artikel, wornach sowohl die herren judicirer und kleinods-meister, als auch die schüzen bei vorha- benden abschüßen des vogels sich zu achten haben, sind beim Rudolphi in der Gotha diplomatica III cap. XXVI s. 138 fgg. des IIten bandes zu lesen, wo s. 144 die span-gewinste vom vogel er- läutert werden, die iedesmalige reihe der schüzen im abschüßen heisset ein rennen.
§ 1368
Das scheiben- und andre schüssen ist in dendas schelben und andre schüssen ist in den bör- fern nicht zu verstat- ten. dörfern nicht zu verstatten. Die F. H. Casseli- sche verordnung vom 22sten August 1733 verstat- tet den städten Cassel, Marburg, Rinteln, Schmalkalden, Hersfeld und Zigenhain, das scheiben-schüssen am 3ten oster- und pfingst-tage, und die sommer-monate hindurch alle 14 tage ein- mal, in den übrigen städten, ausser obgedachten 2 festtagen, nur des jares 2 monate, alle 14 ta- ge einmal.
§ 1369
In den epistolis ad Magliabechium, welche Targionius zu Florenz 1745, 8 herausgegeben hat, ist bemerket, welchergestalt das geschüz schon 1309 in einem krige zwischen den einwonern St. Geminiano und Volaterra gebrauchet worden wäre. In den provisioni des Florentinischen sta- tes wird 1326 von den bedinten bei den kanonen erwänung getan, zuverläßige nachrichten 86ster teil s. 88. Der Barre am a. o. s. 868 erwänet der kanonen, welche 1303 gefertiget worden wä- ren, und der pater Daniel am a. o. meldet s. 319, daß die Franzosen selbige schon 1338 gehabt hät- ten. Die größte gattung des groben geschüzes find die not-schlangen (welche länger, als die kanonen sind), kanonen, oder röre, scharfmezen,
purle-
N n
vom gewehre, und ſchuͤß-pulver.
artikel, wornach ſowohl die herren judicirer und kleinods-meiſter, als auch die ſchuͤzen bei vorha- benden abſchuͤßen des vogels ſich zu achten haben, ſind beim Rudolphi in der Gotha diplomatica III cap. XXVI ſ. 138 fgg. des IIten bandes zu leſen, wo ſ. 144 die ſpan-gewinſte vom vogel er- laͤutert werden, die iedesmalige reihe der ſchuͤzen im abſchuͤßen heiſſet ein rennen.
§ 1368
Das ſcheiben- und andre ſchuͤſſen iſt in dendas ſchelben und andre ſchuͤſſen iſt in den boͤr- fern nicht zu verſtat- ten. doͤrfern nicht zu verſtatten. Die F. H. Caſſeli- ſche verordnung vom 22ſten Auguſt 1733 verſtat- tet den ſtaͤdten Caſſel, Marburg, Rinteln, Schmalkalden, Hersfeld und Zigenhain, das ſcheiben-ſchuͤſſen am 3ten oſter- und pfingſt-tage, und die ſommer-monate hindurch alle 14 tage ein- mal, in den uͤbrigen ſtaͤdten, auſſer obgedachten 2 feſttagen, nur des jares 2 monate, alle 14 ta- ge einmal.
§ 1369
In den epiſtolis ad Magliabechium, welche Targionius zu Florenz 1745, 8 herausgegeben hat, iſt bemerket, welchergeſtalt das geſchuͤz ſchon 1309 in einem krige zwiſchen den einwonern St. Geminiano und Volaterra gebrauchet worden waͤre. In den proviſioni des Florentiniſchen ſta- tes wird 1326 von den bedinten bei den kanonen erwaͤnung getan, zuverlaͤßige nachrichten 86ſter teil ſ. 88. Der Barre am a. o. ſ. 868 erwaͤnet der kanonen, welche 1303 gefertiget worden waͤ- ren, und der pater Daniel am a. o. meldet ſ. 319, daß die Franzoſen ſelbige ſchon 1338 gehabt haͤt- ten. Die groͤßte gattung des groben geſchuͤzes find die not-ſchlangen (welche laͤnger, als die kanonen ſind), kanonen, oder roͤre, ſcharfmezen,
purle-
N n
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0573"n="561"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">vom gewehre, und ſchuͤß-pulver.</hi></fw><lb/>
artikel, wornach ſowohl die herren judicirer und<lb/>
kleinods-meiſter, als auch die ſchuͤzen bei vorha-<lb/>
benden abſchuͤßen des vogels ſich zu achten haben,<lb/>ſind beim <hirendition="#fr">Rudolphi</hi> in der <hirendition="#aq">Gotha diplomatica<lb/>
III cap. XXVI</hi>ſ. 138 fgg. des <hirendition="#aq">II</hi>ten bandes zu<lb/>
leſen, wo ſ. 144 die ſpan-gewinſte vom vogel er-<lb/>
laͤutert werden, die iedesmalige reihe der ſchuͤzen<lb/>
im abſchuͤßen heiſſet ein rennen.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1368</head><lb/><p>Das ſcheiben- und andre ſchuͤſſen iſt in den<noteplace="right">das ſchelben<lb/>
und andre<lb/>ſchuͤſſen iſt<lb/>
in den boͤr-<lb/>
fern nicht<lb/>
zu verſtat-<lb/>
ten.</note><lb/>
doͤrfern nicht zu verſtatten. Die F. H. Caſſeli-<lb/>ſche verordnung vom 22ſten Auguſt 1733 verſtat-<lb/>
tet den ſtaͤdten Caſſel, Marburg, Rinteln,<lb/>
Schmalkalden, Hersfeld und Zigenhain, das<lb/>ſcheiben-ſchuͤſſen am 3ten oſter- und pfingſt-tage,<lb/>
und die ſommer-monate hindurch alle 14 tage ein-<lb/>
mal, in den uͤbrigen ſtaͤdten, auſſer obgedachten<lb/>
2 feſttagen, nur des jares 2 monate, alle 14 ta-<lb/>
ge einmal.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1369</head><lb/><p>In den <hirendition="#aq">epiſtolis ad Magliabechium,</hi> welche<lb/>
Targionius zu Florenz 1745, 8 herausgegeben<lb/>
hat, iſt bemerket, welchergeſtalt das geſchuͤz ſchon<lb/>
1309 in einem krige zwiſchen den einwonern St.<lb/>
Geminiano und Volaterra gebrauchet worden<lb/>
waͤre. In den proviſioni des Florentiniſchen ſta-<lb/>
tes wird 1326 von den bedinten bei den kanonen<lb/>
erwaͤnung getan, zuverlaͤßige nachrichten 86ſter<lb/>
teil ſ. 88. Der <hirendition="#fr">Barre</hi> am a. o. ſ. 868 erwaͤnet<lb/>
der kanonen, welche 1303 gefertiget worden waͤ-<lb/>
ren, und der pater <hirendition="#fr">Daniel</hi> am a. o. meldet ſ. 319,<lb/>
daß die Franzoſen ſelbige ſchon 1338 gehabt haͤt-<lb/>
ten. Die groͤßte gattung des groben geſchuͤzes<lb/>
find die not-ſchlangen (welche laͤnger, als die<lb/>
kanonen ſind), kanonen, oder roͤre, ſcharfmezen,<lb/><fwplace="bottom"type="sig">N n</fw><fwplace="bottom"type="catch">purle-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[561/0573]
vom gewehre, und ſchuͤß-pulver.
artikel, wornach ſowohl die herren judicirer und
kleinods-meiſter, als auch die ſchuͤzen bei vorha-
benden abſchuͤßen des vogels ſich zu achten haben,
ſind beim Rudolphi in der Gotha diplomatica
III cap. XXVI ſ. 138 fgg. des IIten bandes zu
leſen, wo ſ. 144 die ſpan-gewinſte vom vogel er-
laͤutert werden, die iedesmalige reihe der ſchuͤzen
im abſchuͤßen heiſſet ein rennen.
§ 1368
Das ſcheiben- und andre ſchuͤſſen iſt in den
doͤrfern nicht zu verſtatten. Die F. H. Caſſeli-
ſche verordnung vom 22ſten Auguſt 1733 verſtat-
tet den ſtaͤdten Caſſel, Marburg, Rinteln,
Schmalkalden, Hersfeld und Zigenhain, das
ſcheiben-ſchuͤſſen am 3ten oſter- und pfingſt-tage,
und die ſommer-monate hindurch alle 14 tage ein-
mal, in den uͤbrigen ſtaͤdten, auſſer obgedachten
2 feſttagen, nur des jares 2 monate, alle 14 ta-
ge einmal.
das ſchelben
und andre
ſchuͤſſen iſt
in den boͤr-
fern nicht
zu verſtat-
ten.
§ 1369
In den epiſtolis ad Magliabechium, welche
Targionius zu Florenz 1745, 8 herausgegeben
hat, iſt bemerket, welchergeſtalt das geſchuͤz ſchon
1309 in einem krige zwiſchen den einwonern St.
Geminiano und Volaterra gebrauchet worden
waͤre. In den proviſioni des Florentiniſchen ſta-
tes wird 1326 von den bedinten bei den kanonen
erwaͤnung getan, zuverlaͤßige nachrichten 86ſter
teil ſ. 88. Der Barre am a. o. ſ. 868 erwaͤnet
der kanonen, welche 1303 gefertiget worden waͤ-
ren, und der pater Daniel am a. o. meldet ſ. 319,
daß die Franzoſen ſelbige ſchon 1338 gehabt haͤt-
ten. Die groͤßte gattung des groben geſchuͤzes
find die not-ſchlangen (welche laͤnger, als die
kanonen ſind), kanonen, oder roͤre, ſcharfmezen,
purle-
N n
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 561. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/573>, abgerufen am 18.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.