ser in den städten, als auch edel- und bauerhöfe damit zu benennen. So waren auch die hufen, hu- bä, hobonnä, haftunä, nicht einerlei. Einige wurden königliche hufen genennet, andere waren domini- cales, und serviles; die königlichen hießen diejenige, welche von den Teutschen königen abhängeten; andre waren solche, welche an lehnleute übergeben waren, die solche auch wohl an andre wieder ver- lihen, oder verpachteten. Man hatte noch andre abtheilungen der hufen nach den nationen, nämlich Slavische oder Wendische und Flandrische oder Flämmingische etc. Schöttgen am a. o. s. 258 fg. Schannat am a. o. § 323.
Funfzehntes haubtstück von den eingebohrnen Teutschen.
§ 110
die einart, wozu sie dienen.
In Teutschland sind Teutschgebohrne, oder in die landsmannschaft aufgenommene. Die- ser unterscheid dienet zur anenprobe, bey der an- nehmung zu beisizern an den höchsten reichsge- richten, zu reichsämtern, bedienungen, sowohl geistlichen, als auch weltlichen, reichsgeneralen etc. sihe Johannen Andreen Hofmanns disputation de iuribus indigenarum Germaniae § 4, § 14- 24, Heinrich Hildebrandde iure ciuium ori- ginariorum, cap. III § 4 fg. Zu den Teutschge- bohrnen gehören I) die völker, welche in Teutsch- land disseits Rheines wohneten, Hertde populis Germaniae veteris, th. II cap. 1 s. 44 fg. vol. 2 tom. 1, II) diejenige, welche im großen Teutsch- lande lebeten, Hert am a. o. cap. II s. 48 fg. III) die alten Francken, Hert s. 137. IV) die Alamannier, oder Schwaben, Hert s. 63. V) die
Baiern,
XV haubtſt. von den
ſer in den ſtaͤdten, als auch edel- und bauerhoͤfe damit zu benennen. So waren auch die hufen, hu- baͤ, hobonnaͤ, haftunaͤ, nicht einerlei. Einige wurden koͤnigliche hufen genennet, andere waren domini- cales, und ſerviles; die koͤniglichen hießen diejenige, welche von den Teutſchen koͤnigen abhaͤngeten; andre waren ſolche, welche an lehnleute uͤbergeben waren, die ſolche auch wohl an andre wieder ver- lihen, oder verpachteten. Man hatte noch andre abtheilungen der hufen nach den nationen, naͤmlich Slaviſche oder Wendiſche und Flandriſche oder Flaͤmmingiſche ꝛc. Schoͤttgen am a. o. ſ. 258 fg. Schannat am a. o. § 323.
Funfzehntes haubtſtuͤck von den eingebohrnen Teutſchen.
§ 110
die einart, wozu ſie dienen.
In Teutſchland ſind Teutſchgebohrne, oder in die landsmannſchaft aufgenommene. Die- ſer unterſcheid dienet zur anenprobe, bey der an- nehmung zu beiſizern an den hoͤchſten reichsge- richten, zu reichsaͤmtern, bedienungen, ſowohl geiſtlichen, als auch weltlichen, reichsgeneralen ꝛc. ſihe Johannen Andreen Hofmanns diſputation de iuribus indigenarum Germaniae § 4, § 14- 24, Heinrich Hildebrandde iure ciuium ori- ginariorum, cap. III § 4 fg. Zu den Teutſchge- bohrnen gehoͤren I) die voͤlker, welche in Teutſch- land diſſeits Rheines wohneten, Hertde populis Germaniae veteris, th. II cap. 1 ſ. 44 fg. vol. 2 tom. 1, II) diejenige, welche im großen Teutſch- lande lebeten, Hert am a. o. cap. II ſ. 48 fg. III) die alten Francken, Hert ſ. 137. IV) die Alamannier, oder Schwaben, Hert ſ. 63. V) die
Baiern,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0058"n="48"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XV</hi> haubtſt. von den</hi></fw><lb/>ſer in den ſtaͤdten, als auch edel- und bauerhoͤfe<lb/>
damit zu benennen. So waren auch die hufen, hu-<lb/>
baͤ, hobonnaͤ, haftunaͤ, nicht einerlei. Einige wurden<lb/>
koͤnigliche hufen genennet, andere waren domini-<lb/>
cales, und ſerviles; die koͤniglichen hießen diejenige,<lb/>
welche von den Teutſchen koͤnigen abhaͤngeten;<lb/>
andre waren ſolche, welche an lehnleute uͤbergeben<lb/>
waren, die ſolche auch wohl an andre wieder ver-<lb/>
lihen, oder verpachteten. Man hatte noch andre<lb/>
abtheilungen der hufen nach den nationen, naͤmlich<lb/>
Slaviſche oder Wendiſche und Flandriſche oder<lb/>
Flaͤmmingiſche ꝛc. <hirendition="#fr">Schoͤttgen</hi> am a. o. ſ. 258 fg.<lb/><hirendition="#fr">Schannat</hi> am a. o. § 323.</p></div></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Funfzehntes haubtſtuͤck<lb/>
von den eingebohrnen Teutſchen.</hi></head><lb/><divn="3"><head>§ 110</head><lb/><noteplace="left">die einart,<lb/>
wozu ſie<lb/>
dienen.</note><p><hirendition="#in">I</hi>n Teutſchland ſind Teutſchgebohrne, oder in<lb/>
die landsmannſchaft aufgenommene. Die-<lb/>ſer unterſcheid dienet zur anenprobe, bey der an-<lb/>
nehmung zu beiſizern an den hoͤchſten reichsge-<lb/>
richten, zu reichsaͤmtern, bedienungen, ſowohl<lb/>
geiſtlichen, als auch weltlichen, reichsgeneralen ꝛc.<lb/>ſihe <hirendition="#fr">Johannen Andreen Hofmanns</hi> diſputation<lb/><hirendition="#aq">de iuribus indigenarum Germaniae</hi> § 4, § 14-<lb/>
24, <hirendition="#fr">Heinrich Hildebrand</hi><hirendition="#aq">de iure ciuium ori-<lb/>
ginariorum,</hi> cap. <hirendition="#aq">III</hi> § 4 fg. Zu den Teutſchge-<lb/>
bohrnen gehoͤren <hirendition="#aq">I)</hi> die voͤlker, welche in Teutſch-<lb/>
land diſſeits Rheines wohneten, <hirendition="#fr">Hert</hi><hirendition="#aq">de populis<lb/>
Germaniae veteris,</hi> th. <hirendition="#aq">II</hi> cap. 1 ſ. 44 fg. vol. 2<lb/>
tom. 1, <hirendition="#aq">II)</hi> diejenige, welche im großen Teutſch-<lb/>
lande lebeten, <hirendition="#fr">Hert</hi> am a. o. cap. <hirendition="#aq">II</hi>ſ. 48 fg.<lb/><hirendition="#aq">III)</hi> die alten Francken, <hirendition="#fr">Hert</hi>ſ. 137. <hirendition="#aq">IV)</hi> die<lb/>
Alamannier, oder Schwaben, <hirendition="#fr">Hert</hi>ſ. 63. <hirendition="#aq">V)</hi> die<lb/><fwplace="bottom"type="catch">Baiern,</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[48/0058]
XV haubtſt. von den
ſer in den ſtaͤdten, als auch edel- und bauerhoͤfe
damit zu benennen. So waren auch die hufen, hu-
baͤ, hobonnaͤ, haftunaͤ, nicht einerlei. Einige wurden
koͤnigliche hufen genennet, andere waren domini-
cales, und ſerviles; die koͤniglichen hießen diejenige,
welche von den Teutſchen koͤnigen abhaͤngeten;
andre waren ſolche, welche an lehnleute uͤbergeben
waren, die ſolche auch wohl an andre wieder ver-
lihen, oder verpachteten. Man hatte noch andre
abtheilungen der hufen nach den nationen, naͤmlich
Slaviſche oder Wendiſche und Flandriſche oder
Flaͤmmingiſche ꝛc. Schoͤttgen am a. o. ſ. 258 fg.
Schannat am a. o. § 323.
Funfzehntes haubtſtuͤck
von den eingebohrnen Teutſchen.
§ 110
In Teutſchland ſind Teutſchgebohrne, oder in
die landsmannſchaft aufgenommene. Die-
ſer unterſcheid dienet zur anenprobe, bey der an-
nehmung zu beiſizern an den hoͤchſten reichsge-
richten, zu reichsaͤmtern, bedienungen, ſowohl
geiſtlichen, als auch weltlichen, reichsgeneralen ꝛc.
ſihe Johannen Andreen Hofmanns diſputation
de iuribus indigenarum Germaniae § 4, § 14-
24, Heinrich Hildebrand de iure ciuium ori-
ginariorum, cap. III § 4 fg. Zu den Teutſchge-
bohrnen gehoͤren I) die voͤlker, welche in Teutſch-
land diſſeits Rheines wohneten, Hert de populis
Germaniae veteris, th. II cap. 1 ſ. 44 fg. vol. 2
tom. 1, II) diejenige, welche im großen Teutſch-
lande lebeten, Hert am a. o. cap. II ſ. 48 fg.
III) die alten Francken, Hert ſ. 137. IV) die
Alamannier, oder Schwaben, Hert ſ. 63. V) die
Baiern,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/58>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.