Die Frisische und Gröningische sind unter denFrisischen und Grö- ningischen, Niderländischen die grösten, und dinen für die kutschen, auch die küraßir - reiter, Trichter sp. 1579.
§ 1094
Die Englische sind auf der schule sehr schwerEnglischen, abzurichten; zum laufen aber ungemein, imglei- chen zum paßgehen, die beschreibung solcher pfer- den und stuten erteilen der herzog von Newcastle in der reitbane, s. 47 fgg. und Trichter sp. 610 fg.
§ 1095
Die Ungarischen werden wild erzogen, undUngari- schen, scheuen deswegen leichtlich. Zum geschwinde rei- ten sind sie brauchbar, Trichter sp. 1581, jedoch sind die Podolier und Ukräner besser, Trichter sp. 1581, sie lassen sich aber nicht gern beschlagen. Die Ungarn sind zu schweren lasten in schweren landen, tiefen wegen, oder bergen fortzubringen, nicht aufgeleget, so dauerhaft sie sonst sind, und aushalten; hergegen dinen die Moldauer hirzu besser, Marperger am a. o.
§ 1096
Die Teutsche pferde werden zu reiter- drago-Teutschen, ner- und karossen-pferden gebrauchet, der feler ist, daß sie zu jung arbeiten müssen, Trichter sp. 1579.
§ 1097
Die mängel der pferde sind entweder haubt-deren män- gel. erb- oder zufällige. Ferner teilet man sie in haubtsächliche mängel, oder geringe, Trichter sp. 1759. Jedoch nemen die stallmeister das wort haubtmangel anderst, als die roß-händler, Trich- ter sp. 1758 fg. Die erbmängel werden auf die füllen fortgepflanzet. Von den zufälligen heisset es: wer die augen nicht auftut, tue den beutel auf; kauf und backenstreiche sind einander selten
gleich.
G g
von den pferden.
§ 1093
Die Friſiſche und Groͤningiſche ſind unter denFriſiſchen und Groͤ- ningiſchen, Niderlaͤndiſchen die groͤſten, und dinen fuͤr die kutſchen, auch die kuͤraßir - reiter, Trichter ſp. 1579.
§ 1094
Die Engliſche ſind auf der ſchule ſehr ſchwerEngliſchen, abzurichten; zum laufen aber ungemein, imglei- chen zum paßgehen, die beſchreibung ſolcher pfer- den und ſtuten erteilen der herzog von Newcaſtle in der reitbane, ſ. 47 fgg. und Trichter ſp. 610 fg.
§ 1095
Die Ungariſchen werden wild erzogen, undUngari- ſchen, ſcheuen deswegen leichtlich. Zum geſchwinde rei- ten ſind ſie brauchbar, Trichter ſp. 1581, jedoch ſind die Podolier und Ukraͤner beſſer, Trichter ſp. 1581, ſie laſſen ſich aber nicht gern beſchlagen. Die Ungarn ſind zu ſchweren laſten in ſchweren landen, tiefen wegen, oder bergen fortzubringen, nicht aufgeleget, ſo dauerhaft ſie ſonſt ſind, und aushalten; hergegen dinen die Moldauer hirzu beſſer, Marperger am a. o.
§ 1096
Die Teutſche pferde werden zu reiter- drago-Teutſchen, ner- und karoſſen-pferden gebrauchet, der feler iſt, daß ſie zu jung arbeiten muͤſſen, Trichter ſp. 1579.
§ 1097
Die maͤngel der pferde ſind entweder haubt-deren maͤn- gel. erb- oder zufaͤllige. Ferner teilet man ſie in haubtſaͤchliche maͤngel, oder geringe, Trichter ſp. 1759. Jedoch nemen die ſtallmeiſter das wort haubtmangel anderſt, als die roß-haͤndler, Trich- ter ſp. 1758 fg. Die erbmaͤngel werden auf die fuͤllen fortgepflanzet. Von den zufaͤlligen heiſſet es: wer die augen nicht auftut, tue den beutel auf; kauf und backenſtreiche ſind einander ſelten
gleich.
G g
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0477"n="465"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den pferden.</hi></fw><lb/><divn="3"><head>§ 1093</head><lb/><p>Die Friſiſche und Groͤningiſche ſind unter den<noteplace="right">Friſiſchen<lb/>
und Groͤ-<lb/>
ningiſchen,</note><lb/>
Niderlaͤndiſchen die groͤſten, und dinen fuͤr die<lb/>
kutſchen, auch die kuͤraßir - reiter, <hirendition="#fr">Trichter</hi><lb/>ſp. 1579.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1094</head><lb/><p>Die Engliſche ſind auf der ſchule ſehr ſchwer<noteplace="right">Engliſchen,</note><lb/>
abzurichten; zum laufen aber ungemein, imglei-<lb/>
chen zum paßgehen, die beſchreibung ſolcher pfer-<lb/>
den und ſtuten erteilen der herzog von Newcaſtle<lb/>
in der reitbane, ſ. 47 fgg. und <hirendition="#fr">Trichter</hi>ſp. 610 fg.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1095</head><lb/><p>Die Ungariſchen werden wild erzogen, und<noteplace="right">Ungari-<lb/>ſchen,</note><lb/>ſcheuen deswegen leichtlich. Zum geſchwinde rei-<lb/>
ten ſind ſie brauchbar, <hirendition="#fr">Trichter</hi>ſp. 1581, jedoch<lb/>ſind die Podolier und Ukraͤner beſſer, <hirendition="#fr">Trichter</hi><lb/>ſp. 1581, ſie laſſen ſich aber nicht gern beſchlagen.<lb/>
Die Ungarn ſind zu ſchweren laſten in ſchweren<lb/>
landen, tiefen wegen, oder bergen fortzubringen,<lb/>
nicht aufgeleget, ſo dauerhaft ſie ſonſt ſind, und<lb/>
aushalten; hergegen dinen die Moldauer hirzu<lb/>
beſſer, <hirendition="#fr">Marperger</hi> am a. o.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1096</head><lb/><p>Die Teutſche pferde werden zu reiter- drago-<noteplace="right">Teutſchen,</note><lb/>
ner- und karoſſen-pferden gebrauchet, der feler iſt,<lb/>
daß ſie zu jung arbeiten muͤſſen, <hirendition="#fr">Trichter</hi>ſp. 1579.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 1097</head><lb/><p>Die maͤngel der pferde ſind entweder haubt-<noteplace="right">deren maͤn-<lb/>
gel.</note><lb/>
erb- oder zufaͤllige. Ferner teilet man ſie in<lb/>
haubtſaͤchliche maͤngel, oder geringe, <hirendition="#fr">Trichter</hi><lb/>ſp. 1759. Jedoch nemen die ſtallmeiſter das wort<lb/><hirendition="#fr">haubtmangel</hi> anderſt, als die roß-haͤndler, <hirendition="#fr">Trich-<lb/>
ter</hi>ſp. 1758 fg. Die erbmaͤngel werden auf die<lb/>
fuͤllen fortgepflanzet. Von den zufaͤlligen heiſſet<lb/>
es: wer die augen nicht auftut, tue den beutel<lb/>
auf; kauf und backenſtreiche ſind einander ſelten<lb/><fwplace="bottom"type="sig">G g</fw><fwplace="bottom"type="catch">gleich.</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[465/0477]
von den pferden.
§ 1093
Die Friſiſche und Groͤningiſche ſind unter den
Niderlaͤndiſchen die groͤſten, und dinen fuͤr die
kutſchen, auch die kuͤraßir - reiter, Trichter
ſp. 1579.
Friſiſchen
und Groͤ-
ningiſchen,
§ 1094
Die Engliſche ſind auf der ſchule ſehr ſchwer
abzurichten; zum laufen aber ungemein, imglei-
chen zum paßgehen, die beſchreibung ſolcher pfer-
den und ſtuten erteilen der herzog von Newcaſtle
in der reitbane, ſ. 47 fgg. und Trichter ſp. 610 fg.
Engliſchen,
§ 1095
Die Ungariſchen werden wild erzogen, und
ſcheuen deswegen leichtlich. Zum geſchwinde rei-
ten ſind ſie brauchbar, Trichter ſp. 1581, jedoch
ſind die Podolier und Ukraͤner beſſer, Trichter
ſp. 1581, ſie laſſen ſich aber nicht gern beſchlagen.
Die Ungarn ſind zu ſchweren laſten in ſchweren
landen, tiefen wegen, oder bergen fortzubringen,
nicht aufgeleget, ſo dauerhaft ſie ſonſt ſind, und
aushalten; hergegen dinen die Moldauer hirzu
beſſer, Marperger am a. o.
Ungari-
ſchen,
§ 1096
Die Teutſche pferde werden zu reiter- drago-
ner- und karoſſen-pferden gebrauchet, der feler iſt,
daß ſie zu jung arbeiten muͤſſen, Trichter ſp. 1579.
Teutſchen,
§ 1097
Die maͤngel der pferde ſind entweder haubt-
erb- oder zufaͤllige. Ferner teilet man ſie in
haubtſaͤchliche maͤngel, oder geringe, Trichter
ſp. 1759. Jedoch nemen die ſtallmeiſter das wort
haubtmangel anderſt, als die roß-haͤndler, Trich-
ter ſp. 1758 fg. Die erbmaͤngel werden auf die
fuͤllen fortgepflanzet. Von den zufaͤlligen heiſſet
es: wer die augen nicht auftut, tue den beutel
auf; kauf und backenſtreiche ſind einander ſelten
gleich.
deren maͤn-
gel.
G g
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/477>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.