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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von dem eigentume und dessen etc.
seinem gefallen über seine sachen zu gebaren und
andre von deren gebrauche auszuschlüssen, sie von
andern zurück zu fodern, selbige zu verkaufen, ver-
tauschen, verschenken, verderben und verwüsten,
auf seinem grunde nach belieben allerhand gebäu-
de anzulegen, die dächer, fenster, dachtraufen
nach willkür einzurichten, brunnen und mistgru-
ben zu graben, seine grundstücke mit mauern, zäu-
nen, graben, zu umgeben, Lincks disp. de iure
aedificandi in suo,
Leucht de iure fenestrarum;
seine güter nicht allein mit dem völligen, als auch
dem nuzbaren eigentume, nicht minder pachtweise
zu übergeben, solche auf leibrenten zu sezen, sich
eine leibzucht, einen auszug dabei vorzubehalten,
sich mit einzukaufen, § 755 fgg., Krausens disp.
de iuribus et moribus reseruatorum rustico-
rum,
Hildebrands disp. de mansione constitu-
tiua et reseruata,
Webers disp. de contractu
vitalitio,
Ayrers disp. de rescissione contra-
ctus vitalitii.
In den Braunschweigischen lan-
den hat man das alt vaterrecht, Kreß de diffe-
rentiis iur. comm. et Brunsuicensis
cap. V
obs.
6 etc.

§ 1864

Dahingegen der hohe und nidere adel das vondes adels
beschränkte
gebarung
wird gezei-
get.

den ältern ererbte unbewegliche gut one seines ge-
schwisters bewilligung zu veräußern nicht vermog-
te. War es von anherren angestammet; so
muste derer bewilligung, welche vom ersten erwer-
ber ehelich herrühreten, zur veräußerung erlanget
werden. Sonst konten dise, wenn es inen an-
starb, solches zurück fodern, Just Henning
Böhmer
de pactis familiae ad naturam fidei
commissorum inclinantium.
Und, wofern
man dem hohen und nidern adel nicht den völligen
umsturz geben will; so darf man nur den saz von

erhal-
B b b

von dem eigentume und deſſen ꝛc.
ſeinem gefallen uͤber ſeine ſachen zu gebaren und
andre von deren gebrauche auszuſchluͤſſen, ſie von
andern zuruͤck zu fodern, ſelbige zu verkaufen, ver-
tauſchen, verſchenken, verderben und verwuͤſten,
auf ſeinem grunde nach belieben allerhand gebaͤu-
de anzulegen, die daͤcher, fenſter, dachtraufen
nach willkuͤr einzurichten, brunnen und miſtgru-
ben zu graben, ſeine grundſtuͤcke mit mauern, zaͤu-
nen, graben, zu umgeben, Lincks diſp. de iure
aedificandi in ſuo,
Leucht de iure feneſtrarum;
ſeine guͤter nicht allein mit dem voͤlligen, als auch
dem nuzbaren eigentume, nicht minder pachtweiſe
zu uͤbergeben, ſolche auf leibrenten zu ſezen, ſich
eine leibzucht, einen auszug dabei vorzubehalten,
ſich mit einzukaufen, § 755 fgg., Krauſens diſp.
de iuribus et moribus reſeruatorum ruſtico-
rum,
Hildebrands diſp. de manſione conſtitu-
tiua et reſeruata,
Webers diſp. de contractu
vitalitio,
Ayrers diſp. de reſciſſione contra-
ctus vitalitii.
In den Braunſchweigiſchen lan-
den hat man das alt vaterrecht, Kreß de diffe-
rentiis iur. comm. et Brunſuicenſis
cap. V
obſ.
6 ꝛc.

§ 1864

Dahingegen der hohe und nidere adel das vondes adels
beſchraͤnkte
gebarung
wird gezei-
get.

den aͤltern ererbte unbewegliche gut one ſeines ge-
ſchwiſters bewilligung zu veraͤußern nicht vermog-
te. War es von anherren angeſtammet; ſo
muſte derer bewilligung, welche vom erſten erwer-
ber ehelich herruͤhreten, zur veraͤußerung erlanget
werden. Sonſt konten diſe, wenn es inen an-
ſtarb, ſolches zuruͤck fodern, Juſt Henning
Boͤhmer
de pactis familiae ad naturam fidei
commiſſorum inclinantium.
Und, wofern
man dem hohen und nidern adel nicht den voͤlligen
umſturz geben will; ſo darf man nur den ſaz von

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[753/0765] von dem eigentume und deſſen ꝛc. ſeinem gefallen uͤber ſeine ſachen zu gebaren und andre von deren gebrauche auszuſchluͤſſen, ſie von andern zuruͤck zu fodern, ſelbige zu verkaufen, ver- tauſchen, verſchenken, verderben und verwuͤſten, auf ſeinem grunde nach belieben allerhand gebaͤu- de anzulegen, die daͤcher, fenſter, dachtraufen nach willkuͤr einzurichten, brunnen und miſtgru- ben zu graben, ſeine grundſtuͤcke mit mauern, zaͤu- nen, graben, zu umgeben, Lincks diſp. de iure aedificandi in ſuo, Leucht de iure feneſtrarum; ſeine guͤter nicht allein mit dem voͤlligen, als auch dem nuzbaren eigentume, nicht minder pachtweiſe zu uͤbergeben, ſolche auf leibrenten zu ſezen, ſich eine leibzucht, einen auszug dabei vorzubehalten, ſich mit einzukaufen, § 755 fgg., Krauſens diſp. de iuribus et moribus reſeruatorum ruſtico- rum, Hildebrands diſp. de manſione conſtitu- tiua et reſeruata, Webers diſp. de contractu vitalitio, Ayrers diſp. de reſciſſione contra- ctus vitalitii. In den Braunſchweigiſchen lan- den hat man das alt vaterrecht, Kreß de diffe- rentiis iur. comm. et Brunſuicenſis cap. V obſ. 6 ꝛc. § 1864 Dahingegen der hohe und nidere adel das von den aͤltern ererbte unbewegliche gut one ſeines ge- ſchwiſters bewilligung zu veraͤußern nicht vermog- te. War es von anherren angeſtammet; ſo muſte derer bewilligung, welche vom erſten erwer- ber ehelich herruͤhreten, zur veraͤußerung erlanget werden. Sonſt konten diſe, wenn es inen an- ſtarb, ſolches zuruͤck fodern, Juſt Henning Boͤhmer de pactis familiae ad naturam fidei commiſſorum inclinantium. Und, wofern man dem hohen und nidern adel nicht den voͤlligen umſturz geben will; ſo darf man nur den ſaz von erhal- des adels beſchraͤnkte gebarung wird gezei- get. B b b

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 753. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/765>, abgerufen am 23.11.2024.