Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

LXV haubtstück
des states
zum haubt-
zwecke ha-
ben.
nen durch schlechte münzen grosen schaden leiden,
welcher endlich auf den landesherrn selbst fället,
Reichsabschid 1570 § 121, von Justi am a. o. II
s. 269 fg. s. 275, Zink im grundrisse einer einlei-
tung zu den kameral-wissenschaften IIten teile
§ 957 fgg.

§ 2801
das münz-
regal sezet
keine lan-
deshoheit
voraus.

Das münz regal sezet keine landes-hoheit vor-
aus, sondern es kommet desfalls auf die von kai-
sern, auch landesherren erhaltene münz-freiheit,
oder auf die in seinem lande besizende bergwerke,
auch das unüberdenkliche herkommen an, Reichs-
abschid vom jare 1570 § 132. Disemnach können
privat-personen, landtstädte, sotane münz-freiheit
wohl haben, von Ludewig in der einleitung zum
Teutschen münz-wesen s. 266, herr H. R. Buder
in der disp de monetariis principum ac ciuita-
tum Germaniae, dictis
hausgenossen, Jena 1751,
Dr. Orth in den anmerkungen über die Frank-
furtische reformation im IIten teile s. 627 fgg. und
dessen fortsezung s. 572 fg., Mascov de iure cir-
ca rem monetariam in terris circuli Saxoniae
superioris § II
, Leipzig 1723, wie denn auch
landstädte von irem landesherrn ehedem das münz-
recht verlihen erhalten, Friderich Heusinger von
dem nuzen der Teutschen münz-wissenschaft cap.
VII § 18 s. 183; die kaiser hergegen gewissen ge-
schlechtern in den Reichsstädten Worins, Augs-
burg, Frankfurt etc. solches vergönnet haben, die
sich vom münz-hause den namen der münz-ge-
nossen
beilegeten, Joh. Philipp Carrach de
regali cudendi monetam ex superioritate ter-
ritoriali, non ex priuilegio imperiali compe-
tente,
Halle 1749, 4, und de interpretatione
legum imperii fundament. inprimis moneta-
lium cet.
1752, 4.

§ 2802

LXV haubtſtuͤck
des ſtates
zum haubt-
zwecke ha-
ben.
nen durch ſchlechte muͤnzen groſen ſchaden leiden,
welcher endlich auf den landesherrn ſelbſt faͤllet,
Reichsabſchid 1570 § 121, von Juſti am a. o. II
ſ. 269 fg. ſ. 275, Zink im grundriſſe einer einlei-
tung zu den kameral-wiſſenſchaften IIten teile
§ 957 fgg.

§ 2801
das muͤnz-
regal ſezet
keine lan-
deshoheit
voraus.

Das muͤnz regal ſezet keine landes-hoheit vor-
aus, ſondern es kommet desfalls auf die von kai-
ſern, auch landesherren erhaltene muͤnz-freiheit,
oder auf die in ſeinem lande beſizende bergwerke,
auch das unuͤberdenkliche herkommen an, Reichs-
abſchid vom jare 1570 § 132. Diſemnach koͤnnen
privat-perſonen, landtſtaͤdte, ſotane muͤnz-freiheit
wohl haben, von Ludewig in der einleitung zum
Teutſchen muͤnz-weſen ſ. 266, herr H. R. Buder
in der diſp de monetariis principum ac ciuita-
tum Germaniae, dictis
hausgenoſſen, Jena 1751,
Dr. Orth in den anmerkungen uͤber die Frank-
furtiſche reformation im IIten teile ſ. 627 fgg. und
deſſen fortſezung ſ. 572 fg., Maſcov de iure cir-
ca rem monetariam in terris circuli Saxoniae
ſuperioris § II
, Leipzig 1723, wie denn auch
landſtaͤdte von irem landesherrn ehedem das muͤnz-
recht verlihen erhalten, Friderich Heuſinger von
dem nuzen der Teutſchen muͤnz-wiſſenſchaft cap.
VII § 18 ſ. 183; die kaiſer hergegen gewiſſen ge-
ſchlechtern in den Reichsſtaͤdten Worins, Augs-
burg, Frankfurt ꝛc. ſolches vergoͤnnet haben, die
ſich vom muͤnz-hauſe den namen der muͤnz-ge-
noſſen
beilegeten, Joh. Philipp Carrach de
regali cudendi monetam ex ſuperioritate ter-
ritoriali, non ex priuilegio imperiali compe-
tente,
Halle 1749, 4, und de interpretatione
legum imperii fundament. inprimis moneta-
lium cet.
1752, 4.

§ 2802
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f1136" n="1124"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LXV</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck</hi></fw><lb/><note place="left">des &#x017F;tates<lb/>
zum haubt-<lb/>
zwecke ha-<lb/>
ben.</note>nen durch &#x017F;chlechte mu&#x0364;nzen gro&#x017F;en &#x017F;chaden leiden,<lb/>
welcher endlich auf den landesherrn &#x017F;elb&#x017F;t fa&#x0364;llet,<lb/>
Reichsab&#x017F;chid 1570 § 121, <hi rendition="#fr">von Ju&#x017F;ti</hi> am a. o. <hi rendition="#aq">II</hi><lb/>
&#x017F;. 269 fg. &#x017F;. 275, <hi rendition="#fr">Zink</hi> im grundri&#x017F;&#x017F;e einer einlei-<lb/>
tung zu den kameral-wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften <hi rendition="#aq">II</hi>ten teile<lb/>
§ 957 fgg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 2801</head><lb/>
            <note place="left">das mu&#x0364;nz-<lb/>
regal &#x017F;ezet<lb/>
keine lan-<lb/>
deshoheit<lb/>
voraus.</note>
            <p>Das mu&#x0364;nz regal &#x017F;ezet keine landes-hoheit vor-<lb/>
aus, &#x017F;ondern es kommet desfalls auf die von kai-<lb/>
&#x017F;ern, auch landesherren erhaltene mu&#x0364;nz-freiheit,<lb/>
oder auf die in &#x017F;einem lande be&#x017F;izende bergwerke,<lb/>
auch das unu&#x0364;berdenkliche herkommen an, Reichs-<lb/>
ab&#x017F;chid vom jare 1570 § 132. Di&#x017F;emnach ko&#x0364;nnen<lb/>
privat-per&#x017F;onen, landt&#x017F;ta&#x0364;dte, &#x017F;otane mu&#x0364;nz-freiheit<lb/>
wohl haben, <hi rendition="#fr">von Ludewig</hi> in der einleitung zum<lb/>
Teut&#x017F;chen mu&#x0364;nz-we&#x017F;en &#x017F;. 266, herr H. R. <hi rendition="#fr">Buder</hi><lb/>
in der di&#x017F;p <hi rendition="#aq">de monetariis principum ac ciuita-<lb/>
tum Germaniae, dictis</hi> hausgeno&#x017F;&#x017F;en, Jena 1751,<lb/>
Dr. <hi rendition="#fr">Orth</hi> in den anmerkungen u&#x0364;ber die Frank-<lb/>
furti&#x017F;che reformation im <hi rendition="#aq">II</hi>ten teile &#x017F;. 627 fgg. und<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en fort&#x017F;ezung &#x017F;. 572 fg., <hi rendition="#fr">Ma&#x017F;cov</hi> <hi rendition="#aq">de iure cir-<lb/>
ca rem monetariam in terris circuli Saxoniae<lb/>
&#x017F;uperioris § II</hi>, Leipzig 1723, wie denn auch<lb/>
land&#x017F;ta&#x0364;dte von irem landesherrn ehedem das mu&#x0364;nz-<lb/>
recht verlihen erhalten, <hi rendition="#fr">Friderich Heu&#x017F;inger</hi> von<lb/>
dem nuzen der Teut&#x017F;chen mu&#x0364;nz-wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft cap.<lb/><hi rendition="#aq">VII</hi> § 18 &#x017F;. 183; die kai&#x017F;er hergegen gewi&#x017F;&#x017F;en ge-<lb/>
&#x017F;chlechtern in den Reichs&#x017F;ta&#x0364;dten Worins, Augs-<lb/>
burg, Frankfurt &#xA75B;c. &#x017F;olches vergo&#x0364;nnet haben, die<lb/>
&#x017F;ich vom mu&#x0364;nz-hau&#x017F;e den namen der <hi rendition="#fr">mu&#x0364;nz-ge-<lb/>
no&#x017F;&#x017F;en</hi> beilegeten, <hi rendition="#fr">Joh. Philipp Carrach</hi> <hi rendition="#aq">de<lb/>
regali cudendi monetam ex &#x017F;uperioritate ter-<lb/>
ritoriali, non ex priuilegio imperiali compe-<lb/>
tente,</hi> Halle 1749, 4, und <hi rendition="#aq">de interpretatione<lb/>
legum imperii fundament. inprimis moneta-<lb/>
lium cet.</hi> 1752, 4.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§ 2802</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1124/1136] LXV haubtſtuͤck nen durch ſchlechte muͤnzen groſen ſchaden leiden, welcher endlich auf den landesherrn ſelbſt faͤllet, Reichsabſchid 1570 § 121, von Juſti am a. o. II ſ. 269 fg. ſ. 275, Zink im grundriſſe einer einlei- tung zu den kameral-wiſſenſchaften IIten teile § 957 fgg. des ſtates zum haubt- zwecke ha- ben. § 2801 Das muͤnz regal ſezet keine landes-hoheit vor- aus, ſondern es kommet desfalls auf die von kai- ſern, auch landesherren erhaltene muͤnz-freiheit, oder auf die in ſeinem lande beſizende bergwerke, auch das unuͤberdenkliche herkommen an, Reichs- abſchid vom jare 1570 § 132. Diſemnach koͤnnen privat-perſonen, landtſtaͤdte, ſotane muͤnz-freiheit wohl haben, von Ludewig in der einleitung zum Teutſchen muͤnz-weſen ſ. 266, herr H. R. Buder in der diſp de monetariis principum ac ciuita- tum Germaniae, dictis hausgenoſſen, Jena 1751, Dr. Orth in den anmerkungen uͤber die Frank- furtiſche reformation im IIten teile ſ. 627 fgg. und deſſen fortſezung ſ. 572 fg., Maſcov de iure cir- ca rem monetariam in terris circuli Saxoniae ſuperioris § II, Leipzig 1723, wie denn auch landſtaͤdte von irem landesherrn ehedem das muͤnz- recht verlihen erhalten, Friderich Heuſinger von dem nuzen der Teutſchen muͤnz-wiſſenſchaft cap. VII § 18 ſ. 183; die kaiſer hergegen gewiſſen ge- ſchlechtern in den Reichsſtaͤdten Worins, Augs- burg, Frankfurt ꝛc. ſolches vergoͤnnet haben, die ſich vom muͤnz-hauſe den namen der muͤnz-ge- noſſen beilegeten, Joh. Philipp Carrach de regali cudendi monetam ex ſuperioritate ter- ritoriali, non ex priuilegio imperiali compe- tente, Halle 1749, 4, und de interpretatione legum imperii fundament. inprimis moneta- lium cet. 1752, 4. § 2802

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1136
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1136>, abgerufen am 21.11.2024.