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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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LXIV haubtstück
Zu Halle im Magdeburgischen werden zu disen
behufe 1) ochsen- oder rinder-blut, 2) eierschalen,
und 3) breihan in die pfanne getan. von Justi
II § 201 s. 252 fg., von Rohr im haushaltungs-
rechte Xten buche Vten cap. § 15 s. 1359 fg. Allein
an andern orten, nur wenige salzsidereien und die
zu Salso bei Parma ausgenommen, bedarf man
des rinderblutes nicht. Etliche duzend eier nebst
der schalen in kalkwasser, mit ruten geschlagen
und denn in die pfanne geschüttet, worin sirop ge-
sotten wird, hat eine bessere sonderungs-kraft.
Sonst gibet Hondorf vom Hallischen salzwesen
die beste anleitung, wo man die zusäze bei dem
von Dreyhaubt in der Beschreibung des saal-
kraises Iten teile hinzufüget. Und da der fürstli-
che kammer-director und ober salz-gräfe herr
Waiz zu Cassel, die Hessischen und das Hanaui-
sche salzwerke in eine ungemeine aufname gebracht
hat; so würde man aus dessen grundsäzen diß-
falls sehr guten nuzen schöpfen können, wenn sie
an das licht kämen. Wie denn derselbe durch
hebung des grosen steines, der in der salz-quelle
zum Alendorfe lag, diser einen grosen zuwachs
verschaffet hat.

§ 2784
wie die salz-
quellen ein-
geteilet
werden?

Die salz-quellen werden entweder nach berg-
werks-art eingeteilet, wie die zu Halle im Magde-
burgischen, der Teutsche born in 128 quarten
nach der weise einer kukse, der gut-jar in 24,
der Mederiz in 80 quarten; der Hakeborn hinge-
gen in 32 nösel eingeteilet werden.

§ 2785
wie die hal-
tung einer
quelle be-
trachtet
wird?

Die haltung einer quelle wird nach den loten
betrachtet, z. e. die salz-quelle zur Julius-Halle,
in Braunschweig-Wolfenbüttelischen hält sieben
bis achtehalb lote, von Rohr beschreibung des

Ober-

LXIV haubtſtuͤck
Zu Halle im Magdeburgiſchen werden zu diſen
behufe 1) ochſen- oder rinder-blut, 2) eierſchalen,
und 3) breihan in die pfanne getan. von Juſti
II § 201 ſ. 252 fg., von Rohr im haushaltungs-
rechte Xten buche Vten cap. § 15 ſ. 1359 fg. Allein
an andern orten, nur wenige ſalzſidereien und die
zu Salſo bei Parma ausgenommen, bedarf man
des rinderblutes nicht. Etliche duzend eier nebſt
der ſchalen in kalkwaſſer, mit ruten geſchlagen
und denn in die pfanne geſchuͤttet, worin ſirop ge-
ſotten wird, hat eine beſſere ſonderungs-kraft.
Sonſt gibet Hondorf vom Halliſchen ſalzweſen
die beſte anleitung, wo man die zuſaͤze bei dem
von Dreyhaubt in der Beſchreibung des ſaal-
kraiſes Iten teile hinzufuͤget. Und da der fuͤrſtli-
che kammer-director und ober ſalz-graͤfe herr
Waiz zu Caſſel, die Heſſiſchen und das Hanaui-
ſche ſalzwerke in eine ungemeine aufname gebracht
hat; ſo wuͤrde man aus deſſen grundſaͤzen diß-
falls ſehr guten nuzen ſchoͤpfen koͤnnen, wenn ſie
an das licht kaͤmen. Wie denn derſelbe durch
hebung des groſen ſteines, der in der ſalz-quelle
zum Alendorfe lag, diſer einen groſen zuwachs
verſchaffet hat.

§ 2784
wie die ſalz-
quellen ein-
geteilet
werden?

Die ſalz-quellen werden entweder nach berg-
werks-art eingeteilet, wie die zu Halle im Magde-
burgiſchen, der Teutſche born in 128 quarten
nach der weiſe einer kukſe, der gut-jar in 24,
der Mederiz in 80 quarten; der Hakeborn hinge-
gen in 32 noͤſel eingeteilet werden.

§ 2785
wie die hal-
tung einer
quelle be-
trachtet
wird?

Die haltung einer quelle wird nach den loten
betrachtet, z. e. die ſalz-quelle zur Julius-Halle,
in Braunſchweig-Wolfenbuͤtteliſchen haͤlt ſieben
bis achtehalb lote, von Rohr beſchreibung des

Ober-
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[1116/1128] LXIV haubtſtuͤck Zu Halle im Magdeburgiſchen werden zu diſen behufe 1) ochſen- oder rinder-blut, 2) eierſchalen, und 3) breihan in die pfanne getan. von Juſti II § 201 ſ. 252 fg., von Rohr im haushaltungs- rechte Xten buche Vten cap. § 15 ſ. 1359 fg. Allein an andern orten, nur wenige ſalzſidereien und die zu Salſo bei Parma ausgenommen, bedarf man des rinderblutes nicht. Etliche duzend eier nebſt der ſchalen in kalkwaſſer, mit ruten geſchlagen und denn in die pfanne geſchuͤttet, worin ſirop ge- ſotten wird, hat eine beſſere ſonderungs-kraft. Sonſt gibet Hondorf vom Halliſchen ſalzweſen die beſte anleitung, wo man die zuſaͤze bei dem von Dreyhaubt in der Beſchreibung des ſaal- kraiſes Iten teile hinzufuͤget. Und da der fuͤrſtli- che kammer-director und ober ſalz-graͤfe herr Waiz zu Caſſel, die Heſſiſchen und das Hanaui- ſche ſalzwerke in eine ungemeine aufname gebracht hat; ſo wuͤrde man aus deſſen grundſaͤzen diß- falls ſehr guten nuzen ſchoͤpfen koͤnnen, wenn ſie an das licht kaͤmen. Wie denn derſelbe durch hebung des groſen ſteines, der in der ſalz-quelle zum Alendorfe lag, diſer einen groſen zuwachs verſchaffet hat. § 2784 Die ſalz-quellen werden entweder nach berg- werks-art eingeteilet, wie die zu Halle im Magde- burgiſchen, der Teutſche born in 128 quarten nach der weiſe einer kukſe, der gut-jar in 24, der Mederiz in 80 quarten; der Hakeborn hinge- gen in 32 noͤſel eingeteilet werden. § 2785 Die haltung einer quelle wird nach den loten betrachtet, z. e. die ſalz-quelle zur Julius-Halle, in Braunſchweig-Wolfenbuͤtteliſchen haͤlt ſieben bis achtehalb lote, von Rohr beſchreibung des Ober-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1128>, abgerufen am 24.08.2024.