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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XLII haubtstück
köpfe etc. benennet. Es gehören nächst disem da-
hin die feld- und strassen-bäume, die weiden, aspen,
erlen, auf den wisen, angern und in den auen.
Ein wald im weitläuftigen sinne hat viele forste
unter sich, als der Harz- Böhmer- Thüringer-
Schwarzwald etc. Forst ist ein teil eines waldes
und begreifet den umfang eines waldes von bergen
und tälern unter sich, auch flächen, worüber ein
förster gesezet ist. Wiewol das wort: forst in
den alten Teutschen gesäzen und urkunden unter-
schidliche bedeutungen hat. Es bedeutet dasselbe
teils einen gehägten ort und wald, darin nimand
weder jagen, fischen noch holzen durfte, Hert de
superioritate territ.
§ 48, Reinhard de iure
forestali,
cap. I § 4 s. 7; daher auch die gehäg-
ten fischwasser unter dem worte: forst, oft mithe-
griffen worden sind, Hert am a. o. Reinhard
am a. o. Frisch im Teutsch-Lateinischen wörter-
buche, Isten teile s. 286, 287 unter dem worte:
forst, folglich dises wort so vil als den wildbann
mit angezeiget hat. Woraus die forstliche ober-
keit und herrlichkeit iren ursprung leitet, davon
unten bei dem jagtregal gehandelt werden soll.
Teils wird das wort: forst für die aufsicht und
forstmäßige nuzung, auch erhaltung der wälder
und gehölze, nach fürschrift der forst-ordnungen
genommen, mithin das jagtrecht dem förster nicht
zustehet; es wird dises auch das forstrecht benen-
net, von Ludolf in fasc. 1 sent. cam. n. 14,
Krebs am a. o. I, 2, 2, s. 13 s. 34 fgg. Hölzer
sind die in einem forste gelegene einzele mit holz
bewachsene berge, täler, und ebenen, welche wohl
einer gemeine, oder privatperson zugehören kön-
nen. Buschhölzer heissen, welche eigentlich zu kei-
nen bäumen, oder stangen wachsen, Stissers
jagt- und forst-histori cap. I § 5 s. 6 fgg. So

finden

XLII haubtſtuͤck
koͤpfe ꝛc. benennet. Es gehoͤren naͤchſt diſem da-
hin die feld- und ſtraſſen-baͤume, die weiden, aſpen,
erlen, auf den wiſen, angern und in den auen.
Ein wald im weitlaͤuftigen ſinne hat viele forſte
unter ſich, als der Harz- Boͤhmer- Thuͤringer-
Schwarzwald ꝛc. Forſt iſt ein teil eines waldes
und begreifet den umfang eines waldes von bergen
und taͤlern unter ſich, auch flaͤchen, woruͤber ein
foͤrſter geſezet iſt. Wiewol das wort: forſt in
den alten Teutſchen geſaͤzen und urkunden unter-
ſchidliche bedeutungen hat. Es bedeutet daſſelbe
teils einen gehaͤgten ort und wald, darin nimand
weder jagen, fiſchen noch holzen durfte, Hert de
ſuperioritate territ.
§ 48, Reinhard de iure
foreſtali,
cap. I § 4 ſ. 7; daher auch die gehaͤg-
ten fiſchwaſſer unter dem worte: forſt, oft mithe-
griffen worden ſind, Hert am a. o. Reinhard
am a. o. Friſch im Teutſch-Lateiniſchen woͤrter-
buche, Iſten teile ſ. 286, 287 unter dem worte:
forſt, folglich diſes wort ſo vil als den wildbann
mit angezeiget hat. Woraus die forſtliche ober-
keit und herrlichkeit iren urſprung leitet, davon
unten bei dem jagtregal gehandelt werden ſoll.
Teils wird das wort: forſt fuͤr die aufſicht und
forſtmaͤßige nuzung, auch erhaltung der waͤlder
und gehoͤlze, nach fuͤrſchrift der forſt-ordnungen
genommen, mithin das jagtrecht dem foͤrſter nicht
zuſtehet; es wird diſes auch das forſtrecht benen-
net, von Ludolf in faſc. 1 ſent. cam. n. 14,
Krebs am a. o. I, 2, 2, ſ. 13 ſ. 34 fgg. Hoͤlzer
ſind die in einem forſte gelegene einzele mit holz
bewachſene berge, taͤler, und ebenen, welche wohl
einer gemeine, oder privatperſon zugehoͤren koͤn-
nen. Buſchhoͤlzer heiſſen, welche eigentlich zu kei-
nen baͤumen, oder ſtangen wachſen, Stiſſers
jagt- und forſt-hiſtori cap. I § 5 ſ. 6 fgg. So

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[706/0718] XLII haubtſtuͤck koͤpfe ꝛc. benennet. Es gehoͤren naͤchſt diſem da- hin die feld- und ſtraſſen-baͤume, die weiden, aſpen, erlen, auf den wiſen, angern und in den auen. Ein wald im weitlaͤuftigen ſinne hat viele forſte unter ſich, als der Harz- Boͤhmer- Thuͤringer- Schwarzwald ꝛc. Forſt iſt ein teil eines waldes und begreifet den umfang eines waldes von bergen und taͤlern unter ſich, auch flaͤchen, woruͤber ein foͤrſter geſezet iſt. Wiewol das wort: forſt in den alten Teutſchen geſaͤzen und urkunden unter- ſchidliche bedeutungen hat. Es bedeutet daſſelbe teils einen gehaͤgten ort und wald, darin nimand weder jagen, fiſchen noch holzen durfte, Hert de ſuperioritate territ. § 48, Reinhard de iure foreſtali, cap. I § 4 ſ. 7; daher auch die gehaͤg- ten fiſchwaſſer unter dem worte: forſt, oft mithe- griffen worden ſind, Hert am a. o. Reinhard am a. o. Friſch im Teutſch-Lateiniſchen woͤrter- buche, Iſten teile ſ. 286, 287 unter dem worte: forſt, folglich diſes wort ſo vil als den wildbann mit angezeiget hat. Woraus die forſtliche ober- keit und herrlichkeit iren urſprung leitet, davon unten bei dem jagtregal gehandelt werden ſoll. Teils wird das wort: forſt fuͤr die aufſicht und forſtmaͤßige nuzung, auch erhaltung der waͤlder und gehoͤlze, nach fuͤrſchrift der forſt-ordnungen genommen, mithin das jagtrecht dem foͤrſter nicht zuſtehet; es wird diſes auch das forſtrecht benen- net, von Ludolf in faſc. 1 ſent. cam. n. 14, Krebs am a. o. I, 2, 2, ſ. 13 ſ. 34 fgg. Hoͤlzer ſind die in einem forſte gelegene einzele mit holz bewachſene berge, taͤler, und ebenen, welche wohl einer gemeine, oder privatperſon zugehoͤren koͤn- nen. Buſchhoͤlzer heiſſen, welche eigentlich zu kei- nen baͤumen, oder ſtangen wachſen, Stiſſers jagt- und forſt-hiſtori cap. I § 5 ſ. 6 fgg. So finden

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 706. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/718>, abgerufen am 21.11.2024.