phia municipal. s. 996 num. 184. Das andere geschihet durch das wegzihen in einen andern ort, oder in ein ander land, wenn man sich selbiges ausdrücklich nicht vorbehält, Hildebrands disp. de jure ciuium originariorum, cap. II § II fg. und cap. IV. Die schuzjüden, welche sich aus den Hessen Casselischen landen wegbegeben wollen, haben sich zuforderst mit der landesherrschaft des abzuges halber, (worunter auch die ehegelder, wenn der jüden töchter auser landes heiraten, mit- begriffen werden,) zu vergleichen, auch einen ab- schidsbrief zu erlangen, sihe die F. H. Casselische jüdenordnung vom jahre 1739 § 38, s. 33, 34.
Vier und funfzigstes haubtstück von den marktflecken und dörfern.
§ 354
Ein marktflecken heiset ein mit marktfreiheit be-Was ein marktfleck? gabter, iedoch mit dem stadtrechte nicht be- schenkter ort, dessen einwoner wohl bürger seyn können, Frisch am a. o. s. 273, und s. 645, von Justi am a. o. Ith. s. 462, Estors vorrede übern IVten band der stats-geographi § XI.
§ 355
Ein dorf ist ein umfang verschidener einwoner,und dorf sey? die zu ihrem ackerbau und ihrer viehzucht einen ge- wissen bezirk von ländereyen, triften und andern grundstücken mit ausschlüßung anderer im besize haben, und mit keinem stadt- noch marktrechte versehen sind, sihe Skinnersetymolog. linguae Angl. unter dem worte dorpe, thorp, Estors angezogene vorrede.
§ 356
Die dörfer sind entweder nach Römischer bau- art beisammen, das ist, aus mehr zusammen ge-
sezten
K 5
wie ſolches verloren werden koͤnne.
phia municipal. ſ. 996 num. 184. Das andere geſchihet durch das wegzihen in einen andern ort, oder in ein ander land, wenn man ſich ſelbiges ausdruͤcklich nicht vorbehaͤlt, Hildebrands diſp. de jure ciuium originariorum, cap. II § II fg. und cap. IV. Die ſchuzjuͤden, welche ſich aus den Heſſen Caſſeliſchen landen wegbegeben wollen, haben ſich zuforderſt mit der landesherrſchaft des abzuges halber, (worunter auch die ehegelder, wenn der juͤden toͤchter auſer landes heiraten, mit- begriffen werden,) zu vergleichen, auch einen ab- ſchidsbrief zu erlangen, ſihe die F. H. Caſſeliſche juͤdenordnung vom jahre 1739 § 38, ſ. 33, 34.
Vier und funfzigſtes haubtſtuͤck von den marktflecken und doͤrfern.
§ 354
Ein marktflecken heiſet ein mit marktfreiheit be-Was ein marktfleck? gabter, iedoch mit dem ſtadtrechte nicht be- ſchenkter ort, deſſen einwoner wohl buͤrger ſeyn koͤnnen, Friſch am a. o. ſ. 273, und ſ. 645, von Juſti am a. o. Ith. ſ. 462, Eſtors vorrede uͤbern IVten band der ſtats-geographi § XI.
§ 355
Ein dorf iſt ein umfang verſchidener einwoner,und dorf ſey? die zu ihrem ackerbau und ihrer viehzucht einen ge- wiſſen bezirk von laͤndereyen, triften und andern grundſtuͤcken mit ausſchluͤßung anderer im beſize haben, und mit keinem ſtadt- noch marktrechte verſehen ſind, ſihe Skinnersetymolog. linguae Angl. unter dem worte dorpe, thorp, Eſtors angezogene vorrede.
§ 356
Die doͤrfer ſind entweder nach Roͤmiſcher bau- art beiſammen, das iſt, aus mehr zuſammen ge-
ſezten
K 5
<TEI><text><body><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0165"n="153"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">wie ſolches verloren werden koͤnne.</hi></fw><lb/><hirendition="#aq">phia municipal.</hi>ſ. 996 num. 184. Das andere<lb/>
geſchihet durch das wegzihen in einen andern ort,<lb/>
oder in ein ander land, wenn man ſich ſelbiges<lb/>
ausdruͤcklich nicht vorbehaͤlt, <hirendition="#fr">Hildebrands</hi> diſp.<lb/><hirendition="#aq">de jure ciuium originariorum, cap. II § II</hi> fg.<lb/>
und cap. <hirendition="#aq">IV.</hi> Die ſchuzjuͤden, welche ſich aus<lb/>
den Heſſen Caſſeliſchen landen wegbegeben wollen,<lb/>
haben ſich zuforderſt mit der landesherrſchaft des<lb/>
abzuges halber, (worunter auch die ehegelder,<lb/>
wenn der juͤden toͤchter auſer landes heiraten, mit-<lb/>
begriffen werden,) zu vergleichen, auch einen ab-<lb/>ſchidsbrief zu erlangen, ſihe die F. H. Caſſeliſche<lb/>
juͤdenordnung vom jahre 1739 § 38, ſ. 33, 34.</p></div></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Vier und funfzigſtes haubtſtuͤck<lb/>
von den marktflecken und doͤrfern.</hi></head><lb/><divn="3"><head>§ 354</head><lb/><p><hirendition="#in">E</hi>in marktflecken heiſet ein mit marktfreiheit be-<noteplace="right">Was ein<lb/>
marktfleck?</note><lb/>
gabter, iedoch mit dem ſtadtrechte nicht be-<lb/>ſchenkter ort, deſſen einwoner wohl buͤrger ſeyn<lb/>
koͤnnen, <hirendition="#fr">Friſch</hi> am a. o. ſ. 273, und ſ. 645, <hirendition="#fr">von<lb/>
Juſti</hi> am a. o. <hirendition="#aq">I</hi>th. ſ. 462, <hirendition="#fr">Eſtors</hi> vorrede uͤbern<lb/><hirendition="#aq">IV</hi>ten band der ſtats-geographi § <hirendition="#aq">XI.</hi></p></div><lb/><divn="3"><head>§ 355</head><lb/><p>Ein dorf iſt ein umfang verſchidener einwoner,<noteplace="right">und dorf<lb/>ſey?</note><lb/>
die zu ihrem ackerbau und ihrer viehzucht einen ge-<lb/>
wiſſen bezirk von laͤndereyen, triften und andern<lb/>
grundſtuͤcken mit ausſchluͤßung anderer im beſize<lb/>
haben, und mit keinem ſtadt- noch marktrechte<lb/>
verſehen ſind, ſihe <hirendition="#fr">Skinners</hi><hirendition="#aq">etymolog. linguae<lb/>
Angl.</hi> unter dem worte <hirendition="#fr">dorpe, thorp, Eſtors</hi><lb/>
angezogene vorrede.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 356</head><lb/><p>Die doͤrfer ſind entweder nach Roͤmiſcher bau-<lb/>
art beiſammen, das iſt, aus mehr zuſammen ge-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">K 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">ſezten</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[153/0165]
wie ſolches verloren werden koͤnne.
phia municipal. ſ. 996 num. 184. Das andere
geſchihet durch das wegzihen in einen andern ort,
oder in ein ander land, wenn man ſich ſelbiges
ausdruͤcklich nicht vorbehaͤlt, Hildebrands diſp.
de jure ciuium originariorum, cap. II § II fg.
und cap. IV. Die ſchuzjuͤden, welche ſich aus
den Heſſen Caſſeliſchen landen wegbegeben wollen,
haben ſich zuforderſt mit der landesherrſchaft des
abzuges halber, (worunter auch die ehegelder,
wenn der juͤden toͤchter auſer landes heiraten, mit-
begriffen werden,) zu vergleichen, auch einen ab-
ſchidsbrief zu erlangen, ſihe die F. H. Caſſeliſche
juͤdenordnung vom jahre 1739 § 38, ſ. 33, 34.
Vier und funfzigſtes haubtſtuͤck
von den marktflecken und doͤrfern.
§ 354
Ein marktflecken heiſet ein mit marktfreiheit be-
gabter, iedoch mit dem ſtadtrechte nicht be-
ſchenkter ort, deſſen einwoner wohl buͤrger ſeyn
koͤnnen, Friſch am a. o. ſ. 273, und ſ. 645, von
Juſti am a. o. Ith. ſ. 462, Eſtors vorrede uͤbern
IVten band der ſtats-geographi § XI.
Was ein
marktfleck?
§ 355
Ein dorf iſt ein umfang verſchidener einwoner,
die zu ihrem ackerbau und ihrer viehzucht einen ge-
wiſſen bezirk von laͤndereyen, triften und andern
grundſtuͤcken mit ausſchluͤßung anderer im beſize
haben, und mit keinem ſtadt- noch marktrechte
verſehen ſind, ſihe Skinners etymolog. linguae
Angl. unter dem worte dorpe, thorp, Eſtors
angezogene vorrede.
und dorf
ſey?
§ 356
Die doͤrfer ſind entweder nach Roͤmiſcher bau-
art beiſammen, das iſt, aus mehr zuſammen ge-
ſezten
K 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/165>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.