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Ernst, Ferdinand: Bemerkungen auf einer Reise durch das Innere der vereinigten Staaten von Nord-Amerika im Jahre 1819. Hildesheim, 1820.

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Steinen (Kalksteinen) findet man höchst merkwür-
dige Abdrücke, z. B. vollkommene Eindrücke von
Füßen, Händen, Bogen und Pfeilen der India-
ner, so, daß man geneigt wird, zu glauben,
dieser Stein sey in frühern Zeiten eine so weiche
Masse gewesen, daß er dergleichen Eindrücke habe
annehmen können, worauf denn durch Natur und
Zeit diese härtern Steinmassen gebildet worden
seyen. -- Ein solcher Stein befindet sich zu Har-
monie
, wohin ihn die dasige Colonie, seiner
Merkwürdigkeit wegen, mit großen Kosten, 180
Englische Meilen weit, transportiren ließ.

Eine herrliche Quelle, welche aus dem Fel-
senufer sprudelt, verbunden mit der waldfreien
erhabenen Gegend, war vermuthlich der Beweg-
grund zur ersten Anlage von der Stadt St.
Louis. Ihre Gründung fällt in den Zeitraum,
in welchem Philadelphia angelegt wurde. Erst
seitdem die Umgegend und die Mündung des
Mississippi im Besitz der vereinigten Staaten sich
befindet, ist St. Louis auch erst im Aufblühen
begriffen. Daher kann man diesem wichtigen Platze
sein verhältnißmäßiges hohes Alter nicht zum
Vorwurfe machen. Gegenwärtig wird, außer der
bereits bewohnten Stadt, oben auf der Höhe des
Ufers die Stadt vergrößert, und dieser Theil wird

Steinen (Kalkſteinen) findet man hoͤchſt merkwuͤr-
dige Abdruͤcke, z. B. vollkommene Eindruͤcke von
Fuͤßen, Haͤnden, Bogen und Pfeilen der India-
ner, ſo, daß man geneigt wird, zu glauben,
dieſer Stein ſey in fruͤhern Zeiten eine ſo weiche
Maſſe geweſen, daß er dergleichen Eindruͤcke habe
annehmen koͤnnen, worauf denn durch Natur und
Zeit dieſe haͤrtern Steinmaſſen gebildet worden
ſeyen. — Ein ſolcher Stein befindet ſich zu Har-
monie
, wohin ihn die daſige Colonie, ſeiner
Merkwuͤrdigkeit wegen, mit großen Koſten, 180
Engliſche Meilen weit, transportiren ließ.

Eine herrliche Quelle, welche aus dem Fel-
ſenufer ſprudelt, verbunden mit der waldfreien
erhabenen Gegend, war vermuthlich der Beweg-
grund zur erſten Anlage von der Stadt St.
Louis. Ihre Gruͤndung faͤllt in den Zeitraum,
in welchem Philadelphia angelegt wurde. Erſt
ſeitdem die Umgegend und die Muͤndung des
Miſſiſſippi im Beſitz der vereinigten Staaten ſich
befindet, iſt St. Louis auch erſt im Aufbluͤhen
begriffen. Daher kann man dieſem wichtigen Platze
ſein verhaͤltnißmaͤßiges hohes Alter nicht zum
Vorwurfe machen. Gegenwaͤrtig wird, außer der
bereits bewohnten Stadt, oben auf der Hoͤhe des
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[66/0080] Steinen (Kalkſteinen) findet man hoͤchſt merkwuͤr- dige Abdruͤcke, z. B. vollkommene Eindruͤcke von Fuͤßen, Haͤnden, Bogen und Pfeilen der India- ner, ſo, daß man geneigt wird, zu glauben, dieſer Stein ſey in fruͤhern Zeiten eine ſo weiche Maſſe geweſen, daß er dergleichen Eindruͤcke habe annehmen koͤnnen, worauf denn durch Natur und Zeit dieſe haͤrtern Steinmaſſen gebildet worden ſeyen. — Ein ſolcher Stein befindet ſich zu Har- monie, wohin ihn die daſige Colonie, ſeiner Merkwuͤrdigkeit wegen, mit großen Koſten, 180 Engliſche Meilen weit, transportiren ließ. Eine herrliche Quelle, welche aus dem Fel- ſenufer ſprudelt, verbunden mit der waldfreien erhabenen Gegend, war vermuthlich der Beweg- grund zur erſten Anlage von der Stadt St. Louis. Ihre Gruͤndung faͤllt in den Zeitraum, in welchem Philadelphia angelegt wurde. Erſt ſeitdem die Umgegend und die Muͤndung des Miſſiſſippi im Beſitz der vereinigten Staaten ſich befindet, iſt St. Louis auch erſt im Aufbluͤhen begriffen. Daher kann man dieſem wichtigen Platze ſein verhaͤltnißmaͤßiges hohes Alter nicht zum Vorwurfe machen. Gegenwaͤrtig wird, außer der bereits bewohnten Stadt, oben auf der Hoͤhe des Ufers die Stadt vergroͤßert, und dieſer Theil wird

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Zitationshilfe: Ernst, Ferdinand: Bemerkungen auf einer Reise durch das Innere der vereinigten Staaten von Nord-Amerika im Jahre 1819. Hildesheim, 1820, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ernst_nordamerika_1820/80>, abgerufen am 24.11.2024.