ſelbiger die beigemeſſene unrichtigkeit durch den rei- nigungs-eid jeweilen ablehnen muß, Kur-Saͤchſi- ſche erneuerte proceß-ordnung, n. 29.
§ 6543
Wenn bei einem gerichtlichen verkaufe in dembei bffentli- chen verkau- fen, oͤffentlichen anſchlage ſtehet, daß man ſich an ge- woͤnlicher gerichts-ſtelle melden ſolle; iſt auf ein dem gerichts-ſchreiber beſchehenes gebot nicht zu ſe- hen, Barth im diſſenſu 955 § 4.
§ 6544
Jn Kur-Sachſen duͤrfen die gerichts-ſchreiberſollen in K. Sachſen nicht auſſer landes wo- nen. nicht auſſerhalb landes wonen; ſihe das Kur- Saͤchſiſche mandat vom 2ten ſept. 1722.
Ein und achtzigſtes haubtſtuͤck von dem fiſcal und ſeinem amte.
§ 6545
Man hat unterſchidene perſonen, welche zur ver- taidigung und zum anbringen der ſachen be- ſtellet ſind. Einige ſind beſtellet: um die gerecht- ſamen des fiſci zu wahren; andre haben allerhand ſachen und rechts-ſtreite zu beſorgen. Zu den er- ſten gehoͤren der procurator und advocatus fiſci.
§ 6546
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f1151"n="1103"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">amts- und gerichts-perſonen.</hi></fw><lb/>
pellation und eingereichten beſchwerden, niderzu-<lb/>ſchreiben und anzumerken, ſonſt koͤnnen die parteien<lb/>
iren ruͤckgang wider ihn nemen, Luͤbeckiſche revidir-<lb/>
te nider-gerichts-ordnung cap. <hirendition="#aq">IIII</hi> art. 20, meine<lb/>
anfangs-gruͤnde § 851 ſ. 291. Er kan auch ſo gut<lb/>
als ein richter fuͤr verdaͤchtig angegeben werden,<lb/><hirendition="#fr">Kemmerich</hi> am a. o. § <hirendition="#aq">XI</hi>ſ. 18 fg., weshalber<lb/>ſelbiger die beigemeſſene unrichtigkeit durch den rei-<lb/>
nigungs-eid jeweilen ablehnen muß, Kur-Saͤchſi-<lb/>ſche erneuerte proceß-ordnung, n. 29.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 6543</head><lb/><p>Wenn bei einem gerichtlichen verkaufe in dem<noteplace="right">bei bffentli-<lb/>
chen verkau-<lb/>
fen,</note><lb/>
oͤffentlichen anſchlage ſtehet, daß man ſich an ge-<lb/>
woͤnlicher gerichts-ſtelle melden ſolle; iſt auf ein<lb/>
dem gerichts-ſchreiber beſchehenes gebot nicht zu ſe-<lb/>
hen, <hirendition="#fr">Barth</hi> im <hirendition="#aq">diſſenſu</hi> 955 § 4.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 6544</head><lb/><p>Jn Kur-Sachſen duͤrfen die gerichts-ſchreiber<noteplace="right">ſollen in K.<lb/><hirendition="#g">Sachſen</hi><lb/>
nicht auſſer<lb/>
landes wo-<lb/>
nen.</note><lb/>
nicht auſſerhalb landes wonen; ſihe das Kur-<lb/>
Saͤchſiſche mandat vom 2ten ſept. 1722.</p></div></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Ein und achtzigſtes haubtſtuͤck<lb/>
von dem fiſcal und ſeinem amte.</hi></head><lb/><divn="3"><head>§ 6545</head><lb/><p><hirendition="#in">M</hi>an hat unterſchidene perſonen, welche zur ver-<lb/>
taidigung und zum anbringen der ſachen be-<lb/>ſtellet ſind. Einige ſind beſtellet: um die gerecht-<lb/>ſamen des fiſci zu wahren; andre haben allerhand<lb/>ſachen und rechts-ſtreite zu beſorgen. Zu den er-<lb/>ſten gehoͤren der procurator und advocatus fiſci.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§ 6546</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[1103/1151]
amts- und gerichts-perſonen.
pellation und eingereichten beſchwerden, niderzu-
ſchreiben und anzumerken, ſonſt koͤnnen die parteien
iren ruͤckgang wider ihn nemen, Luͤbeckiſche revidir-
te nider-gerichts-ordnung cap. IIII art. 20, meine
anfangs-gruͤnde § 851 ſ. 291. Er kan auch ſo gut
als ein richter fuͤr verdaͤchtig angegeben werden,
Kemmerich am a. o. § XI ſ. 18 fg., weshalber
ſelbiger die beigemeſſene unrichtigkeit durch den rei-
nigungs-eid jeweilen ablehnen muß, Kur-Saͤchſi-
ſche erneuerte proceß-ordnung, n. 29.
§ 6543
Wenn bei einem gerichtlichen verkaufe in dem
oͤffentlichen anſchlage ſtehet, daß man ſich an ge-
woͤnlicher gerichts-ſtelle melden ſolle; iſt auf ein
dem gerichts-ſchreiber beſchehenes gebot nicht zu ſe-
hen, Barth im diſſenſu 955 § 4.
bei bffentli-
chen verkau-
fen,
§ 6544
Jn Kur-Sachſen duͤrfen die gerichts-ſchreiber
nicht auſſerhalb landes wonen; ſihe das Kur-
Saͤchſiſche mandat vom 2ten ſept. 1722.
ſollen in K.
Sachſen
nicht auſſer
landes wo-
nen.
Ein und achtzigſtes haubtſtuͤck
von dem fiſcal und ſeinem amte.
§ 6545
Man hat unterſchidene perſonen, welche zur ver-
taidigung und zum anbringen der ſachen be-
ſtellet ſind. Einige ſind beſtellet: um die gerecht-
ſamen des fiſci zu wahren; andre haben allerhand
ſachen und rechts-ſtreite zu beſorgen. Zu den er-
ſten gehoͤren der procurator und advocatus fiſci.
§ 6546
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 1103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1151>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.