linken Ufer des Flusses sehr steil, und bestehen aus gelber und rother Erde.
An der Mündung des St. Francisflus- ses findet man die bedeutende Pflanzung des gast- freien Herrn Horners. Da ich seit einigen Tagen, durch das Nachtreisen auf dem Flusse in einem offenen Kahne, mir das kalte Fieber wieder zugezogen hatte; so konnte mir nichts Erwünsch- teres begegnen, als bei Herrn Horner China vorzufinden, durch deren Gebrauch ich auch auf der Stelle wieder davon befreiet wurde. Der St. Francisfluß, an seiner Mündung gegen 200 Schritte breit, ist bei sehr hohem Wasser gegen 200 Meilen hinauf schiffbar. Außerdem aber wird durch die zahlreichen, von den Wasserfluthen losge- rissenen und in eine Art von natürlichen, in en- gen Ufern zusammen gedrängten, Holzflößen in trocknen Jahrszeiten die Schifffahrt sehr gehemmt.
Unterhalb des Forts Pickering sieht man zuerst jenes Moos, welches unter dem Namen Spanisches Moos bekannt ist. Es wird, gleich den Pferdehaaren, zu Matratzen etc. gebraucht. Indessen erfordert es zuvor viele Arbeit; es muß gut getrocknet und ausgeklopft werden. Den Bäu- men giebt es ein höchst trauriges Ansehn, indem es, gleich grauen Bärten, von den Zweigen herab- hängt.
linken Ufer des Fluſſes ſehr ſteil, und beſtehen aus gelber und rother Erde.
An der Muͤndung des St. Francisfluſ- ſes findet man die bedeutende Pflanzung des gaſt- freien Herrn Horners. Da ich ſeit einigen Tagen, durch das Nachtreiſen auf dem Fluſſe in einem offenen Kahne, mir das kalte Fieber wieder zugezogen hatte; ſo konnte mir nichts Erwuͤnſch- teres begegnen, als bei Herrn Horner China vorzufinden, durch deren Gebrauch ich auch auf der Stelle wieder davon befreiet wurde. Der St. Francisfluß, an ſeiner Muͤndung gegen 200 Schritte breit, iſt bei ſehr hohem Waſſer gegen 200 Meilen hinauf ſchiffbar. Außerdem aber wird durch die zahlreichen, von den Waſſerfluthen losge- riſſenen und in eine Art von natuͤrlichen, in en- gen Ufern zuſammen gedraͤngten, Holzfloͤßen in trocknen Jahrszeiten die Schifffahrt ſehr gehemmt.
Unterhalb des Forts Pickering ſieht man zuerſt jenes Moos, welches unter dem Namen Spaniſches Moos bekannt iſt. Es wird, gleich den Pferdehaaren, zu Matratzen ꝛc. gebraucht. Indeſſen erfordert es zuvor viele Arbeit; es muß gut getrocknet und ausgeklopft werden. Den Baͤu- men giebt es ein hoͤchſt trauriges Anſehn, indem es, gleich grauen Baͤrten, von den Zweigen herab- haͤngt.
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linken Ufer des Fluſſes ſehr ſteil, und beſtehen aus
gelber und rother Erde.
An der Muͤndung des St. Francisfluſ-
ſes findet man die bedeutende Pflanzung des gaſt-
freien Herrn Horners. Da ich ſeit einigen
Tagen, durch das Nachtreiſen auf dem Fluſſe in
einem offenen Kahne, mir das kalte Fieber wieder
zugezogen hatte; ſo konnte mir nichts Erwuͤnſch-
teres begegnen, als bei Herrn Horner China
vorzufinden, durch deren Gebrauch ich auch auf der
Stelle wieder davon befreiet wurde. Der St.
Francisfluß, an ſeiner Muͤndung gegen 200
Schritte breit, iſt bei ſehr hohem Waſſer gegen
200 Meilen hinauf ſchiffbar. Außerdem aber wird
durch die zahlreichen, von den Waſſerfluthen losge-
riſſenen und in eine Art von natuͤrlichen, in en-
gen Ufern zuſammen gedraͤngten, Holzfloͤßen in
trocknen Jahrszeiten die Schifffahrt ſehr gehemmt.
Unterhalb des Forts Pickering ſieht man
zuerſt jenes Moos, welches unter dem Namen
Spaniſches Moos bekannt iſt. Es wird,
gleich den Pferdehaaren, zu Matratzen ꝛc. gebraucht.
Indeſſen erfordert es zuvor viele Arbeit; es muß
gut getrocknet und ausgeklopft werden. Den Baͤu-
men giebt es ein hoͤchſt trauriges Anſehn, indem
es, gleich grauen Baͤrten, von den Zweigen herab-
haͤngt.
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Ernst, Ferdinand: Bemerkungen auf einer Reise durch das Innere der vereinigten Staaten von Nord-Amerika im Jahre 1819. Hildesheim, 1820, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ernst_nordamerika_1820/141>, abgerufen am 16.02.2025.
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