höchstseeligen herrn landgrafens Ernst Ludewigs wurden neue gruben im hinter lande angeleget. Man versprach disem herrn viles. So gar zilete die aufschrift der 10 gulden-stücke dahin: occulta patebunt; allein es war eine vorgespigelte hof- nung. Ob Melzersgangraena metallica 1741, 12, hir anschlage, mögen andre untersuchen. Daß sonst in Hessen ein grauer kupfer mulm breche, auch einen äuserlichen teil kupfers und seine alea- lische eigenschaft veroffenbare, bezeugen der von Justi s. 49 § 95 im grundrisse des mineral-rei- ches. Vom gebrauche des kupfer-bleches, sihe Penthers bau-anschlag § 81-86.
§ 2608
Das kupfer hat den befel über die metalle.des kupfers gewalt und feind. Denn mit solchen kan das zinn, blei, silber, ver- arbeitet, auch gefeilet werden. Das wasser ist des kupfers feind. Lässet man einige tropfen ins geschmolzene kupfer fallen, so flüget es weg, und zerteilet sich weit herum. Seine krankheit ist der grünspan, herr graf Tessin s. 322.
§ 2609
Die verwandelung des eisens in kupfer haben der graf Marsigli und Bostrup Far erhärtet. Ire kunstgriffe beschreibet Pantoppidan s. 345 fg.
Vom eisen und stale.
§ 2610
Das eisen ist das unentberlichste metall unterdes eisens beschrei- bung, allen. Man verstehet dadurch ein unvollkomme- nes metall, welches eine brennlichte und noch mehr leimigte rötliche erde enthält, und ist dise leztere nicht leicht zu verglasen. Das eisen beste- het aus einem sehr groben, unreinen und rohen
queck-
U u u 3
von dem bergwerks-regale.
hoͤchſtſeeligen herrn landgrafens Ernſt Ludewigs wurden neue gruben im hinter lande angeleget. Man verſprach diſem herrn viles. So gar zilete die aufſchrift der 10 gulden-ſtuͤcke dahin: occulta patebunt; allein es war eine vorgeſpigelte hof- nung. Ob Melzersgangraena metallica 1741, 12, hir anſchlage, moͤgen andre unterſuchen. Daß ſonſt in Heſſen ein grauer kupfer mulm breche, auch einen aͤuſerlichen teil kupfers und ſeine alea- liſche eigenſchaft veroffenbare, bezeugen der von Juſti ſ. 49 § 95 im grundriſſe des mineral-rei- ches. Vom gebrauche des kupfer-bleches, ſihe Penthers bau-anſchlag § 81-86.
§ 2608
Das kupfer hat den befel uͤber die metalle.des kupfers gewalt und feind. Denn mit ſolchen kan das zinn, blei, ſilber, ver- arbeitet, auch gefeilet werden. Das waſſer iſt des kupfers feind. Laͤſſet man einige tropfen ins geſchmolzene kupfer fallen, ſo fluͤget es weg, und zerteilet ſich weit herum. Seine krankheit iſt der gruͤnſpan, herr graf Teſſin ſ. 322.
§ 2609
Die verwandelung des eiſens in kupfer haben der graf Marſigli und Boſtrup Far erhaͤrtet. Ire kunſtgriffe beſchreibet Pantoppidan ſ. 345 fg.
Vom eiſen und ſtale.
§ 2610
Das eiſen iſt das unentberlichſte metall unterdes eiſens beſchrei- bung, allen. Man verſtehet dadurch ein unvollkomme- nes metall, welches eine brennlichte und noch mehr leimigte roͤtliche erde enthaͤlt, und iſt diſe leztere nicht leicht zu verglaſen. Das eiſen beſte- het aus einem ſehr groben, unreinen und rohen
queck-
U u u 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f1057"n="1045"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von dem bergwerks-regale.</hi></fw><lb/>
hoͤchſtſeeligen herrn landgrafens Ernſt Ludewigs<lb/>
wurden neue gruben im hinter lande angeleget.<lb/>
Man verſprach diſem herrn viles. So gar zilete<lb/>
die aufſchrift der 10 gulden-ſtuͤcke dahin: <hirendition="#aq">occulta<lb/>
patebunt;</hi> allein es war eine vorgeſpigelte hof-<lb/>
nung. Ob <hirendition="#fr">Melzers</hi><hirendition="#aq">gangraena metallica</hi> 1741,<lb/>
12, hir anſchlage, moͤgen andre unterſuchen. Daß<lb/>ſonſt in Heſſen ein grauer kupfer mulm breche,<lb/>
auch einen aͤuſerlichen teil kupfers und ſeine alea-<lb/>
liſche eigenſchaft veroffenbare, bezeugen der <hirendition="#fr">von<lb/>
Juſti</hi>ſ. 49 § 95 im grundriſſe des mineral-rei-<lb/>
ches. Vom gebrauche des kupfer-bleches, ſihe<lb/><hirendition="#fr">Penthers</hi> bau-anſchlag § 81-86.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2608</head><lb/><p>Das kupfer hat den befel uͤber die metalle.<noteplace="right">des kupfers<lb/>
gewalt und<lb/>
feind.</note><lb/>
Denn mit ſolchen kan das zinn, blei, ſilber, ver-<lb/>
arbeitet, auch gefeilet werden. Das waſſer iſt<lb/>
des kupfers feind. Laͤſſet man einige tropfen ins<lb/>
geſchmolzene kupfer fallen, ſo fluͤget es weg, und<lb/>
zerteilet ſich weit herum. Seine krankheit iſt der<lb/>
gruͤnſpan, herr graf <hirendition="#fr">Teſſin</hi>ſ. 322.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2609</head><lb/><p>Die verwandelung des eiſens in kupfer haben<lb/>
der graf <hirendition="#fr">Marſigli</hi> und <hirendition="#fr">Boſtrup Far</hi> erhaͤrtet.<lb/>
Ire kunſtgriffe beſchreibet <hirendition="#fr">Pantoppidan</hi>ſ. 345 fg.</p></div></div><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Vom eiſen und ſtale.</hi></head><lb/><divn="4"><head>§ 2610</head><lb/><p>Das eiſen iſt das unentberlichſte metall unter<noteplace="right">des eiſens<lb/>
beſchrei-<lb/>
bung,</note><lb/>
allen. Man verſtehet dadurch ein unvollkomme-<lb/>
nes metall, welches eine brennlichte und noch<lb/>
mehr leimigte roͤtliche erde enthaͤlt, und iſt diſe<lb/>
leztere nicht leicht zu verglaſen. Das eiſen beſte-<lb/>
het aus einem ſehr groben, unreinen und rohen<lb/><fwplace="bottom"type="sig">U u u 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">queck-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[1045/1057]
von dem bergwerks-regale.
hoͤchſtſeeligen herrn landgrafens Ernſt Ludewigs
wurden neue gruben im hinter lande angeleget.
Man verſprach diſem herrn viles. So gar zilete
die aufſchrift der 10 gulden-ſtuͤcke dahin: occulta
patebunt; allein es war eine vorgeſpigelte hof-
nung. Ob Melzers gangraena metallica 1741,
12, hir anſchlage, moͤgen andre unterſuchen. Daß
ſonſt in Heſſen ein grauer kupfer mulm breche,
auch einen aͤuſerlichen teil kupfers und ſeine alea-
liſche eigenſchaft veroffenbare, bezeugen der von
Juſti ſ. 49 § 95 im grundriſſe des mineral-rei-
ches. Vom gebrauche des kupfer-bleches, ſihe
Penthers bau-anſchlag § 81-86.
§ 2608
Das kupfer hat den befel uͤber die metalle.
Denn mit ſolchen kan das zinn, blei, ſilber, ver-
arbeitet, auch gefeilet werden. Das waſſer iſt
des kupfers feind. Laͤſſet man einige tropfen ins
geſchmolzene kupfer fallen, ſo fluͤget es weg, und
zerteilet ſich weit herum. Seine krankheit iſt der
gruͤnſpan, herr graf Teſſin ſ. 322.
des kupfers
gewalt und
feind.
§ 2609
Die verwandelung des eiſens in kupfer haben
der graf Marſigli und Boſtrup Far erhaͤrtet.
Ire kunſtgriffe beſchreibet Pantoppidan ſ. 345 fg.
Vom eiſen und ſtale.
§ 2610
Das eiſen iſt das unentberlichſte metall unter
allen. Man verſtehet dadurch ein unvollkomme-
nes metall, welches eine brennlichte und noch
mehr leimigte roͤtliche erde enthaͤlt, und iſt diſe
leztere nicht leicht zu verglaſen. Das eiſen beſte-
het aus einem ſehr groben, unreinen und rohen
queck-
des eiſens
beſchrei-
bung,
U u u 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1045. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1057>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.