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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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I haubtst. von den
rechnet
wird?
rat-häuser, markt-pläze, gerichtspläze, und an-
dere öffentliche gebäude, brunnen, bäche, hölzer,
back- brau- wirts-häuser, schenken, weiden, wi-
sen, mülen, samt den übrigen grundstücken und
gerechtsamen, welche der ganzen gemeine in ab-
sicht auf die abnuzung und den gebrauch zustehen.
Sotane gemeine güter werden am Rheine, in
Schwaben und in der Schweiz Allmandgüter,
allmenden,
das ist, allmeine, allgemeine güter
in rücksicht auf die gemeine, welcher solche güter
des nuzens halber zustehen, genennet. Denn all-
mend stammet vom worte allermännig ab, Schil-
ter
im glossario Teuton. s. 21, Schöpf de bo-
nis vniuersitatum, quae dicuntur:
Allmanden,
Fritsch
de statu pagorum cap. XVII, und im
supplemento Speidelio-Besold. s. 19, Besold
de iure rerum vniuersitatum, Wehner in den
obseruat. practicis unter dem Worte: Weid-
gang,
s. 497 s. 512, Wormsische reformation
vom jare 1561 im Iten buche des VIten teiles tit.
XIII s. 144, b, repertorium iuris priuati, im
Iten teile 177 fg. Es sind daher die allmands-
wasser, das ist, gemeine wasser, bekannt. Ob
aber die gemein reut und prendt den zehnten zu
leisten habe, besaget der zusaz zu des Klocks
consil. I num. 139, 173 fg., Frisch im Teutsch
Lateinischen wörterbuche s. 19 des Iten teiles, und
s. 495 unter dem worte kabeln.

§ 1062
dise können
one feier-
lichkeit
nicht ver-
äussert wer-
den.

Einer gemeine kommet nicht zu, dergleichen ge-
meine sachen one dringende ursache und one vor-
wissen sowohl decret des landesherrns zu veräus-
sern, Brunnemann ad L. vlt. cod. de vend.
reb. ciuit.
Wildvogel in consil. 40 num. 8,
s. 72, Kur-Braunschweig-Lüneburgischer landes-
gesäze IIter teil s. 630 fg. Daß aber den gemei-

nen

I haubtſt. von den
rechnet
wird?
rat-haͤuſer, markt-plaͤze, gerichtsplaͤze, und an-
dere oͤffentliche gebaͤude, brunnen, baͤche, hoͤlzer,
back- brau- wirts-haͤuſer, ſchenken, weiden, wi-
ſen, muͤlen, ſamt den uͤbrigen grundſtuͤcken und
gerechtſamen, welche der ganzen gemeine in ab-
ſicht auf die abnuzung und den gebrauch zuſtehen.
Sotane gemeine guͤter werden am Rheine, in
Schwaben und in der Schweiz Allmandguͤter,
allmenden,
das iſt, allmeine, allgemeine guͤter
in ruͤckſicht auf die gemeine, welcher ſolche guͤter
des nuzens halber zuſtehen, genennet. Denn all-
mend ſtammet vom worte allermaͤnnig ab, Schil-
ter
im gloſſario Teuton. ſ. 21, Schoͤpf de bo-
nis vniuerſitatum, quae dicuntur:
Allmanden,
Fritſch
de ſtatu pagorum cap. XVII, und im
ſupplemento Speidelio-Beſold. ſ. 19, Beſold
de iure rerum vniuerſitatum, Wehner in den
obſeruat. practicis unter dem Worte: Weid-
gang,
ſ. 497 ſ. 512, Wormſiſche reformation
vom jare 1561 im Iten buche des VIten teiles tit.
XIII ſ. 144, b, repertorium iuris priuati, im
Iten teile 177 fg. Es ſind daher die allmands-
waſſer, das iſt, gemeine waſſer, bekannt. Ob
aber die gemein reut und prendt den zehnten zu
leiſten habe, beſaget der zuſaz zu des Klocks
conſil. I num. 139, 173 fg., Friſch im Teutſch
Lateiniſchen woͤrterbuche ſ. 19 des Iten teiles, und
ſ. 495 unter dem worte kabeln.

§ 1062
diſe koͤnnen
one feier-
lichkeit
nicht ver-
aͤuſſert wer-
den.

Einer gemeine kommet nicht zu, dergleichen ge-
meine ſachen one dringende urſache und one vor-
wiſſen ſowohl decret des landesherrns zu veraͤuſ-
ſern, Brunnemann ad L. vlt. cod. de vend.
reb. ciuit.
Wildvogel in conſil. 40 num. 8,
ſ. 72, Kur-Braunſchweig-Luͤneburgiſcher landes-
geſaͤze IIter teil ſ. 630 fg. Daß aber den gemei-

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[454/0466] I haubtſt. von den rat-haͤuſer, markt-plaͤze, gerichtsplaͤze, und an- dere oͤffentliche gebaͤude, brunnen, baͤche, hoͤlzer, back- brau- wirts-haͤuſer, ſchenken, weiden, wi- ſen, muͤlen, ſamt den uͤbrigen grundſtuͤcken und gerechtſamen, welche der ganzen gemeine in ab- ſicht auf die abnuzung und den gebrauch zuſtehen. Sotane gemeine guͤter werden am Rheine, in Schwaben und in der Schweiz Allmandguͤter, allmenden, das iſt, allmeine, allgemeine guͤter in ruͤckſicht auf die gemeine, welcher ſolche guͤter des nuzens halber zuſtehen, genennet. Denn all- mend ſtammet vom worte allermaͤnnig ab, Schil- ter im gloſſario Teuton. ſ. 21, Schoͤpf de bo- nis vniuerſitatum, quae dicuntur: Allmanden, Fritſch de ſtatu pagorum cap. XVII, und im ſupplemento Speidelio-Beſold. ſ. 19, Beſold de iure rerum vniuerſitatum, Wehner in den obſeruat. practicis unter dem Worte: Weid- gang, ſ. 497 ſ. 512, Wormſiſche reformation vom jare 1561 im Iten buche des VIten teiles tit. XIII ſ. 144, b, repertorium iuris priuati, im Iten teile 177 fg. Es ſind daher die allmands- waſſer, das iſt, gemeine waſſer, bekannt. Ob aber die gemein reut und prendt den zehnten zu leiſten habe, beſaget der zuſaz zu des Klocks conſil. I num. 139, 173 fg., Friſch im Teutſch Lateiniſchen woͤrterbuche ſ. 19 des Iten teiles, und ſ. 495 unter dem worte kabeln. rechnet wird? § 1062 Einer gemeine kommet nicht zu, dergleichen ge- meine ſachen one dringende urſache und one vor- wiſſen ſowohl decret des landesherrns zu veraͤuſ- ſern, Brunnemann ad L. vlt. cod. de vend. reb. ciuit. Wildvogel in conſil. 40 num. 8, ſ. 72, Kur-Braunſchweig-Luͤneburgiſcher landes- geſaͤze IIter teil ſ. 630 fg. Daß aber den gemei- nen

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 454. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/466>, abgerufen am 22.11.2024.