leuten, auch ieweilen bei adelichen, der anschlag des hauses und der güter, auch wohl des schiffes und geschirres, meistens berichtiget, nicht minder 6) der auszug der alten, und 7) wenn stiefkinder vorhanden sind, wegen des niesbrauches von den älterlichen gütern, und deren erzihung bestimmet wird. Nach den Angel-Normannischen rech- ten wurde die mitgabe der braut vor der kirch- thüre festgestellet, Grupen in der vxore Theo- disca, s. 249. In den Apoldaischen statuten § 73 können braut und bräutigam in der haus- thüre, wenn sie in die kirche gehen wollen, sich einander etwas vermachen, welches das thür- vermächtnis genennet wird.
§ 783
wie die ehe- beredung geschiehet?
Wo hut bei schleier gesezet wird, ist öfters der ehelich nur mündlich abgeredet, und heisset des- halber eine eheberedung. Zu Güstrow geschihet dises ebenfalls, von Westphal am a. o. T. I s. 2062 die allermeisten ehestiftungen aber werden schriftlich abgefasset, und zwar in den städten bei bürgerlichen leuten durch den stadtschreiber, oder andre öffentliche personen; auf dem lande hinge- gen, wo etwa zwene beamten sind, sezet der un- terbeamte, oder schuldheis den ehebrif auf. Und der heisset die ehestiftung. Nach maasgebung vieler landes- auch stadt-gesäze müssen die ehestif- tungen entweder gerichtlich errichtet, oder wenig- stens von gerichtswegen bestätiget werden, z. e. in den Lüneburgischen, Wolfenbüttelischen, An- hältischen, Magdeburgischen, Würtenbergischen, Schaumburgischen, Fuldaischen, Ostfrisischen etc. landen, imgleichen zu Memmingen, Worms etc. Nassau Cazenellenbogische gerichts- und landord- nung im IIten teile cap. IIII § 1 s. 78.
§ 784
CV haubtſt. von den
leuten, auch ieweilen bei adelichen, der anſchlag des hauſes und der guͤter, auch wohl des ſchiffes und geſchirres, meiſtens berichtiget, nicht minder 6) der auszug der alten, und 7) wenn ſtiefkinder vorhanden ſind, wegen des niesbrauches von den aͤlterlichen guͤtern, und deren erzihung beſtimmet wird. Nach den Angel-Normanniſchen rech- ten wurde die mitgabe der braut vor der kirch- thuͤre feſtgeſtellet, Grupen in der vxore Theo- diſca, ſ. 249. In den Apoldaiſchen ſtatuten § 73 koͤnnen braut und braͤutigam in der haus- thuͤre, wenn ſie in die kirche gehen wollen, ſich einander etwas vermachen, welches das thuͤr- vermaͤchtnis genennet wird.
§ 783
wie die ehe- beredung geſchiehet?
Wo hut bei ſchleier geſezet wird, iſt oͤfters der ehelich nur muͤndlich abgeredet, und heiſſet des- halber eine eheberedung. Zu Guͤſtrow geſchihet diſes ebenfalls, von Weſtphal am a. o. T. I ſ. 2062 die allermeiſten eheſtiftungen aber werden ſchriftlich abgefaſſet, und zwar in den ſtaͤdten bei buͤrgerlichen leuten durch den ſtadtſchreiber, oder andre oͤffentliche perſonen; auf dem lande hinge- gen, wo etwa zwene beamten ſind, ſezet der un- terbeamte, oder ſchuldheis den ehebrif auf. Und der heiſſet die eheſtiftung. Nach maasgebung vieler landes- auch ſtadt-geſaͤze muͤſſen die eheſtif- tungen entweder gerichtlich errichtet, oder wenig- ſtens von gerichtswegen beſtaͤtiget werden, z. e. in den Luͤneburgiſchen, Wolfenbuͤtteliſchen, An- haͤltiſchen, Magdeburgiſchen, Wuͤrtenbergiſchen, Schaumburgiſchen, Fuldaiſchen, Oſtfriſiſchen ꝛc. landen, imgleichen zu Memmingen, Worms ꝛc. Naſſau Cazenellenbogiſche gerichts- und landord- nung im IIten teile cap. IIII § 1 ſ. 78.
§ 784
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CV haubtſt. von den
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des hauſes und der guͤter, auch wohl des ſchiffes
und geſchirres, meiſtens berichtiget, nicht minder
6) der auszug der alten, und 7) wenn ſtiefkinder
vorhanden ſind, wegen des niesbrauches von den
aͤlterlichen guͤtern, und deren erzihung beſtimmet
wird. Nach den Angel-Normanniſchen rech-
ten wurde die mitgabe der braut vor der kirch-
thuͤre feſtgeſtellet, Grupen in der vxore Theo-
diſca, ſ. 249. In den Apoldaiſchen ſtatuten
§ 73 koͤnnen braut und braͤutigam in der haus-
thuͤre, wenn ſie in die kirche gehen wollen, ſich
einander etwas vermachen, welches das thuͤr-
vermaͤchtnis genennet wird.
§ 783
Wo hut bei ſchleier geſezet wird, iſt oͤfters der
ehelich nur muͤndlich abgeredet, und heiſſet des-
halber eine eheberedung. Zu Guͤſtrow geſchihet
diſes ebenfalls, von Weſtphal am a. o. T. I
ſ. 2062 die allermeiſten eheſtiftungen aber werden
ſchriftlich abgefaſſet, und zwar in den ſtaͤdten bei
buͤrgerlichen leuten durch den ſtadtſchreiber, oder
andre oͤffentliche perſonen; auf dem lande hinge-
gen, wo etwa zwene beamten ſind, ſezet der un-
terbeamte, oder ſchuldheis den ehebrif auf. Und
der heiſſet die eheſtiftung. Nach maasgebung
vieler landes- auch ſtadt-geſaͤze muͤſſen die eheſtif-
tungen entweder gerichtlich errichtet, oder wenig-
ſtens von gerichtswegen beſtaͤtiget werden, z. e.
in den Luͤneburgiſchen, Wolfenbuͤtteliſchen, An-
haͤltiſchen, Magdeburgiſchen, Wuͤrtenbergiſchen,
Schaumburgiſchen, Fuldaiſchen, Oſtfriſiſchen ꝛc.
landen, imgleichen zu Memmingen, Worms ꝛc.
Naſſau Cazenellenbogiſche gerichts- und landord-
nung im IIten teile cap. IIII § 1 ſ. 78.
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 334. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/346>, abgerufen am 18.12.2024.
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