Ernst, Ferdinand: Bemerkungen auf einer Reise durch das Innere der vereinigten Staaten von Nord-Amerika im Jahre 1819. Hildesheim, 1820.che hier zur Verwunderung gut gedeihet. In 4 Jah- Hier in Edwardsville traf ich mit meinem che hier zur Verwunderung gut gedeihet. In 4 Jah- Hier in Edwardsville traf ich mit meinem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="diaryEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0085" n="71"/> che hier zur Verwunderung gut gedeihet. In 4 Jah-<lb/> ren liefert der gelegte Pfirſichkern bereits Fruͤchte,<lb/> und traͤgt nachher faſt ohne Ausnahme jedes Jahr ſo<lb/> voll, daß ſeine Zweige geſtuͤtzt werden muͤſſen. Pfir-<lb/> ſichbranntwein und getrockenete Pfirfichen ſind hier<lb/> ſehr gewoͤhnlich. Dagegen habe ich in ganz Ame-<lb/> rika den Zwetſchenbaum ſelten gefunden, außer in<lb/> Harmonie; Aepfel dagegen gibt es in groͤßter Men-<lb/> ge, vorzuͤglich in allen aͤltern Anlagen, und ich<lb/> habe manche herrliche Sorten unter ihnen ange-<lb/> troffen. Außerdem liefern die Gaͤrten Melonen,<lb/> beſonders Waſſermelonen, in großer Menge und<lb/> von ſeltner Groͤße; die letztern werden fuͤr eine ge-<lb/> ſundere Speiſe gehalten als die erſtern. Daß hier<lb/> auch alle uͤbrige Gartenfruͤchte gut gedeihen werden,<lb/> laͤßt ſich aus dem Vorhergehenden erwarten; der<lb/> Kuͤrbis erreicht zuweilen die rieſenmaͤßige Groͤße<lb/> von 3 Fuß im Durchmeſſer. Braunen und rothen<lb/> Kohl habe ich aber nirgends in Amerika angetroffen,<lb/> auch ſcheint den Kartoffeln und vielen andern Ge-<lb/> waͤchſen der Boden zu fett zu ſeyn. Die Kartof-<lb/> feln duͤrfen z. B. nur erſt ſehr ſpaͤt, oft erſt im<lb/> Julius gepflanzt werden; fruͤhgelegte gerathen faſt<lb/> nie. Mais, Weizen und Hafer wachſen vortreff-<lb/> lich; Gerſte und Roggen habe ich nicht gefunden.</p><lb/> <p>Hier in Edwardsville traf ich mit meinem<lb/> Reiſegefaͤhrten, Herrn <hi rendition="#g">Hollmann</hi> wiederum zu-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [71/0085]
che hier zur Verwunderung gut gedeihet. In 4 Jah-
ren liefert der gelegte Pfirſichkern bereits Fruͤchte,
und traͤgt nachher faſt ohne Ausnahme jedes Jahr ſo
voll, daß ſeine Zweige geſtuͤtzt werden muͤſſen. Pfir-
ſichbranntwein und getrockenete Pfirfichen ſind hier
ſehr gewoͤhnlich. Dagegen habe ich in ganz Ame-
rika den Zwetſchenbaum ſelten gefunden, außer in
Harmonie; Aepfel dagegen gibt es in groͤßter Men-
ge, vorzuͤglich in allen aͤltern Anlagen, und ich
habe manche herrliche Sorten unter ihnen ange-
troffen. Außerdem liefern die Gaͤrten Melonen,
beſonders Waſſermelonen, in großer Menge und
von ſeltner Groͤße; die letztern werden fuͤr eine ge-
ſundere Speiſe gehalten als die erſtern. Daß hier
auch alle uͤbrige Gartenfruͤchte gut gedeihen werden,
laͤßt ſich aus dem Vorhergehenden erwarten; der
Kuͤrbis erreicht zuweilen die rieſenmaͤßige Groͤße
von 3 Fuß im Durchmeſſer. Braunen und rothen
Kohl habe ich aber nirgends in Amerika angetroffen,
auch ſcheint den Kartoffeln und vielen andern Ge-
waͤchſen der Boden zu fett zu ſeyn. Die Kartof-
feln duͤrfen z. B. nur erſt ſehr ſpaͤt, oft erſt im
Julius gepflanzt werden; fruͤhgelegte gerathen faſt
nie. Mais, Weizen und Hafer wachſen vortreff-
lich; Gerſte und Roggen habe ich nicht gefunden.
Hier in Edwardsville traf ich mit meinem
Reiſegefaͤhrten, Herrn Hollmann wiederum zu-
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