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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LXXVII haubtstück von den
Siben und sibenzigstes haubtstück
von den so genannten unter-gerichten.
§ 6466
was unter-
gerichte

Man verstehet dahir bald 1) ein solches unter-
gericht, wie die Ober-Hessische stadt Fran-
kenberg auf dem dasigen rahthause hält, dessen
haubt der fürstliche beamte allda ist. Es wird
freitags gehalten.

§ 6467
bedeuten?

Bald 2) bedeutet das unter-gericht eine mittel-
instanz, z. e. in Gosfelden hat der Teutsche orden
ein gericht, davon wird an den land-commdur zu
Marburg appelliret, und von disem an die landes-
regirung. Die gemeine bedeutung des wortes
unter-gericht ist bekannt, und zeiget 3) alle gerichte
im lande an, wovon an die regirung, oder kanzel-
lei appelliret wird.

§ 6468
was zu den
unter-gerich-
ten gerech-
net wird?

Zu den unter-gerichten werden nächstdem ge-
rechnet: die ämter, die stadt- und adeliche gerichte,
von Dallwigh de iurisd. patrim., erb-gerichte zu
Eckartsberge so weit die traufe fället, Wabst
beilagen s. 4.

§ 6469
namen der
gerichte,

Sonst hat man auch sehr vile andre gerichte,
als die rüge-gerichte, geboten- und ungeboten-
ding, Hert de consult. leg. et iud. § 14-33, märker-
gedinge, holz-gerichte, feld-wisen-acker, häcker-berg-
salz-fischer-kolen-bruch-gerichte, dreidinge, lotdinge,
boddinge, zeidel-lät-gerichte, z. e. zu Mörs, stats-
und reise-geographi im VIIIten bande s. 188, die
hobs-gerichte s. 189 s. 194 in der Märkischen stadt
Schwert, im kloster Arnsburg (§ 1950), zu Frank-

furt
LXXVII haubtſtuͤck von den
Siben und ſibenzigſtes haubtſtuͤck
von den ſo genannten unter-gerichten.
§ 6466
was unter-
gerichte

Man verſtehet dahir bald 1) ein ſolches unter-
gericht, wie die Ober-Heſſiſche ſtadt Fran-
kenberg auf dem daſigen rahthauſe haͤlt, deſſen
haubt der fuͤrſtliche beamte allda iſt. Es wird
freitags gehalten.

§ 6467
bedeuten?

Bald 2) bedeutet das unter-gericht eine mittel-
inſtanz, z. e. in Gosfelden hat der Teutſche orden
ein gericht, davon wird an den land-commdur zu
Marburg appelliret, und von diſem an die landes-
regirung. Die gemeine bedeutung des wortes
unter-gericht iſt bekannt, und zeiget 3) alle gerichte
im lande an, wovon an die regirung, oder kanzel-
lei appelliret wird.

§ 6468
was zu den
unter-gerich-
ten gerech-
net wird?

Zu den unter-gerichten werden naͤchſtdem ge-
rechnet: die aͤmter, die ſtadt- und adeliche gerichte,
von Dallwigh de iurisd. patrim., erb-gerichte zu
Eckartsberge ſo weit die traufe faͤllet, Wabſt
beilagen ſ. 4.

§ 6469
namen der
gerichte,

Sonſt hat man auch ſehr vile andre gerichte,
als die ruͤge-gerichte, geboten- und ungeboten-
ding, Hert de conſult. leg. et iud. § 14-33, maͤrker-
gedinge, holz-gerichte, feld-wiſen-acker, haͤcker-berg-
ſalz-fiſcher-kolen-bruch-gerichte, dreidinge, lotdinge,
boddinge, zeidel-laͤt-gerichte, z. e. zu Moͤrs, ſtats-
und reiſe-geographi im VIIIten bande ſ. 188, die
hobs-gerichte ſ. 189 ſ. 194 in der Maͤrkiſchen ſtadt
Schwert, im kloſter Arnsburg (§ 1950), zu Frank-

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[1068/1116] LXXVII haubtſtuͤck von den Siben und ſibenzigſtes haubtſtuͤck von den ſo genannten unter-gerichten. § 6466 Man verſtehet dahir bald 1) ein ſolches unter- gericht, wie die Ober-Heſſiſche ſtadt Fran- kenberg auf dem daſigen rahthauſe haͤlt, deſſen haubt der fuͤrſtliche beamte allda iſt. Es wird freitags gehalten. § 6467 Bald 2) bedeutet das unter-gericht eine mittel- inſtanz, z. e. in Gosfelden hat der Teutſche orden ein gericht, davon wird an den land-commdur zu Marburg appelliret, und von diſem an die landes- regirung. Die gemeine bedeutung des wortes unter-gericht iſt bekannt, und zeiget 3) alle gerichte im lande an, wovon an die regirung, oder kanzel- lei appelliret wird. § 6468 Zu den unter-gerichten werden naͤchſtdem ge- rechnet: die aͤmter, die ſtadt- und adeliche gerichte, von Dallwigh de iurisd. patrim., erb-gerichte zu Eckartsberge ſo weit die traufe faͤllet, Wabſt beilagen ſ. 4. § 6469 Sonſt hat man auch ſehr vile andre gerichte, als die ruͤge-gerichte, geboten- und ungeboten- ding, Hert de conſult. leg. et iud. § 14-33, maͤrker- gedinge, holz-gerichte, feld-wiſen-acker, haͤcker-berg- ſalz-fiſcher-kolen-bruch-gerichte, dreidinge, lotdinge, boddinge, zeidel-laͤt-gerichte, z. e. zu Moͤrs, ſtats- und reiſe-geographi im VIIIten bande ſ. 188, die hobs-gerichte ſ. 189 ſ. 194 in der Maͤrkiſchen ſtadt Schwert, im kloſter Arnsburg (§ 1950), zu Frank- furt

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 1068. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/1116>, abgerufen am 28.11.2024.