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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XXI haubtstück
ner in den zusäzen zu Becks forstgerechtigkeit
s. 681, 682, Florinus im Iten teil s. 136, s. 1186.

§ 1320
die fisch-
otter und
biber gehö-
ren zur jagt.

Die fischotter und biber sind zwar auch fisch-
räuber, allein wenn der eigentümer des teiches die
jagt nicht hat, darf er solche auch nicht fangen,
Beck am a. o. cap. XIII § 5 s. 254 und 703.

§ 1321
der teich-
herr kan sei-
ne fische bei
den über-
schwem-
mungen
[v]erfolgen.

Wenn ein teich, oder weiher, durch einen wol-
kenbruch, guß oder auf andre weise ausbricht,
oder überschüsset, und dadurch die fische fortge-
schwemmet werden, darf der teichherr solchen
nachsezen, und sie wieder auffangen. Inhalts
des erzherzogtumes Oesterreich ordnung de iuri-
bus incorporalibus
tit. X § 3 muß dises inner-
halb tag und nacht vom teichherrn befolget wer-
den, Schmidt in der auslegung des Baierischen
landrechtes.

§ 1322
wiefern sie
zehntbar
sind?

Wo der grund und boden zehntpflichtig ist,
werden auch die fische in teichen gezehntet,
Werndtle vom zehnt-rechte im IIten buche cap. 3
s. 105 fgg., Florinus am a. o. im Iten teile s.
1186 am ende.

§ 1323
wer den
schaden der
erfrornen
fische tragen
muß bei den
pachten?

In sachen des gräflichen pachters zu N. kam es
1740 auf einen teich-schaden von 2000 rthl. an,
wer den schaden der erfrornen fische zu tragen ha-
be? Es fället 1) die beschaffenheit des teiches in
betrachtung, und 2) ob wuhlen-löcher durchs eis
sind gehauen, auch stangen mit abgehauenen stro-
he darin sind geschlagen worden? Hat nun der
teich weder warme quellen, noch den gehörigen
zu- und abfluß, und die fische erfriren, der wuhlen
ungeachtet, darin; so ist der pachter ausser schuld,
Döbel am a. o. s. 238. Wie man sich immit-

tels

XXI haubtſtuͤck
ner in den zuſaͤzen zu Becks forſtgerechtigkeit
ſ. 681, 682, Florinus im Iten teil ſ. 136, ſ. 1186.

§ 1320
die fiſch-
otter und
biber gehoͤ-
ren zur jagt.

Die fiſchotter und biber ſind zwar auch fiſch-
raͤuber, allein wenn der eigentuͤmer des teiches die
jagt nicht hat, darf er ſolche auch nicht fangen,
Beck am a. o. cap. XIII § 5 ſ. 254 und 703.

§ 1321
der teich-
herr kan ſei-
ne fiſche bei
den uͤber-
ſchwem-
mungen
[v]erfolgen.

Wenn ein teich, oder weiher, durch einen wol-
kenbruch, guß oder auf andre weiſe ausbricht,
oder uͤberſchuͤſſet, und dadurch die fiſche fortge-
ſchwemmet werden, darf der teichherr ſolchen
nachſezen, und ſie wieder auffangen. Inhalts
des erzherzogtumes Oeſterreich ordnung de iuri-
bus incorporalibus
tit. X § 3 muß diſes inner-
halb tag und nacht vom teichherrn befolget wer-
den, Schmidt in der auslegung des Baieriſchen
landrechtes.

§ 1322
wiefern ſie
zehntbar
ſind?

Wo der grund und boden zehntpflichtig iſt,
werden auch die fiſche in teichen gezehntet,
Werndtle vom zehnt-rechte im IIten buche cap. 3
ſ. 105 fgg., Florinus am a. o. im Iten teile ſ.
1186 am ende.

§ 1323
wer den
ſchaden der
erfrornen
fiſche tragen
muß bei den
pachten?

In ſachen des graͤflichen pachters zu N. kam es
1740 auf einen teich-ſchaden von 2000 rthl. an,
wer den ſchaden der erfrornen fiſche zu tragen ha-
be? Es faͤllet 1) die beſchaffenheit des teiches in
betrachtung, und 2) ob wuhlen-loͤcher durchs eis
ſind gehauen, auch ſtangen mit abgehauenen ſtro-
he darin ſind geſchlagen worden? Hat nun der
teich weder warme quellen, noch den gehoͤrigen
zu- und abfluß, und die fiſche erfriren, der wuhlen
ungeachtet, darin; ſo iſt der pachter auſſer ſchuld,
Doͤbel am a. o. ſ. 238. Wie man ſich immit-

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[546/0558] XXI haubtſtuͤck ner in den zuſaͤzen zu Becks forſtgerechtigkeit ſ. 681, 682, Florinus im Iten teil ſ. 136, ſ. 1186. § 1320 Die fiſchotter und biber ſind zwar auch fiſch- raͤuber, allein wenn der eigentuͤmer des teiches die jagt nicht hat, darf er ſolche auch nicht fangen, Beck am a. o. cap. XIII § 5 ſ. 254 und 703. § 1321 Wenn ein teich, oder weiher, durch einen wol- kenbruch, guß oder auf andre weiſe ausbricht, oder uͤberſchuͤſſet, und dadurch die fiſche fortge- ſchwemmet werden, darf der teichherr ſolchen nachſezen, und ſie wieder auffangen. Inhalts des erzherzogtumes Oeſterreich ordnung de iuri- bus incorporalibus tit. X § 3 muß diſes inner- halb tag und nacht vom teichherrn befolget wer- den, Schmidt in der auslegung des Baieriſchen landrechtes. § 1322 Wo der grund und boden zehntpflichtig iſt, werden auch die fiſche in teichen gezehntet, Werndtle vom zehnt-rechte im IIten buche cap. 3 ſ. 105 fgg., Florinus am a. o. im Iten teile ſ. 1186 am ende. § 1323 In ſachen des graͤflichen pachters zu N. kam es 1740 auf einen teich-ſchaden von 2000 rthl. an, wer den ſchaden der erfrornen fiſche zu tragen ha- be? Es faͤllet 1) die beſchaffenheit des teiches in betrachtung, und 2) ob wuhlen-loͤcher durchs eis ſind gehauen, auch ſtangen mit abgehauenen ſtro- he darin ſind geſchlagen worden? Hat nun der teich weder warme quellen, noch den gehoͤrigen zu- und abfluß, und die fiſche erfriren, der wuhlen ungeachtet, darin; ſo iſt der pachter auſſer ſchuld, Doͤbel am a. o. ſ. 238. Wie man ſich immit- tels

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 546. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/558>, abgerufen am 22.11.2024.