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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XXIX haubtst. von den
§ 1406
[d]eren anle-
gung,

Der kornboden muß von den vihställen und
deren ausdünstungen entfernet seyn. Es darf kein
sonnenschein, kein regen, noch schnee hinein kom-
men, folglich muß selbiger wohl verwaret werden.

§ 1407
von den
kornwür-
mern,

Die schädlichen weisen kornwürmer überzihen
den kornhaufen, wie ein spinn-gewebe, und schro-
ten die frucht, verursachen auch, daß sie klumpen-
weise zusammen hanget. Der schwarze wurm,
den der Oberhesse einen korn-wibel nennet, ist
noch schlimmer. Er holet die körner aus und
flüget mit der schale davon. Wo er ins haus
gerät, von dar ist er schwer zu vertreiben, Kan-
go
von den kornwürmern 1746, 8. Die mittel
darwider werden im öconomischen lexico s. 1484,
vom Leopoldt am a. o. s. 79 fg. angezeiget. Es
dinet dergleichen von wurme angefressenes korn
haubtsächlich für die brandewein-brenner, iedoch
kan man das von weisen wurme angegangene rei-
nigen und das beste verkaufen.

§ 1408
wie der
frucht-dib-
stal auf dem
felde,

In der peinlichen halsgerichts-ordnung kaiser
Carls des Vten art. 167 ist versehen, daß wer
frucht oder nuzung auf dem felde bei nacht stilet,
als ein ordentlicher dib; das bei tage stelen der
früchte hingegen bürgerlich bestrafet werden soll.
Das ausdreschen auf dem felde ist eben wie ge-
stolen. Kur-Sächsische verordnung P. IIII const.
35, Hildesheimische policeiordnung § 46, Wol-
fenbüttelische landesordnung § 81, Ditmarsches
landrecht art. 105.

§ 1409
auch das an-
zünden be-
strafet wer-
den soll?

Wer früchte auf dem felde anzündet, wird mit
dem feuer vom leben zum tode gebracht, Carpzov
in der practica criminali quaest. 38 num. 36.

§ 1410
XXIX haubtſt. von den
§ 1406
[d]eren anle-
gung,

Der kornboden muß von den vihſtaͤllen und
deren ausduͤnſtungen entfernet ſeyn. Es darf kein
ſonnenſchein, kein regen, noch ſchnee hinein kom-
men, folglich muß ſelbiger wohl verwaret werden.

§ 1407
von den
kornwuͤr-
mern,

Die ſchaͤdlichen weiſen kornwuͤrmer uͤberzihen
den kornhaufen, wie ein ſpinn-gewebe, und ſchro-
ten die frucht, verurſachen auch, daß ſie klumpen-
weiſe zuſammen hanget. Der ſchwarze wurm,
den der Oberheſſe einen korn-wibel nennet, iſt
noch ſchlimmer. Er holet die koͤrner aus und
fluͤget mit der ſchale davon. Wo er ins haus
geraͤt, von dar iſt er ſchwer zu vertreiben, Kan-
go
von den kornwuͤrmern 1746, 8. Die mittel
darwider werden im oͤconomiſchen lexico ſ. 1484,
vom Leopoldt am a. o. ſ. 79 fg. angezeiget. Es
dinet dergleichen von wurme angefreſſenes korn
haubtſaͤchlich fuͤr die brandewein-brenner, iedoch
kan man das von weiſen wurme angegangene rei-
nigen und das beſte verkaufen.

§ 1408
wie der
frucht-dib-
ſtal auf dem
felde,

In der peinlichen halsgerichts-ordnung kaiſer
Carls des Vten art. 167 iſt verſehen, daß wer
frucht oder nuzung auf dem felde bei nacht ſtilet,
als ein ordentlicher dib; das bei tage ſtelen der
fruͤchte hingegen buͤrgerlich beſtrafet werden ſoll.
Das ausdreſchen auf dem felde iſt eben wie ge-
ſtolen. Kur-Saͤchſiſche verordnung P. IIII conſt.
35, Hildesheimiſche policeiordnung § 46, Wol-
fenbuͤtteliſche landesordnung § 81, Ditmarſches
landrecht art. 105.

§ 1409
auch das an-
zuͤnden be-
ſtrafet wer-
den ſoll?

Wer fruͤchte auf dem felde anzuͤndet, wird mit
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in der practica criminali quaeſt. 38 num. 36.

§ 1410
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[576/0588] XXIX haubtſt. von den § 1406 Der kornboden muß von den vihſtaͤllen und deren ausduͤnſtungen entfernet ſeyn. Es darf kein ſonnenſchein, kein regen, noch ſchnee hinein kom- men, folglich muß ſelbiger wohl verwaret werden. § 1407 Die ſchaͤdlichen weiſen kornwuͤrmer uͤberzihen den kornhaufen, wie ein ſpinn-gewebe, und ſchro- ten die frucht, verurſachen auch, daß ſie klumpen- weiſe zuſammen hanget. Der ſchwarze wurm, den der Oberheſſe einen korn-wibel nennet, iſt noch ſchlimmer. Er holet die koͤrner aus und fluͤget mit der ſchale davon. Wo er ins haus geraͤt, von dar iſt er ſchwer zu vertreiben, Kan- go von den kornwuͤrmern 1746, 8. Die mittel darwider werden im oͤconomiſchen lexico ſ. 1484, vom Leopoldt am a. o. ſ. 79 fg. angezeiget. Es dinet dergleichen von wurme angefreſſenes korn haubtſaͤchlich fuͤr die brandewein-brenner, iedoch kan man das von weiſen wurme angegangene rei- nigen und das beſte verkaufen. § 1408 In der peinlichen halsgerichts-ordnung kaiſer Carls des Vten art. 167 iſt verſehen, daß wer frucht oder nuzung auf dem felde bei nacht ſtilet, als ein ordentlicher dib; das bei tage ſtelen der fruͤchte hingegen buͤrgerlich beſtrafet werden ſoll. Das ausdreſchen auf dem felde iſt eben wie ge- ſtolen. Kur-Saͤchſiſche verordnung P. IIII conſt. 35, Hildesheimiſche policeiordnung § 46, Wol- fenbuͤtteliſche landesordnung § 81, Ditmarſches landrecht art. 105. § 1409 Wer fruͤchte auf dem felde anzuͤndet, wird mit dem feuer vom leben zum tode gebracht, Carpzov in der practica criminali quaeſt. 38 num. 36. § 1410

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 576. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/588>, abgerufen am 22.11.2024.