dau, u. a. m. Franz Christophs Schatten- manns disp. de oberheimgeraida § VIII § XXII s. 8 s. 30. Strasburg 1753.
§ 2522
worin die oberheim- geraida be- stehet?
Sotane oberheimgeraide bestehet in dem ver- schidenen gemeinden zustehenden befugnisse, aller- hand wald-nuzungen, mit ausschlüßung anderer, zu erheben, auch andre ansehnliche rechte auszu- üben. Zu disen gerechtsamen gehören fürnämlich: das holzungs-weide-mast-steinbruch-eichel-samm- lungs- floß-recht, auf dem Queich-flusse, samt der gerichtbarkeit und der gerechtigkeit den geraide- stul zu besezen, besondere bedinten, als waldmei- ster, waldknechte etc. zu bestellen.
§ 2523
der bürger jagt-gerech- tigkeit,
Jeweilen ist den bürgern in der stadtflur auf iren feldern, nicht minder den salzjunkern in dem pfännergehäge zu Halle, die nidere jagt, das ler- chen-streichen, der wachtelfang etc. verstattet, von Ludewig am a. o. s. 57 fg. Immittels bleibet es dennoch bei der regel, daß den bauern und bür- gern ordentlicher weise die jagt nicht gebüre.
§ 2524
die adeli- chen dürfen keine salz- lecken ma- chen.
Keinem von adel, welcher die jagt-gerechtig- keit hat, gebüret salzlecken anzulegen; in betracht die landesherrschaft sich solches recht allein zueig- net, F. H. Casselische jagt-ordnung vom jare 1722 fol. § 2, Oesterreichische jäger- und reiß- gejaids-ordnung 1743 § 43, beim Scopp s. 268, Kur-Mainzische wald-forst-ordnung. Wie aber eine sulz- oder salz-lecke zubereitet werde, zeiget der Döbel am a. o. III s. 98, 99.
§ 2525
das wild- pret ist zur ordentlichen zeit zu fäl- len.
Ausser der ordentlichen zeit soll keiner (ausser zu ehren-tagen) kein wildpret fällen, und zwar das rote wildpret, inhalts der F. H. Casselischen jagt-
ordnung
LXII haubtſtuͤck
dau, u. a. m. Franz Chriſtophs Schatten- manns diſp. de oberheimgeraida § VIII § XXII ſ. 8 ſ. 30. Strasburg 1753.
§ 2522
worin die oberheim- geraida be- ſtehet?
Sotane oberheimgeraide beſtehet in dem ver- ſchidenen gemeinden zuſtehenden befugniſſe, aller- hand wald-nuzungen, mit ausſchluͤßung anderer, zu erheben, auch andre anſehnliche rechte auszu- uͤben. Zu diſen gerechtſamen gehoͤren fuͤrnaͤmlich: das holzungs-weide-maſt-ſteinbruch-eichel-ſamm- lungs- floß-recht, auf dem Queich-fluſſe, ſamt der gerichtbarkeit und der gerechtigkeit den geraide- ſtul zu beſezen, beſondere bedinten, als waldmei- ſter, waldknechte ꝛc. zu beſtellen.
§ 2523
der buͤrger jagt-gerech- tigkeit,
Jeweilen iſt den buͤrgern in der ſtadtflur auf iren feldern, nicht minder den ſalzjunkern in dem pfaͤnnergehaͤge zu Halle, die nidere jagt, das ler- chen-ſtreichen, der wachtelfang ꝛc. verſtattet, von Ludewig am a. o. ſ. 57 fg. Immittels bleibet es dennoch bei der regel, daß den bauern und buͤr- gern ordentlicher weiſe die jagt nicht gebuͤre.
§ 2524
die adeli- chen duͤrfen keine ſalz- lecken ma- chen.
Keinem von adel, welcher die jagt-gerechtig- keit hat, gebuͤret ſalzlecken anzulegen; in betracht die landesherrſchaft ſich ſolches recht allein zueig- net, F. H. Caſſeliſche jagt-ordnung vom jare 1722 fol. § 2, Oeſterreichiſche jaͤger- und reiß- gejaids-ordnung 1743 § 43, beim Scopp ſ. 268, Kur-Mainziſche wald-forſt-ordnung. Wie aber eine ſulz- oder ſalz-lecke zubereitet werde, zeiget der Doͤbel am a. o. III ſ. 98, 99.
§ 2525
das wild- pret iſt zur oꝛdentlichen zeit zu faͤl- len.
Auſſer der ordentlichen zeit ſoll keiner (auſſer zu ehren-tagen) kein wildpret faͤllen, und zwar das rote wildpret, inhalts der F. H. Caſſeliſchen jagt-
ordnung
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[1008/1020]
LXII haubtſtuͤck
dau, u. a. m. Franz Chriſtophs Schatten-
manns diſp. de oberheimgeraida § VIII § XXII
ſ. 8 ſ. 30. Strasburg 1753.
§ 2522
Sotane oberheimgeraide beſtehet in dem ver-
ſchidenen gemeinden zuſtehenden befugniſſe, aller-
hand wald-nuzungen, mit ausſchluͤßung anderer,
zu erheben, auch andre anſehnliche rechte auszu-
uͤben. Zu diſen gerechtſamen gehoͤren fuͤrnaͤmlich:
das holzungs-weide-maſt-ſteinbruch-eichel-ſamm-
lungs- floß-recht, auf dem Queich-fluſſe, ſamt der
gerichtbarkeit und der gerechtigkeit den geraide-
ſtul zu beſezen, beſondere bedinten, als waldmei-
ſter, waldknechte ꝛc. zu beſtellen.
§ 2523
Jeweilen iſt den buͤrgern in der ſtadtflur auf
iren feldern, nicht minder den ſalzjunkern in dem
pfaͤnnergehaͤge zu Halle, die nidere jagt, das ler-
chen-ſtreichen, der wachtelfang ꝛc. verſtattet, von
Ludewig am a. o. ſ. 57 fg. Immittels bleibet
es dennoch bei der regel, daß den bauern und buͤr-
gern ordentlicher weiſe die jagt nicht gebuͤre.
§ 2524
Keinem von adel, welcher die jagt-gerechtig-
keit hat, gebuͤret ſalzlecken anzulegen; in betracht
die landesherrſchaft ſich ſolches recht allein zueig-
net, F. H. Caſſeliſche jagt-ordnung vom jare
1722 fol. § 2, Oeſterreichiſche jaͤger- und reiß-
gejaids-ordnung 1743 § 43, beim Scopp ſ. 268,
Kur-Mainziſche wald-forſt-ordnung. Wie aber
eine ſulz- oder ſalz-lecke zubereitet werde, zeiget
der Doͤbel am a. o. III ſ. 98, 99.
§ 2525
Auſſer der ordentlichen zeit ſoll keiner (auſſer zu
ehren-tagen) kein wildpret faͤllen, und zwar das
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1008. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1020>, abgerufen am 23.11.2024.
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