Ernst, Ferdinand: Bemerkungen auf einer Reise durch das Innere der vereinigten Staaten von Nord-Amerika im Jahre 1819. Hildesheim, 1820.auf die strengste Ordnung. In die Cajüte darf Wollen arme Leute die Reise nach Ame- Was die Gefährlichkeit einer Seereise in An- auf die ſtrengſte Ordnung. In die Cajuͤte darf Wollen arme Leute die Reiſe nach Ame- Was die Gefaͤhrlichkeit einer Seereiſe in An- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="diaryEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0020" n="6"/> auf die ſtrengſte Ordnung. In die Cajuͤte darf<lb/> ſonſt Niemand als die Offiziere und der Auf-<lb/> waͤrter kommen. Sie ſehen es daher auch nicht<lb/> gern, daß der Cajuͤten-Paſſagier ſich viel mit dem<lb/> uͤbrigen Schiffsvolke und den Paſſagieren unterm<lb/> Verdecke zu ſchaffen macht. Fuͤr den Cajuͤten-<lb/> Paſſagier iſt auch vorzugsweiſe der Spazierplatz<lb/> uͤber der Cajuͤte und zwar der an der Windſeite,<lb/> als der angenehmere, beſtimmt, indem es dort<lb/> durch die Neigung des Schiffs ebener iſt. Bei<lb/> naſſem Wetter wird es oft ſchwer, auf dem Ver-<lb/> decke herum zu gehen, ohne auszugleiten; man<lb/> kann jedoch dieſem Uebel abhelfen, wenn man ſich<lb/> etwas Theer unter die Schuhſolen ſtreichen laͤßt.</p><lb/> <p>Wollen <hi rendition="#g">arme</hi> Leute die Reiſe nach Ame-<lb/> rika unternehmen: ſo haben ſie noch viel groͤßere<lb/> Vorſicht anzuwenden noͤthig; denn es iſt bekannt<lb/> genug, wie dieſe oft hart und betruͤgeriſch behan-<lb/> delt werden. Am beſten thun ſie, wenn ſie ſich<lb/> in eine moͤglichſt große Geſellſchaft vereinigen, und<lb/> Jemanden, der ihr Zutrauen beſitzt und dieſem<lb/> Geſchaͤfte gewachſen iſt, zu ihrem Fuͤhrer waͤhlen.</p><lb/> <p>Was die Gefaͤhrlichkeit einer Seereiſe in An-<lb/> ſehung des Untergangs des Schiffs ff. betrifft: ſo<lb/> kann man dreiſt annehmen, daß ſie nicht groͤßer<lb/> als jede andere Reiſe zu Lande ſey. Unſer alter<lb/> Capitain verſicherte uns, daß er ſeit 42 Jahren<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [6/0020]
auf die ſtrengſte Ordnung. In die Cajuͤte darf
ſonſt Niemand als die Offiziere und der Auf-
waͤrter kommen. Sie ſehen es daher auch nicht
gern, daß der Cajuͤten-Paſſagier ſich viel mit dem
uͤbrigen Schiffsvolke und den Paſſagieren unterm
Verdecke zu ſchaffen macht. Fuͤr den Cajuͤten-
Paſſagier iſt auch vorzugsweiſe der Spazierplatz
uͤber der Cajuͤte und zwar der an der Windſeite,
als der angenehmere, beſtimmt, indem es dort
durch die Neigung des Schiffs ebener iſt. Bei
naſſem Wetter wird es oft ſchwer, auf dem Ver-
decke herum zu gehen, ohne auszugleiten; man
kann jedoch dieſem Uebel abhelfen, wenn man ſich
etwas Theer unter die Schuhſolen ſtreichen laͤßt.
Wollen arme Leute die Reiſe nach Ame-
rika unternehmen: ſo haben ſie noch viel groͤßere
Vorſicht anzuwenden noͤthig; denn es iſt bekannt
genug, wie dieſe oft hart und betruͤgeriſch behan-
delt werden. Am beſten thun ſie, wenn ſie ſich
in eine moͤglichſt große Geſellſchaft vereinigen, und
Jemanden, der ihr Zutrauen beſitzt und dieſem
Geſchaͤfte gewachſen iſt, zu ihrem Fuͤhrer waͤhlen.
Was die Gefaͤhrlichkeit einer Seereiſe in An-
ſehung des Untergangs des Schiffs ff. betrifft: ſo
kann man dreiſt annehmen, daß ſie nicht groͤßer
als jede andere Reiſe zu Lande ſey. Unſer alter
Capitain verſicherte uns, daß er ſeit 42 Jahren
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