Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite
von der forstlichen hoheit, etc.
§ 2475

Insonders müssen alljärlich die förster forst- undin absicht
auf die rech-
nungen etc.

holz- auch mast-rechnungen führen, Gasser am
a. o. cap. 21 s. 332, Stisser in der einleitung zur
landwirtschaft cap. 4 abt. 3 § 22 s. 138, nicht
minder die grenzen genau in acht nemen, auf die
ihnen anvertraute wälder, wild-stände, wechsel
und auen; imgleichen auf die hirten, schäfer, köler,
holzmacher, furleute, reisende, die hunde etc. ein
getreues und fleißiges aufsehen haben, damit die
waldung, auch wildbahne nicht ungebürlich und
mutwillig verdorben, nicht verödet noch verwüstet
werden. Er muß die freveler und verbrecher, holz-
und wild- fisch-deuben, pfänden, auch behöri-
gen ortes anzeigen. Die holzdeube werden aber
nicht als ein anderer dibstal bestrafet, sondern mit
thurm-strafe, einer leidlichen geltbuse angesehen,
Kur-Pfälzische malefiz-ordnung tit. 53 s. 562;
Schaumburgische policei-ordnung cap. 23. Die
förster sollen das wildpret und weidwerk zu nuz
besten vermögens handhaben, nimanden in solchen
wäldern und auen gestatten zu jagen, zu hezen, zu
schüßen, oder zu stellen, die raubthire wegschaffen.
Vilweniger sollen sie das wildpret verpartiren.

§ 2476

Sie haben den handwerksleuten, welche dasdas nuz-
holz, die an-
weisung etc.

holz zu ihrer arbeit brauchen, mit dem geschirr-
und bau-holze nach fürschrift der gesäze und wirt-
schaftlich anhand zu gehen. Die rechte zeit der
holzanweisung beobachten, und zu veranstalten,
daß alles holzwerk zu behöriger und gesezter zeit
aus dem walde geschaffet werde. Auf die schnei-
de- und breter-mülen, imgleichen auf die eisen-
hämmer etc. soll nicht mehr angewisen werden, als
die wälder ertragen können, Kur-Mainzische

wald-
von der forſtlichen hoheit, ꝛc.
§ 2475

Inſonders muͤſſen alljaͤrlich die foͤrſter forſt- undin abſicht
auf die rech-
nungen ꝛc.

holz- auch maſt-rechnungen fuͤhren, Gaſſer am
a. o. cap. 21 ſ. 332, Stiſſer in der einleitung zur
landwirtſchaft cap. 4 abt. 3 § 22 ſ. 138, nicht
minder die grenzen genau in acht nemen, auf die
ihnen anvertraute waͤlder, wild-ſtaͤnde, wechſel
und auen; imgleichen auf die hirten, ſchaͤfer, koͤler,
holzmacher, furleute, reiſende, die hunde ꝛc. ein
getreues und fleißiges aufſehen haben, damit die
waldung, auch wildbahne nicht ungebuͤrlich und
mutwillig verdorben, nicht veroͤdet noch verwuͤſtet
werden. Er muß die freveler und verbrecher, holz-
und wild- fiſch-deuben, pfaͤnden, auch behoͤri-
gen ortes anzeigen. Die holzdeube werden aber
nicht als ein anderer dibſtal beſtrafet, ſondern mit
thurm-ſtrafe, einer leidlichen geltbuſe angeſehen,
Kur-Pfaͤlziſche malefiz-ordnung tit. 53 ſ. 562;
Schaumburgiſche policei-ordnung cap. 23. Die
foͤrſter ſollen das wildpret und weidwerk zu nuz
beſten vermoͤgens handhaben, nimanden in ſolchen
waͤldern und auen geſtatten zu jagen, zu hezen, zu
ſchuͤßen, oder zu ſtellen, die raubthire wegſchaffen.
Vilweniger ſollen ſie das wildpret verpartiren.

§ 2476

Sie haben den handwerksleuten, welche dasdas nuz-
holz, die an-
weiſung ꝛc.

holz zu ihrer arbeit brauchen, mit dem geſchirr-
und bau-holze nach fuͤrſchrift der geſaͤze und wirt-
ſchaftlich anhand zu gehen. Die rechte zeit der
holzanweiſung beobachten, und zu veranſtalten,
daß alles holzwerk zu behoͤriger und geſezter zeit
aus dem walde geſchaffet werde. Auf die ſchnei-
de- und breter-muͤlen, imgleichen auf die eiſen-
haͤmmer ꝛc. ſoll nicht mehr angewiſen werden, als
die waͤlder ertragen koͤnnen, Kur-Mainziſche

wald-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f1001" n="989"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">von der for&#x017F;tlichen hoheit, &#xA75B;c.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 2475</head><lb/>
            <p>In&#x017F;onders mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en allja&#x0364;rlich die fo&#x0364;r&#x017F;ter for&#x017F;t- und<note place="right">in ab&#x017F;icht<lb/>
auf die rech-<lb/>
nungen &#xA75B;c.</note><lb/>
holz- auch ma&#x017F;t-rechnungen fu&#x0364;hren, <hi rendition="#fr">Ga&#x017F;&#x017F;er</hi> am<lb/>
a. o. cap. 21 &#x017F;. 332, <hi rendition="#fr">Sti&#x017F;&#x017F;er</hi> in der einleitung zur<lb/>
landwirt&#x017F;chaft cap. 4 abt. 3 § 22 &#x017F;. 138, nicht<lb/>
minder die grenzen genau in acht nemen, auf die<lb/>
ihnen anvertraute wa&#x0364;lder, wild-&#x017F;ta&#x0364;nde, wech&#x017F;el<lb/>
und auen; imgleichen auf die hirten, &#x017F;cha&#x0364;fer, ko&#x0364;ler,<lb/>
holzmacher, furleute, rei&#x017F;ende, die hunde &#xA75B;c. ein<lb/>
getreues und fleißiges auf&#x017F;ehen haben, damit die<lb/>
waldung, auch wildbahne nicht ungebu&#x0364;rlich und<lb/>
mutwillig verdorben, nicht vero&#x0364;det noch verwu&#x0364;&#x017F;tet<lb/>
werden. Er muß die freveler und verbrecher, holz-<lb/>
und wild- fi&#x017F;ch-deuben, pfa&#x0364;nden, auch beho&#x0364;ri-<lb/>
gen ortes anzeigen. Die holzdeube werden aber<lb/>
nicht als ein anderer dib&#x017F;tal be&#x017F;trafet, &#x017F;ondern mit<lb/>
thurm-&#x017F;trafe, einer leidlichen geltbu&#x017F;e ange&#x017F;ehen,<lb/>
Kur-Pfa&#x0364;lzi&#x017F;che malefiz-ordnung tit. 53 &#x017F;. 562;<lb/>
Schaumburgi&#x017F;che policei-ordnung cap. 23. Die<lb/>
fo&#x0364;r&#x017F;ter &#x017F;ollen das wildpret und weidwerk zu nuz<lb/>
be&#x017F;ten vermo&#x0364;gens handhaben, nimanden in &#x017F;olchen<lb/>
wa&#x0364;ldern und auen ge&#x017F;tatten zu jagen, zu hezen, zu<lb/>
&#x017F;chu&#x0364;ßen, oder zu &#x017F;tellen, die raubthire weg&#x017F;chaffen.<lb/>
Vilweniger &#x017F;ollen &#x017F;ie das wildpret verpartiren.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 2476</head><lb/>
            <p>Sie haben den handwerksleuten, welche das<note place="right">das nuz-<lb/>
holz, die an-<lb/>
wei&#x017F;ung &#xA75B;c.</note><lb/>
holz zu ihrer arbeit brauchen, mit dem ge&#x017F;chirr-<lb/>
und bau-holze nach fu&#x0364;r&#x017F;chrift der ge&#x017F;a&#x0364;ze und wirt-<lb/>
&#x017F;chaftlich anhand zu gehen. Die rechte zeit der<lb/>
holzanwei&#x017F;ung beobachten, und zu veran&#x017F;talten,<lb/>
daß alles holzwerk zu beho&#x0364;riger und ge&#x017F;ezter zeit<lb/>
aus dem walde ge&#x017F;chaffet werde. Auf die &#x017F;chnei-<lb/>
de- und breter-mu&#x0364;len, imgleichen auf die ei&#x017F;en-<lb/>
ha&#x0364;mmer &#xA75B;c. &#x017F;oll nicht mehr angewi&#x017F;en werden, als<lb/>
die wa&#x0364;lder ertragen ko&#x0364;nnen, Kur-Mainzi&#x017F;che<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wald-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[989/1001] von der forſtlichen hoheit, ꝛc. § 2475 Inſonders muͤſſen alljaͤrlich die foͤrſter forſt- und holz- auch maſt-rechnungen fuͤhren, Gaſſer am a. o. cap. 21 ſ. 332, Stiſſer in der einleitung zur landwirtſchaft cap. 4 abt. 3 § 22 ſ. 138, nicht minder die grenzen genau in acht nemen, auf die ihnen anvertraute waͤlder, wild-ſtaͤnde, wechſel und auen; imgleichen auf die hirten, ſchaͤfer, koͤler, holzmacher, furleute, reiſende, die hunde ꝛc. ein getreues und fleißiges aufſehen haben, damit die waldung, auch wildbahne nicht ungebuͤrlich und mutwillig verdorben, nicht veroͤdet noch verwuͤſtet werden. Er muß die freveler und verbrecher, holz- und wild- fiſch-deuben, pfaͤnden, auch behoͤri- gen ortes anzeigen. Die holzdeube werden aber nicht als ein anderer dibſtal beſtrafet, ſondern mit thurm-ſtrafe, einer leidlichen geltbuſe angeſehen, Kur-Pfaͤlziſche malefiz-ordnung tit. 53 ſ. 562; Schaumburgiſche policei-ordnung cap. 23. Die foͤrſter ſollen das wildpret und weidwerk zu nuz beſten vermoͤgens handhaben, nimanden in ſolchen waͤldern und auen geſtatten zu jagen, zu hezen, zu ſchuͤßen, oder zu ſtellen, die raubthire wegſchaffen. Vilweniger ſollen ſie das wildpret verpartiren. in abſicht auf die rech- nungen ꝛc. § 2476 Sie haben den handwerksleuten, welche das holz zu ihrer arbeit brauchen, mit dem geſchirr- und bau-holze nach fuͤrſchrift der geſaͤze und wirt- ſchaftlich anhand zu gehen. Die rechte zeit der holzanweiſung beobachten, und zu veranſtalten, daß alles holzwerk zu behoͤriger und geſezter zeit aus dem walde geſchaffet werde. Auf die ſchnei- de- und breter-muͤlen, imgleichen auf die eiſen- haͤmmer ꝛc. ſoll nicht mehr angewiſen werden, als die waͤlder ertragen koͤnnen, Kur-Mainziſche wald- das nuz- holz, die an- weiſung ꝛc.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1001
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 989. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/1001>, abgerufen am 03.12.2024.