policeiordnung § 1 s. 353, welches in dem rechte das schild auszuhängen bestehet, und sowohl per- sonen zu beherbergen, als auch pferde in stallun- gen aufzunemen vergönnet.
§ 507
das zwang- recht der gastgeber wie weit sich solches erstreke?
Wer eine herrschaftliche begnadigung darüber hat, dem kommet das recht andern zu verbiten zu, daß sie die wirtschaft und das schenkrecht nicht treiben, wie also in sachen des kammerfiscals zu Hannover wider die stadt Salzhemmendorf und des amtes daselbst; imgleichen in sachen des gast- wirtes zu Minden wider N. N. erkannt worden ist. Sihe indessen den Barth im dissensu 727 § 3 und dissensu 740 § 2. Wie dann auch der von Gräfendorf entgegen N. N. zu Mächter- städt dahin es hat nachgeben müssen. Nächst diesem können auch die adelichen auf den dörfern und diejenigen, welche erbkrezmar haben, die auf- richtung neuer wirtshäuser verbiten nicht minder der fiscus.
§ 508
ob das ga- stungs recht an einen andern ort verleget werden könne?
Jedoch darf ein wirtshaus so wenig von einem hause, auf das andre, als weniger von einem orte an den andern, ohne erlaubnis des obern, verleget werden, Leyser im jure georgico lib. III cap. 19, Beyer in der delineatione juris Ger- manic. s. 83, 84, num. 4, Barth im dissensu 341 § 2 und dissensu 334.
§ 509
der gast- wirt kan brauen,
Ein wirt hat in ansehung seines gasthofes das braurecht, und darf brandewein brennen, imglei- chen breihan schenken.
§ 510
hat den weinschank.
In den städten haben sie auch wohl den wein- schank; iedoch auf erhaltene erlaubnis von der
rent-
LXV haubtſtuͤck
policeiordnung § 1 ſ. 353, welches in dem rechte das ſchild auszuhaͤngen beſtehet, und ſowohl per- ſonen zu beherbergen, als auch pferde in ſtallun- gen aufzunemen vergoͤnnet.
§ 507
das zwang- recht der gaſtgeber wie weit ſich ſolches erſtreke?
Wer eine herrſchaftliche begnadigung daruͤber hat, dem kommet das recht andern zu verbiten zu, daß ſie die wirtſchaft und das ſchenkrecht nicht treiben, wie alſo in ſachen des kammerfiſcals zu Hannover wider die ſtadt Salzhemmendorf und des amtes daſelbſt; imgleichen in ſachen des gaſt- wirtes zu Minden wider N. N. erkannt worden iſt. Sihe indeſſen den Barth im diſſenſu 727 § 3 und diſſenſu 740 § 2. Wie dann auch der von Graͤfendorf entgegen N. N. zu Maͤchter- ſtaͤdt dahin es hat nachgeben muͤſſen. Naͤchſt dieſem koͤnnen auch die adelichen auf den doͤrfern und diejenigen, welche erbkrezmar haben, die auf- richtung neuer wirtshaͤuſer verbiten nicht minder der fiſcus.
§ 508
ob das ga- ſtungs recht an einen andern ort verleget werden koͤnne?
Jedoch darf ein wirtshaus ſo wenig von einem hauſe, auf das andre, als weniger von einem orte an den andern, ohne erlaubnis des obern, verleget werden, Leyſer im jure georgico lib. III cap. 19, Beyer in der delineatione juris Ger- manic. ſ. 83, 84, num. 4, Barth im diſſenſu 341 § 2 und diſſenſu 334.
§ 509
der gaſt- wirt kan brauen,
Ein wirt hat in anſehung ſeines gaſthofes das braurecht, und darf brandewein brennen, imglei- chen breihan ſchenken.
§ 510
hat den weinſchank.
In den ſtaͤdten haben ſie auch wohl den wein- ſchank; iedoch auf erhaltene erlaubnis von der
rent-
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LXV haubtſtuͤck
policeiordnung § 1 ſ. 353, welches in dem rechte
das ſchild auszuhaͤngen beſtehet, und ſowohl per-
ſonen zu beherbergen, als auch pferde in ſtallun-
gen aufzunemen vergoͤnnet.
§ 507
Wer eine herrſchaftliche begnadigung daruͤber
hat, dem kommet das recht andern zu verbiten
zu, daß ſie die wirtſchaft und das ſchenkrecht nicht
treiben, wie alſo in ſachen des kammerfiſcals zu
Hannover wider die ſtadt Salzhemmendorf und
des amtes daſelbſt; imgleichen in ſachen des gaſt-
wirtes zu Minden wider N. N. erkannt worden
iſt. Sihe indeſſen den Barth im diſſenſu 727
§ 3 und diſſenſu 740 § 2. Wie dann auch der
von Graͤfendorf entgegen N. N. zu Maͤchter-
ſtaͤdt dahin es hat nachgeben muͤſſen. Naͤchſt
dieſem koͤnnen auch die adelichen auf den doͤrfern
und diejenigen, welche erbkrezmar haben, die auf-
richtung neuer wirtshaͤuſer verbiten nicht minder
der fiſcus.
§ 508
Jedoch darf ein wirtshaus ſo wenig von einem
hauſe, auf das andre, als weniger von einem
orte an den andern, ohne erlaubnis des obern,
verleget werden, Leyſer im jure georgico lib.
III cap. 19, Beyer in der delineatione juris Ger-
manic. ſ. 83, 84, num. 4, Barth im diſſenſu 341
§ 2 und diſſenſu 334.
§ 509
Ein wirt hat in anſehung ſeines gaſthofes das
braurecht, und darf brandewein brennen, imglei-
chen breihan ſchenken.
§ 510
In den ſtaͤdten haben ſie auch wohl den wein-
ſchank; iedoch auf erhaltene erlaubnis von der
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/222>, abgerufen am 21.11.2024.
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