Wenn die kinder nicht gänzlich abgefundenwenn die abteilung das erb- schaftsrecht nicht auf- hebet? worden sind, sondern nur einen voraus, oder von ires verstorbenen vaters, oder von irer mutter erbschaft den rechts-gebürenden anteil erhalten haben; so hat dise abteilung vorbesagte wirkung nicht, sondern sie können mit dem übrigen geschwi- ster erben. Gestalt dann auch sotane abteilung keine art ist: die väterliche gewalt aufzuheben, Kirchhofs disp. de separatione liberorum per elocationem et diuisionem, Gießen 1711, thue hinzu das repertorium iuris priuati im Iten tei- le, unter dem worte: abgeteilte kinder, abson- derung, abfindung der kinder s. 32, s. 67 fgg.
§ 945
Von diser absonderung der kinder, ist die ab- sonderung, auch abfindung des nachgebornen ge- schwisters, der witben, bei dem hohen und nidern adel, den gemeinen leuten unterschiden.
Hundert u. ein u. zwanzigstes haubtstück von der beisteuer der ältern, oder der in Sachsen so genannten väterlichen hülfe.
§ 946
Die väterliche oder mütterliche hülfe heiset,was sotane hülfe ist? wenn ältern iren von sich abgesonderten kindern mit irem vermögen an hand gehen. Sol- ches kan mit sachen, waaren, gelte und andern zur haushaltung nötigen und dinlichen dingen ge- schehen, sowohl, wenn sie sich verheiraten, als auch, wenn sie iren eigenen haushalt anfangen.
§ 947
C c 4
beiſteuer der aͤltern, ꝛc.
§ 944
Wenn die kinder nicht gaͤnzlich abgefundenwenn die abteilung das erb- ſchaftsrecht nicht auf- hebet? worden ſind, ſondern nur einen voraus, oder von ires verſtorbenen vaters, oder von irer mutter erbſchaft den rechts-gebuͤrenden anteil erhalten haben; ſo hat diſe abteilung vorbeſagte wirkung nicht, ſondern ſie koͤnnen mit dem uͤbrigen geſchwi- ſter erben. Geſtalt dann auch ſotane abteilung keine art iſt: die vaͤterliche gewalt aufzuheben, Kirchhofs diſp. de ſeparatione liberorum per elocationem et diuiſionem, Gießen 1711, thue hinzu das repertorium iuris priuati im Iten tei- le, unter dem worte: abgeteilte kinder, abſon- derung, abfindung der kinder ſ. 32, ſ. 67 fgg.
§ 945
Von diſer abſonderung der kinder, iſt die ab- ſonderung, auch abfindung des nachgebornen ge- ſchwiſters, der witben, bei dem hohen und nidern adel, den gemeinen leuten unterſchiden.
Hundert u. ein u. zwanzigſtes haubtſtuͤck von der beiſteuer der aͤltern, oder der in Sachſen ſo genannten vaͤterlichen huͤlfe.
§ 946
Die vaͤterliche oder muͤtterliche huͤlfe heiſet,was ſotane huͤlfe iſt? wenn aͤltern iren von ſich abgeſonderten kindern mit irem vermoͤgen an hand gehen. Sol- ches kan mit ſachen, waaren, gelte und andern zur haushaltung noͤtigen und dinlichen dingen ge- ſchehen, ſowohl, wenn ſie ſich verheiraten, als auch, wenn ſie iren eigenen haushalt anfangen.
§ 947
C c 4
<TEI><text><body><divn="2"><pbfacs="#f0419"n="407"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">beiſteuer der aͤltern, ꝛc.</hi></fw><lb/><divn="3"><head>§ 944</head><lb/><p>Wenn die kinder nicht gaͤnzlich abgefunden<noteplace="right">wenn die<lb/>
abteilung<lb/>
das erb-<lb/>ſchaftsrecht<lb/>
nicht auf-<lb/>
hebet?</note><lb/>
worden ſind, ſondern nur einen voraus, oder von<lb/>
ires verſtorbenen vaters, oder von irer mutter<lb/>
erbſchaft den rechts-gebuͤrenden anteil erhalten<lb/>
haben; ſo hat diſe abteilung vorbeſagte wirkung<lb/>
nicht, ſondern ſie koͤnnen mit dem uͤbrigen geſchwi-<lb/>ſter erben. Geſtalt dann auch ſotane abteilung<lb/>
keine art iſt: die vaͤterliche gewalt aufzuheben,<lb/><hirendition="#fr">Kirchhofs</hi> diſp. <hirendition="#aq">de ſeparatione liberorum per<lb/>
elocationem et diuiſionem,</hi> Gießen 1711, thue<lb/>
hinzu das <hirendition="#aq">repertorium iuris priuati</hi> im <hirendition="#aq">I</hi>ten tei-<lb/>
le, unter dem worte: <hirendition="#fr">abgeteilte kinder, abſon-<lb/>
derung, abfindung der kinder</hi>ſ. 32, ſ. 67 fgg.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 945</head><lb/><p>Von diſer abſonderung der kinder, iſt die ab-<lb/>ſonderung, auch abfindung des nachgebornen ge-<lb/>ſchwiſters, der witben, bei dem hohen und nidern<lb/>
adel, den gemeinen leuten unterſchiden.</p></div></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Hundert u. ein u. zwanzigſtes haubtſtuͤck<lb/>
von der beiſteuer der aͤltern, oder der<lb/>
in Sachſen ſo genannten vaͤterlichen<lb/>
huͤlfe.</hi></head><lb/><divn="3"><head>§ 946</head><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>ie vaͤterliche oder muͤtterliche huͤlfe heiſet,<noteplace="right">was ſotane<lb/>
huͤlfe iſt?</note><lb/>
wenn aͤltern iren von ſich abgeſonderten<lb/>
kindern mit irem vermoͤgen an hand gehen. Sol-<lb/>
ches kan mit ſachen, waaren, gelte und andern<lb/>
zur haushaltung noͤtigen und dinlichen dingen ge-<lb/>ſchehen, ſowohl, wenn ſie ſich verheiraten, als<lb/>
auch, wenn ſie iren eigenen haushalt anfangen.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="sig">C c 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">§ 947</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[407/0419]
beiſteuer der aͤltern, ꝛc.
§ 944
Wenn die kinder nicht gaͤnzlich abgefunden
worden ſind, ſondern nur einen voraus, oder von
ires verſtorbenen vaters, oder von irer mutter
erbſchaft den rechts-gebuͤrenden anteil erhalten
haben; ſo hat diſe abteilung vorbeſagte wirkung
nicht, ſondern ſie koͤnnen mit dem uͤbrigen geſchwi-
ſter erben. Geſtalt dann auch ſotane abteilung
keine art iſt: die vaͤterliche gewalt aufzuheben,
Kirchhofs diſp. de ſeparatione liberorum per
elocationem et diuiſionem, Gießen 1711, thue
hinzu das repertorium iuris priuati im Iten tei-
le, unter dem worte: abgeteilte kinder, abſon-
derung, abfindung der kinder ſ. 32, ſ. 67 fgg.
wenn die
abteilung
das erb-
ſchaftsrecht
nicht auf-
hebet?
§ 945
Von diſer abſonderung der kinder, iſt die ab-
ſonderung, auch abfindung des nachgebornen ge-
ſchwiſters, der witben, bei dem hohen und nidern
adel, den gemeinen leuten unterſchiden.
Hundert u. ein u. zwanzigſtes haubtſtuͤck
von der beiſteuer der aͤltern, oder der
in Sachſen ſo genannten vaͤterlichen
huͤlfe.
§ 946
Die vaͤterliche oder muͤtterliche huͤlfe heiſet,
wenn aͤltern iren von ſich abgeſonderten
kindern mit irem vermoͤgen an hand gehen. Sol-
ches kan mit ſachen, waaren, gelte und andern
zur haushaltung noͤtigen und dinlichen dingen ge-
ſchehen, ſowohl, wenn ſie ſich verheiraten, als
auch, wenn ſie iren eigenen haushalt anfangen.
was ſotane
huͤlfe iſt?
§ 947
C c 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 407. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/419>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.