den, damit das wildpret aus den hohen gehölzen und haubtwäldern in die fruchtbare gebauete fel- der der untertanen nicht gezogen, und dadurch groser schaden zugefüget werde, F. H. Casselische jagt-ordnung § 8 s. 10, von JustiII s. 222. Es ist daher aus landeswirtschaftlicher fürsorge das wild in denen gegenden am meisten weg zu schüßen, wo es den feldern und wiesen, auch gär- ten den grössesten schaden zufügen kan.
§ 2515
Ferner mögen die landesherren dasjenige un-was sie un- tersagen können? tersagen, was dem großen und kleinen vogel-waid- werke schädlich ist. Derohalben verbiten sie das vogelstellen, die fahung der jungen brut, ausne- mung der eier, das schüßen zur brutzeit, das ler- chenstreichen, das fangen der nachtigallen, reiher, schwanen, auch anderer vögel, von Rohr im haushaltungsrechte VIIte b. XII cap. s. 1014 fgg.
§ 2516
Weiter bleiben dem landesherrn die phasanenvon den phasanen, in ansehung der jagt, des gehäges und bannes vorbehalten, Ernst Martin Chladenius in der disp. de iure phasianorum eorumque banno, Wittenb. 1752, Döbel am a. o. I s. 46 fgg. s. 128 fgg. III s. 95, Oesterreichische jäger- etc. ordnung § 7. Die anlegung einer phasaneri hat DöbelI s. 129-139 angegeben. Diser vogel stammet aus Mingrelien in Georgien. Daß er an kalten gegenden auch gut tue, bezeuget die Wit- gensteinische phasaneri.
§ 2517
Im sprüchworte heisset es: wer darf jagen,erklärung des sprüch- wortes: wer darf jagen? etc. darf hagen. Dises sprüchwort lehret ebenfalls, daß die jagt ein regal sey; immasen privat perso- nen dises nicht zukommet. Denn ein adelicher, welcher die jagt hat, darf nicht hagen, das ist,
einen
vom jagt-regale.
den, damit das wildpret aus den hohen gehoͤlzen und haubtwaͤldern in die fruchtbare gebauete fel- der der untertanen nicht gezogen, und dadurch groſer ſchaden zugefuͤget werde, F. H. Caſſeliſche jagt-ordnung § 8 ſ. 10, von JuſtiII ſ. 222. Es iſt daher aus landeswirtſchaftlicher fuͤrſorge das wild in denen gegenden am meiſten weg zu ſchuͤßen, wo es den feldern und wieſen, auch gaͤr- ten den groͤſſeſten ſchaden zufuͤgen kan.
§ 2515
Ferner moͤgen die landesherren dasjenige un-was ſie un- terſagen koͤnnen? terſagen, was dem großen und kleinen vogel-waid- werke ſchaͤdlich iſt. Derohalben verbiten ſie das vogelſtellen, die fahung der jungen brut, ausne- mung der eier, das ſchuͤßen zur brutzeit, das ler- chenſtreichen, das fangen der nachtigallen, reiher, ſchwanen, auch anderer voͤgel, von Rohr im haushaltungsrechte VIIte b. XII cap. ſ. 1014 fgg.
§ 2516
Weiter bleiben dem landesherrn die phaſanenvon den phaſanen, in anſehung der jagt, des gehaͤges und bannes vorbehalten, Ernſt Martin Chladenius in der diſp. de iure phaſianorum eorumque banno, Wittenb. 1752, Doͤbel am a. o. I ſ. 46 fgg. ſ. 128 fgg. III ſ. 95, Oeſterreichiſche jaͤger- ꝛc. ordnung § 7. Die anlegung einer phaſaneri hat DoͤbelI ſ. 129-139 angegeben. Diſer vogel ſtammet aus Mingrelien in Georgien. Daß er an kalten gegenden auch gut tue, bezeuget die Wit- genſteiniſche phaſaneri.
§ 2517
Im ſpruͤchworte heiſſet es: wer darf jagen,erklaͤrung des ſpruͤch- wortes: wer darf jagen? ꝛc. darf hagen. Diſes ſpruͤchwort lehret ebenfalls, daß die jagt ein regal ſey; immaſen privat perſo- nen diſes nicht zukommet. Denn ein adelicher, welcher die jagt hat, darf nicht hagen, das iſt,
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vom jagt-regale.
den, damit das wildpret aus den hohen gehoͤlzen
und haubtwaͤldern in die fruchtbare gebauete fel-
der der untertanen nicht gezogen, und dadurch
groſer ſchaden zugefuͤget werde, F. H. Caſſeliſche
jagt-ordnung § 8 ſ. 10, von Juſti II ſ. 222.
Es iſt daher aus landeswirtſchaftlicher fuͤrſorge
das wild in denen gegenden am meiſten weg zu
ſchuͤßen, wo es den feldern und wieſen, auch gaͤr-
ten den groͤſſeſten ſchaden zufuͤgen kan.
§ 2515
Ferner moͤgen die landesherren dasjenige un-
terſagen, was dem großen und kleinen vogel-waid-
werke ſchaͤdlich iſt. Derohalben verbiten ſie das
vogelſtellen, die fahung der jungen brut, ausne-
mung der eier, das ſchuͤßen zur brutzeit, das ler-
chenſtreichen, das fangen der nachtigallen, reiher,
ſchwanen, auch anderer voͤgel, von Rohr im
haushaltungsrechte VIIte b. XII cap. ſ. 1014 fgg.
was ſie un-
terſagen
koͤnnen?
§ 2516
Weiter bleiben dem landesherrn die phaſanen
in anſehung der jagt, des gehaͤges und bannes
vorbehalten, Ernſt Martin Chladenius in der
diſp. de iure phaſianorum eorumque banno,
Wittenb. 1752, Doͤbel am a. o. I ſ. 46 fgg.
ſ. 128 fgg. III ſ. 95, Oeſterreichiſche jaͤger- ꝛc.
ordnung § 7. Die anlegung einer phaſaneri hat
Doͤbel I ſ. 129-139 angegeben. Diſer vogel
ſtammet aus Mingrelien in Georgien. Daß er an
kalten gegenden auch gut tue, bezeuget die Wit-
genſteiniſche phaſaneri.
von den
phaſanen,
§ 2517
Im ſpruͤchworte heiſſet es: wer darf jagen,
darf hagen. Diſes ſpruͤchwort lehret ebenfalls,
daß die jagt ein regal ſey; immaſen privat perſo-
nen diſes nicht zukommet. Denn ein adelicher,
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wer darf
jagen? ꝛc.
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 1005. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1017>, abgerufen am 23.11.2024.
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