richten, daß ein ieder nicht so vil halte, als er will, sondern es ist auf die güter hirunter zu se- hen, MeviusP. V dec. 251, Fritschde iure compascui § XI fgg. und zwar wo es die gegend verstattet, reines vih, damit gute weise wolle in das land komme; hingegen die schwarze, braune, grise und graue schafe abgeschaffet, auch diejeni- ge, welche filzhärig sind und springhare unter der wolle haben, nicht gedultet werden. Des endes zu verhüten ist, daß keine zigen-böcke bei den scha- fen weiden. Anbenebst sind, wo es der himmels- strich erlaubet, zaubel-schafe zu zihen. Auch die rauhe art der schafe lässet sich in eine feinere ver- wandeln, besage Frider. Wilh. Hastfers unter- richt von der zucht und wartung der besten art von schafen s. 52 fgg.
§ 1183
inzurich- en sind?
Disemnach besage der S. Gothaischen landes- ordnung im IIten teile cap. III tit. 21 dürfen auf eine hufe landes nur 8 schafe; S. Altenburgische landes-ordnung II, 3, 20; in Baiern aber 12, Baierisch landrecht III, 14, 4, in Schlesien 25 auf eine hufe gehalten werden, Schickfuß in der Schlesischen chronik im IIIten buche s. 496. In den Kur-Braunschweigischen landen kan ein ackermann 30, ein halbspänner 15, ein köter, welcher wenigstens 20 morgen acker hat, 10 häubter halten. In den Kur-Brandenburgischen landen ist die schafzal der untertanen ebenfalls be- stimmet. Dises aber erstrecket sich nicht auf die fleischer, welche im herbste viles schafvih zum schlachten halten, Fritsch am a. o., weilen sie für die weide sorgen und dise pachten müssen.
§ 1184
ob die bür- ger der herr- schaft schafe
Wenn eine herrschaft auf ihrer bürger feldern die schäferei hergebracht hat, gleichwohl nebst dem
einen
X haubtſtuͤck
richten, daß ein ieder nicht ſo vil halte, als er will, ſondern es iſt auf die guͤter hirunter zu ſe- hen, MeviusP. V dec. 251, Fritſchde iure compaſcui § XI fgg. und zwar wo es die gegend verſtattet, reines vih, damit gute weiſe wolle in das land komme; hingegen die ſchwarze, braune, griſe und graue ſchafe abgeſchaffet, auch diejeni- ge, welche filzhaͤrig ſind und ſpringhare unter der wolle haben, nicht gedultet werden. Des endes zu verhuͤten iſt, daß keine zigen-boͤcke bei den ſcha- fen weiden. Anbenebſt ſind, wo es der himmels- ſtrich erlaubet, zaubel-ſchafe zu zihen. Auch die rauhe art der ſchafe laͤſſet ſich in eine feinere ver- wandeln, beſage Frider. Wilh. Haſtfers unter- richt von der zucht und wartung der beſten art von ſchafen ſ. 52 fgg.
§ 1183
inzurich- en ſind?
Diſemnach beſage der S. Gothaiſchen landes- ordnung im IIten teile cap. III tit. 21 duͤrfen auf eine hufe landes nur 8 ſchafe; S. Altenburgiſche landes-ordnung II, 3, 20; in Baiern aber 12, Baieriſch landrecht III, 14, 4, in Schleſien 25 auf eine hufe gehalten werden, Schickfuß in der Schleſiſchen chronik im IIIten buche ſ. 496. In den Kur-Braunſchweigiſchen landen kan ein ackermann 30, ein halbſpaͤnner 15, ein koͤter, welcher wenigſtens 20 morgen acker hat, 10 haͤubter halten. In den Kur-Brandenburgiſchen landen iſt die ſchafzal der untertanen ebenfalls be- ſtimmet. Diſes aber erſtrecket ſich nicht auf die fleiſcher, welche im herbſte viles ſchafvih zum ſchlachten halten, Fritſch am a. o., weilen ſie fuͤr die weide ſorgen und diſe pachten muͤſſen.
§ 1184
ob die buͤr- ger der herꝛ- ſchaft ſchafe
Wenn eine herrſchaft auf ihrer buͤrger feldern die ſchaͤferei hergebracht hat, gleichwohl nebſt dem
einen
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X haubtſtuͤck
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compaſcui § XI fgg. und zwar wo es die gegend
verſtattet, reines vih, damit gute weiſe wolle in
das land komme; hingegen die ſchwarze, braune,
griſe und graue ſchafe abgeſchaffet, auch diejeni-
ge, welche filzhaͤrig ſind und ſpringhare unter der
wolle haben, nicht gedultet werden. Des endes
zu verhuͤten iſt, daß keine zigen-boͤcke bei den ſcha-
fen weiden. Anbenebſt ſind, wo es der himmels-
ſtrich erlaubet, zaubel-ſchafe zu zihen. Auch die
rauhe art der ſchafe laͤſſet ſich in eine feinere ver-
wandeln, beſage Frider. Wilh. Haſtfers unter-
richt von der zucht und wartung der beſten art
von ſchafen ſ. 52 fgg.
§ 1183
Diſemnach beſage der S. Gothaiſchen landes-
ordnung im IIten teile cap. III tit. 21 duͤrfen auf
eine hufe landes nur 8 ſchafe; S. Altenburgiſche
landes-ordnung II, 3, 20; in Baiern aber 12,
Baieriſch landrecht III, 14, 4, in Schleſien 25
auf eine hufe gehalten werden, Schickfuß in der
Schleſiſchen chronik im IIIten buche ſ. 496. In
den Kur-Braunſchweigiſchen landen kan ein
ackermann 30, ein halbſpaͤnner 15, ein koͤter,
welcher wenigſtens 20 morgen acker hat, 10
haͤubter halten. In den Kur-Brandenburgiſchen
landen iſt die ſchafzal der untertanen ebenfalls be-
ſtimmet. Diſes aber erſtrecket ſich nicht auf die
fleiſcher, welche im herbſte viles ſchafvih zum
ſchlachten halten, Fritſch am a. o., weilen ſie
fuͤr die weide ſorgen und diſe pachten muͤſſen.
§ 1184
Wenn eine herrſchaft auf ihrer buͤrger feldern
die ſchaͤferei hergebracht hat, gleichwohl nebſt dem
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 494. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/506>, abgerufen am 21.11.2024.
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