Damit die untertanen von dem wilde nicht sowarum wild-zäune zu machen sind? vil schaden leiden, müssen wild-graben, oder wild- zäune gemachet werden. Die wild-zäune sollen aus lebendigen häcken bestehen und 6 schuhe hoch seyn. Wo aber keine häcken sind, müssen sie aus planken, die weder oben spizig sind, noch ungera- de stehen dürfen, damit das wild im hinüber se- zen keinen schaden leide, bestehen. Immittels sind häcken anzulegen, die man statt der wild- zäune brauchet, damit das holz zu den planken ersparet werde.
§ 2531
In wäldern, hölzern, gebüschen und feldernin den wäl- dern darf sich nimand mit schüß- gewehr be- treten las- sen. darf wegen allzu grosen unterschleifs, keiner mit schüßgewehr ausser den gemeinen wegen und öf- fentlichen landstrasen gehen, F. H. Casselische jagt-ordnung § 13.
§ 2532
Auf die wild-dibe kan die todesstrafe gesezetwie die wild-dibe bestrafet werden kön- nen? werden; immasen das wild in eigentume des lan- desherrn sich befindet, auch der wert davon gesezet werden kan, Kur-Baierische verordnung vom jare 1735 bei dem Scopp am a. o. s. 202 fg. von Rohr im haushaltungsrechte VIIten buches, XItes cap. s. 1000 fgg. s. 1012 fg. Der Hopp im comment. ad institut. tit. de rerum diuisio- ne § 12, will zwar das gegenteil hirvon behaub- ten; allein seine gründe sind nicht hinreichend. Die wild-dibe werden daher nach befinden erschos- sen, oder aufgehenket, auch mit gelde bestrafet, Gasser in der einleitung zu den kameral-wissen- schaften s. 321 fg., G. Franke in der vorrede zu Göbelsdiatr. de iure venandi, § 5 fgg., Stis- sers forst- und jagt-histori cap. X § 10 fgg. § 33 fgg.
§ 2533
S s s 2
vom jagt-regale.
§ 2530
Damit die untertanen von dem wilde nicht ſowarum wild-zaͤune zu machen ſind? vil ſchaden leiden, muͤſſen wild-graben, oder wild- zaͤune gemachet werden. Die wild-zaͤune ſollen aus lebendigen haͤcken beſtehen und 6 ſchuhe hoch ſeyn. Wo aber keine haͤcken ſind, muͤſſen ſie aus planken, die weder oben ſpizig ſind, noch ungera- de ſtehen duͤrfen, damit das wild im hinuͤber ſe- zen keinen ſchaden leide, beſtehen. Immittels ſind haͤcken anzulegen, die man ſtatt der wild- zaͤune brauchet, damit das holz zu den planken erſparet werde.
§ 2531
In waͤldern, hoͤlzern, gebuͤſchen und feldernin den waͤl- dern darf ſich nimand mit ſchuͤß- gewehr be- treten laſ- ſen. darf wegen allzu groſen unterſchleifs, keiner mit ſchuͤßgewehr auſſer den gemeinen wegen und oͤf- fentlichen landſtraſen gehen, F. H. Caſſeliſche jagt-ordnung § 13.
§ 2532
Auf die wild-dibe kan die todesſtrafe geſezetwie die wild-dibe beſtrafet werden koͤn- nen? werden; immaſen das wild in eigentume des lan- desherrn ſich befindet, auch der wert davon geſezet werden kan, Kur-Baieriſche verordnung vom jare 1735 bei dem Scopp am a. o. ſ. 202 fg. von Rohr im haushaltungsrechte VIIten buches, XItes cap. ſ. 1000 fgg. ſ. 1012 fg. Der Hopp im comment. ad inſtitut. tit. de rerum diuiſio- ne § 12, will zwar das gegenteil hirvon behaub- ten; allein ſeine gruͤnde ſind nicht hinreichend. Die wild-dibe werden daher nach befinden erſchoſ- ſen, oder aufgehenket, auch mit gelde beſtrafet, Gaſſer in der einleitung zu den kameral-wiſſen- ſchaften ſ. 321 fg., G. Franke in der vorrede zu Goͤbelsdiatr. de iure venandi, § 5 fgg., Stiſ- ſers forſt- und jagt-hiſtori cap. X § 10 fgg. § 33 fgg.
§ 2533
S s s 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f1023"n="1011"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">vom jagt-regale.</hi></fw><lb/><divn="3"><head>§ 2530</head><lb/><p>Damit die untertanen von dem wilde nicht ſo<noteplace="right">warum<lb/>
wild-zaͤune<lb/>
zu machen<lb/>ſind?</note><lb/>
vil ſchaden leiden, muͤſſen wild-graben, oder wild-<lb/>
zaͤune gemachet werden. Die wild-zaͤune ſollen<lb/>
aus lebendigen haͤcken beſtehen und 6 ſchuhe hoch<lb/>ſeyn. Wo aber keine haͤcken ſind, muͤſſen ſie aus<lb/>
planken, die weder oben ſpizig ſind, noch ungera-<lb/>
de ſtehen duͤrfen, damit das wild im hinuͤber ſe-<lb/>
zen keinen ſchaden leide, beſtehen. Immittels<lb/>ſind haͤcken anzulegen, die man ſtatt der wild-<lb/>
zaͤune brauchet, damit das holz zu den planken<lb/>
erſparet werde.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2531</head><lb/><p>In waͤldern, hoͤlzern, gebuͤſchen und feldern<noteplace="right">in den waͤl-<lb/>
dern darf<lb/>ſich nimand<lb/>
mit ſchuͤß-<lb/>
gewehr be-<lb/>
treten laſ-<lb/>ſen.</note><lb/>
darf wegen allzu groſen unterſchleifs, keiner mit<lb/>ſchuͤßgewehr auſſer den gemeinen wegen und oͤf-<lb/>
fentlichen landſtraſen gehen, F. H. Caſſeliſche<lb/>
jagt-ordnung § 13.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2532</head><lb/><p>Auf die wild-dibe kan die todesſtrafe geſezet<noteplace="right">wie die<lb/>
wild-dibe<lb/>
beſtrafet<lb/>
werden koͤn-<lb/>
nen?</note><lb/>
werden; immaſen das wild in eigentume des lan-<lb/>
desherrn ſich befindet, auch der wert davon geſezet<lb/>
werden kan, Kur-Baieriſche verordnung vom<lb/>
jare 1735 bei dem <hirendition="#fr">Scopp</hi> am a. o. ſ. 202 fg.<lb/><hirendition="#fr">von Rohr</hi> im haushaltungsrechte <hirendition="#aq">VII</hi>ten buches,<lb/><hirendition="#aq">XI</hi>tes cap. ſ. 1000 fgg. ſ. 1012 fg. Der <hirendition="#fr">Hopp</hi><lb/>
im <hirendition="#aq">comment. ad inſtitut. tit. de rerum diuiſio-<lb/>
ne</hi> § 12, will zwar das gegenteil hirvon behaub-<lb/>
ten; allein ſeine gruͤnde ſind nicht hinreichend.<lb/>
Die wild-dibe werden daher nach befinden erſchoſ-<lb/>ſen, oder aufgehenket, auch mit gelde beſtrafet,<lb/><hirendition="#fr">Gaſſer</hi> in der einleitung zu den kameral-wiſſen-<lb/>ſchaften ſ. 321 fg., <hirendition="#fr">G. Franke</hi> in der vorrede zu<lb/><hirendition="#fr">Goͤbels</hi><hirendition="#aq">diatr. de iure venandi,</hi> § 5 fgg., <hirendition="#fr">Stiſ-<lb/>ſers</hi> forſt- und jagt-hiſtori cap. <hirendition="#aq">X</hi> § 10 fgg. § 33 fgg.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="sig">S s s 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">§ 2533</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[1011/1023]
vom jagt-regale.
§ 2530
Damit die untertanen von dem wilde nicht ſo
vil ſchaden leiden, muͤſſen wild-graben, oder wild-
zaͤune gemachet werden. Die wild-zaͤune ſollen
aus lebendigen haͤcken beſtehen und 6 ſchuhe hoch
ſeyn. Wo aber keine haͤcken ſind, muͤſſen ſie aus
planken, die weder oben ſpizig ſind, noch ungera-
de ſtehen duͤrfen, damit das wild im hinuͤber ſe-
zen keinen ſchaden leide, beſtehen. Immittels
ſind haͤcken anzulegen, die man ſtatt der wild-
zaͤune brauchet, damit das holz zu den planken
erſparet werde.
warum
wild-zaͤune
zu machen
ſind?
§ 2531
In waͤldern, hoͤlzern, gebuͤſchen und feldern
darf wegen allzu groſen unterſchleifs, keiner mit
ſchuͤßgewehr auſſer den gemeinen wegen und oͤf-
fentlichen landſtraſen gehen, F. H. Caſſeliſche
jagt-ordnung § 13.
in den waͤl-
dern darf
ſich nimand
mit ſchuͤß-
gewehr be-
treten laſ-
ſen.
§ 2532
Auf die wild-dibe kan die todesſtrafe geſezet
werden; immaſen das wild in eigentume des lan-
desherrn ſich befindet, auch der wert davon geſezet
werden kan, Kur-Baieriſche verordnung vom
jare 1735 bei dem Scopp am a. o. ſ. 202 fg.
von Rohr im haushaltungsrechte VIIten buches,
XItes cap. ſ. 1000 fgg. ſ. 1012 fg. Der Hopp
im comment. ad inſtitut. tit. de rerum diuiſio-
ne § 12, will zwar das gegenteil hirvon behaub-
ten; allein ſeine gruͤnde ſind nicht hinreichend.
Die wild-dibe werden daher nach befinden erſchoſ-
ſen, oder aufgehenket, auch mit gelde beſtrafet,
Gaſſer in der einleitung zu den kameral-wiſſen-
ſchaften ſ. 321 fg., G. Franke in der vorrede zu
Goͤbels diatr. de iure venandi, § 5 fgg., Stiſ-
ſers forſt- und jagt-hiſtori cap. X § 10 fgg. § 33 fgg.
wie die
wild-dibe
beſtrafet
werden koͤn-
nen?
§ 2533
S s s 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1011. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1023>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.