Ernst, Ferdinand: Bemerkungen auf einer Reise durch das Innere der vereinigten Staaten von Nord-Amerika im Jahre 1819. Hildesheim, 1820.Hägerstown den 27ten Jun. 1819. Am 25ten Morgens 5 Uhr fuhren wir mit Haͤgerstown den 27ten Jun. 1819. Am 25ten Morgens 5 Uhr fuhren wir mit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0030" n="16"/> <div type="diaryEntry" n="2"> <dateline> <hi rendition="#et">Haͤgerstown den 27ten Jun. 1819.</hi> </dateline><lb/> <p>Am 25ten Morgens 5 Uhr fuhren wir mit<lb/> der Poſt von Baltimore ab. Das Reiſen mit<lb/> der Poſt hat hier viele Vorzuͤge, aber auch viele<lb/> Unannehmlichkeiten. Man kommt ſchnell weiter.<lb/> Die Zeit und der Ort des Fruͤhſtuͤcks, des Mit-<lb/> tagseſſens ſind beſtimmt und halten die Reiſe<lb/> wenig auf. Der Preis iſt fuͤr jede 10 Engl.<lb/> Meilen etwa 1 Dollar; Trinkgelder ff. ſind gar nicht<lb/> uͤblich. Dagegen ſind die Wagen und Wege tie-<lb/> fer ins Land hinein oft ſchlecht, und die erſtern,<lb/> der vielen Reiſenden und ihrer Bagage wegen,<lb/> ſehr beengt. Die Poſten werden von Privatper-<lb/> ſonen gehalten, und Jeder, dem es beliebt, kann<lb/> ohne Umſtaͤnde die Erlaubniß der Regierung dazu<lb/> erhalten. Dieß mindert oft den Preis; doch muß<lb/> der Reiſende dahin ſehen, daß er nicht an ein<lb/> Poſtbureau geraͤth, bei welchem nur bis zu einem<lb/> gewiſſen Orte die Poſtlinie (wie es hier genannt<lb/> wird) durchgefuͤhrt iſt. Es ging uns gleich an-<lb/> fangs ſo. In Baltimore verſicherte uns der Poſt-<lb/> offiziant, daß wir von Haͤgerstown gleich weiter<lb/> fahren wuͤrden. Das war aber nicht der Fall.<lb/> Als wir Abends in Haͤgerstown angekommen wa-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [16/0030]
Haͤgerstown den 27ten Jun. 1819.
Am 25ten Morgens 5 Uhr fuhren wir mit
der Poſt von Baltimore ab. Das Reiſen mit
der Poſt hat hier viele Vorzuͤge, aber auch viele
Unannehmlichkeiten. Man kommt ſchnell weiter.
Die Zeit und der Ort des Fruͤhſtuͤcks, des Mit-
tagseſſens ſind beſtimmt und halten die Reiſe
wenig auf. Der Preis iſt fuͤr jede 10 Engl.
Meilen etwa 1 Dollar; Trinkgelder ff. ſind gar nicht
uͤblich. Dagegen ſind die Wagen und Wege tie-
fer ins Land hinein oft ſchlecht, und die erſtern,
der vielen Reiſenden und ihrer Bagage wegen,
ſehr beengt. Die Poſten werden von Privatper-
ſonen gehalten, und Jeder, dem es beliebt, kann
ohne Umſtaͤnde die Erlaubniß der Regierung dazu
erhalten. Dieß mindert oft den Preis; doch muß
der Reiſende dahin ſehen, daß er nicht an ein
Poſtbureau geraͤth, bei welchem nur bis zu einem
gewiſſen Orte die Poſtlinie (wie es hier genannt
wird) durchgefuͤhrt iſt. Es ging uns gleich an-
fangs ſo. In Baltimore verſicherte uns der Poſt-
offiziant, daß wir von Haͤgerstown gleich weiter
fahren wuͤrden. Das war aber nicht der Fall.
Als wir Abends in Haͤgerstown angekommen wa-
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