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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von den mülen.
Sechzigstes haubtstück
von den mülen.
§ 2366

Die mülen sind mancherlei (§ 521). Dieje-was die
müle ist?

nige aber, welche vermittels des wassers ge-
triben werden, heissen wasser-mülen. Ueberhaubt
ist eine müle: eine von verschidenen rädern und
getriben zusammengesezte maschine, welche durch
eine äusserliche gewalt im gang gebracht, und ver-
möge derselben getreide, nebst andern sachen zu
einem gewissen gebrauche zubereitet, sowohl zer-
malmet werden, Leonh. Christ. Sturms voll-
ständige mülen-baukunst, Augsburg 1718 fol.,
Georgen Andreen Böcklers theatrum machi-
narum,
das in Holland herausgekommene grose
mülen-werk, von mül- und wasser-werken, Nürn-
berg 1673 fol. Jacob Leupolds theatrum ma-
chinarum molarium,
oder schauplaz der mülen-
baukunst 1735.

§ 2367

Die mülen gehören entweder der herrschaft,deren ein-
teilungen,

oder den landsassen und untertanen. Sie sind
entweder mit dem zwange und banne versehen,
oder nicht. Die ersten werden zwang-mülen ge-
nennet (§ 521). Dise haben iren ursprung aus
der erb-gerichtbarkeit, Pufendorf de iurisdictio-
ne Germanica,
s. 373. Von den herrschaftli-
chen hat der hisige verstorbene vice-kanzler herr
Waldschmid de molendinis bannariis. 1718, 4,
§ 7 fgg. gehandelt, und daß dise gerechtsame dem
landesherrn zustehe, mit den beispilen aus der ver-
ordnung landgrafen Morizens von 1615, der ge-
richts-ordnung an der Läne § 26, den herrschaft-

lichen
von den muͤlen.
Sechzigſtes haubtſtuͤck
von den muͤlen.
§ 2366

Die muͤlen ſind mancherlei (§ 521). Dieje-was die
muͤle iſt?

nige aber, welche vermittels des waſſers ge-
triben werden, heiſſen waſſer-muͤlen. Ueberhaubt
iſt eine muͤle: eine von verſchidenen raͤdern und
getriben zuſammengeſezte maſchine, welche durch
eine aͤuſſerliche gewalt im gang gebracht, und ver-
moͤge derſelben getreide, nebſt andern ſachen zu
einem gewiſſen gebrauche zubereitet, ſowohl zer-
malmet werden, Leonh. Chriſt. Sturms voll-
ſtaͤndige muͤlen-baukunſt, Augsburg 1718 fol.,
Georgen Andreen Boͤcklers theatrum machi-
narum,
das in Holland herausgekommene groſe
muͤlen-werk, von muͤl- und waſſer-werken, Nuͤrn-
berg 1673 fol. Jacob Leupolds theatrum ma-
chinarum molarium,
oder ſchauplaz der muͤlen-
baukunſt 1735.

§ 2367

Die muͤlen gehoͤren entweder der herrſchaft,deren ein-
teilungen,

oder den landſaſſen und untertanen. Sie ſind
entweder mit dem zwange und banne verſehen,
oder nicht. Die erſten werden zwang-muͤlen ge-
nennet (§ 521). Diſe haben iren urſprung aus
der erb-gerichtbarkeit, Pufendorf de iurisdictio-
ne Germanica,
ſ. 373. Von den herrſchaftli-
chen hat der hiſige verſtorbene vice-kanzler herr
Waldſchmid de molendinis bannariis. 1718, 4,
§ 7 fgg. gehandelt, und daß diſe gerechtſame dem
landesherrn zuſtehe, mit den beiſpilen aus der ver-
ordnung landgrafen Morizens von 1615, der ge-
richts-ordnung an der Laͤne § 26, den herrſchaft-

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[943/0955] von den muͤlen. Sechzigſtes haubtſtuͤck von den muͤlen. § 2366 Die muͤlen ſind mancherlei (§ 521). Dieje- nige aber, welche vermittels des waſſers ge- triben werden, heiſſen waſſer-muͤlen. Ueberhaubt iſt eine muͤle: eine von verſchidenen raͤdern und getriben zuſammengeſezte maſchine, welche durch eine aͤuſſerliche gewalt im gang gebracht, und ver- moͤge derſelben getreide, nebſt andern ſachen zu einem gewiſſen gebrauche zubereitet, ſowohl zer- malmet werden, Leonh. Chriſt. Sturms voll- ſtaͤndige muͤlen-baukunſt, Augsburg 1718 fol., Georgen Andreen Boͤcklers theatrum machi- narum, das in Holland herausgekommene groſe muͤlen-werk, von muͤl- und waſſer-werken, Nuͤrn- berg 1673 fol. Jacob Leupolds theatrum ma- chinarum molarium, oder ſchauplaz der muͤlen- baukunſt 1735. was die muͤle iſt? § 2367 Die muͤlen gehoͤren entweder der herrſchaft, oder den landſaſſen und untertanen. Sie ſind entweder mit dem zwange und banne verſehen, oder nicht. Die erſten werden zwang-muͤlen ge- nennet (§ 521). Diſe haben iren urſprung aus der erb-gerichtbarkeit, Pufendorf de iurisdictio- ne Germanica, ſ. 373. Von den herrſchaftli- chen hat der hiſige verſtorbene vice-kanzler herr Waldſchmid de molendinis bannariis. 1718, 4, § 7 fgg. gehandelt, und daß diſe gerechtſame dem landesherrn zuſtehe, mit den beiſpilen aus der ver- ordnung landgrafen Morizens von 1615, der ge- richts-ordnung an der Laͤne § 26, den herrſchaft- lichen deren ein- teilungen,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 943. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/955>, abgerufen am 24.11.2024.